Was ist ein Gehölze ausserhalb des Waldareals?
Bäume sind von unschätzbarem Wert für die Natur, unabdingbar für die Artenvielfalt, für die Schönheit der Landschaft, für die Wasserhaushaltsgleichung und für den Schutz der Böden. Hecken sind ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche einheimische Tier- und Pflanzenarten, da sie ihnen ausreichend Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten sowie Überwinterungs- und Nistplätze bieten.
Schutz der Gehölze ausserhalb des Waldareals
Ausserhalb der Bauzone sind alle Gehölze ausserhalb des Waldareals geschützt, wenn sie standortgerecht sind und einen ökologischen oder landschaftlichen Wert aufweisen (Art. 22 Gesetz über den Natur und Landschaftsschutz).
Innerhalb der Bauzone bestimmt die Gemeinde den Schutz der Gehölze ausserhalb des Waldareals. Dafür gibt es zwei mögliche Varianten:
- Das Gehölz ausserhalb des Waldareals ist geschützt, wenn es im Zonennutzungsplan (ZNP) eingetragen ist und das Gemeindebaureglement (GBR) die entsprechenden Schutzbestimmungen festlegt.
- Das Gehölz ausserhalb des Waldareals ist geschützt, wenn das GBR einen Artikel enthält, der besagt, dass "alle Gehölze ausserhalb des Waldareals auf dem Gemeindegebiet geschützt sind". Dies gilt auch wenn das Gehölz nicht auf dem ZNP eingetragen ist.
Jegliche Fällung eines geschützten Gehölzes ausserhalb des Waldareals bedarf einer Bewilligung und einer Ersatzmassnahmen. Ein Ausnahmegesuch muss bei der Gemeinde eingereicht werden.
Ökologischer und landschaftlicher Wert eines Gehölzes ausserhalb des Waldareals
Die folgenden Gehölze ausserhalb des Waldareals haben einen ökologischen Wert:
- Bäume: Einheimische Einzelbäumen, insbesondere Eichen, Linden, Ahorn, Nussbäume, Ulmen, Hochstamm-Obstbäume
- Hecken: Lebendhecke (hoch oder niedrig) aus mehreren einheimischen Straucharten
Die folgenden Gehölze ausserhalb des Waldareals haben einen landschaftlichen Wert:
- Bäume: Markante Einzelbäume, Bäume in Pärken, Baumreihen entlang von Infrastrukturen (z.B. Strassen), etc.
- Hecken: Hecken entlang von Infrastrukturen, am Rand der Bauzone, Hecken, die die Landschaft strukturieren, etc.
Ausnahme von einer Schutzbestimmung eines Gehölzes ausserhalb des Waldareals
Gemäss NatG, brauchen alle Beeinträchtigungen geschützter Gehölze ausserhalb des Waldareals (Fällung und/oder Distanz) eine Ausnahme von der Schutzbestimmung (Art. 20 NatG).
Das Gesuch wird im Rahmen des Baugesuchs im ordentlichen oder vereinfachten Verfahren (Formular A) bei der Gemeinde eingereicht.
Falls das Gesuch keinen Zusammenhang mit einem Baugesuch hat, wird das Formular B bei der Gemeinde eingereicht.
Für jede Ausnahme von den Schutzbestimmungen eines Gehölzes ausserhalb des Waldareals muss ein Ersatz geleistet werden (Ersatz am selben Ort, Ersatz an einem anderen Ort oder ausnahmsweise Überweisung eines finanziellen Ersatzes an die Gemeinde). Eine Hilfe für die Festlegung der Ersatzmassnahmen wird demnächst zur Verfügung stehen.
Dokumente
- GaWa - Vollzugshilfe für die Gemeinden (PDF, 2.26MB)
- Ausnahmegesuch mit Baugesuch - Formular A (PDF, 93.68k)
- Ausnahmegesuch ohne Baugesuch - Formular B (PDF, 197.9k)
- Standardtexte für Ausnahmegesuche (DOCX, 31.49k)
- Empfehlungen für Bauabstände zu geschützten Gehölzen ausserhalb des Waldareals (PDF, 317.56k)
- Ausnahmegesuch ohne Baugesuch - Formular für den Förster (PDF, 197.97k)
Links
Hecken
Hecken sind ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche einheimische Tier- und Pflanzenarten, da sie ihnen ausreichend Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten sowie Überwinterungs- und Nistplätze bieten..
Ausserdem spielen Hecken eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung von Böschungen, bei der Vorbeugung von Winderosionen (sie brechen den Wind) und bei der Strukturierung der Landschaft.
Hecken müssen im Allgemeinen vom Menschen unterhalten werden, da sonst schnell wachsende Arten die übrigen Pflanzen ersticken würden. Es ist daher in regelmässigen Abständen unbedingt ein angemessener Unterhalt vorzunehmen.
Pflanzung und Pflege einer Hecke
Wie pflanze ich eine Hecke?
- Einheimische, dem Standort angepasste Arten wählen und deren Höhe, die Bodenart und die Sonnenexposition beachten.
- Idealerweise mindestens 5 verschiedene einheimische Arten pflanzen, davon 1/3 Dornbüsche. Der Anteil an Sträuchern sollte grösser sein als der Anteil an Bäumen.
- Die Bäume und hohen Sträucher in der Mitte der Hecke pflanzen, die kleinen Sträucher und Büsche am Rand der Hecke.
- Die Pflanzen der gleichen Art gruppieren, um Konkurrenz zu vermeiden : 2-10 Pflanzen für Dornbüsche, 2-5 Pflanzen für niedrige Büsche und 1-3 Pflanzen für Sträucher.
- Einen Abstand von 1m zwischen zwei Büschen und von 30m zwischen zwei Bäumen einhalten.
- Es ist untersagt, Arten der schwarzen Liste der Neophyten zu pflanzen (https://www.infoflora.ch/de/assets/content/documents/neophyten/neophyten_diverses/liste-invasive-neophyten-ch-2021-v202403.pdf)
Wann pflanze ich eine Hecke?
- Während der Vegetationspause pflanzen (Anfang November bis Ende April).
- Nicht pflanzen, wenn der Boden durchnässt, gefroren oder schneebedeckt ist.
Wie pflege ich eine Hecke richtig?
- Den Schnitt einer Hecke auf verschiedene Abschnitte aufteilen, um nicht die gesamte Hecke in einem Jahr zurückzuschneiden.
- Die Hecke während der Vegetationsruhe schneiden (zwischen November und März)
- langsam wachsende Arten fördern
- Dornbüsche fördern
- exotische Arten mit starker Ausbreitungstendenz entfernen
- auf eine grosse Arten-, Strukturen-, Alters- und Grössenvielfalt zielen
- standortfremde Arten entfernen (z. Bsp. Fichten im Flachland)
- Keinen Dünger oder Pflanzenschutzmittel verwenden
- Idealerweise einen Krautsaum entlang der Hecke lassen. Dieser Krautsaum sollte maximal 1-2 Mal pro Jahr gemäht werden
- Asthaufen am Rand oder in der Hecke liegen lassen
Dokumente
Einzelbäume
Bäume sind von unschätzbarem Wert für die Natur, unabdingbar für die Artenvielfalt, für die Schönheit der Landschaft, für die Wasserhaushaltsgleichung und für den Schutz der Böden.
Kurzum, Bäume sind ein wesentlicher Bestandteil der Landschaft und deren Schutz ist in vielerlei Hinsicht gerechtfertigt. In gewissen Situationen, besonders bei Bauvorhaben, kann das Nebeneinander von Bäumen und menschlichen Tätigkeiten Probleme bereiten. In vielen Fällen jedoch können die Bäume dank Schutzmassnahmen an ihrem Standort belassen werden.
Sollte ein Baum trotzdem gefällt werden müssen, ist er möglichst zu ersetzen. Bei der Wahl des neuen Standorts sollte darauf geachtet werden, dass er für das Wohlergehen des Baums auch auf lange Sicht geeignet ist. Bei der Wahl der Baumart, die neu gepflanzt werden soll, sind natürlich Bodenart, Sonnenbestrahlung und Höhenlage zu berücksichtigen. Aber auch der ökologische Wert der Baumart ist ein wichtiges Kriterium.
Schnitt und Pflege
Bäumen brauchen keinen Schnitt für ihr Überleben. Sollte trotzdem ein Pflegeschnitt notwendig sein, muss dieser korrekt durchgeführt werden, um den Baum nicht zu gefährden. Das Dokument zum Download rechts auf der Seite gibt einige Hinweise zum korrekten Schnitt von Bäumen.