Diese Ausbildung wird an der vollzeitlichen Handelsmittelschule am Kollegium Gambach (Freiburg), am Kollegium des Südens (Bulle) und am Interkantonalen Gymnasium der Region Broye (Payerne) angeboten. Sie richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die eine solide Allgemeinbildung mit kaufmännischen Handlungskompetenzen verbinden wollen. Die vollzeitliche Handelsmittelschule ist eine Berufsmaturitätsschule, mit der Schülerinnen und Schülern eine schulische Ausbildung in Verbindung mit der Arbeitswelt und zu Arbeitssituationen anstreben können.
Die Inhaberinnen und Inhaber eines Berufsmaturitätsausweises Ausrichtung Wirtschaft und Dienstleistungen sind doppelt qualifiziert. Der Abschluss ermöglicht ihnen den direkten Einstieg in die Berufspraxis und bescheinigt die Studierfähigkeit, womit der prüfungsfreie Zugang zu den entsprechenden Fachhochschulen ermöglicht wird.
Schnelle Links
Broschüre über die Handelsmittelschule
Studienplan
In den ersten drei Jahren der Handelsmittelschule erfolgt die Ausbildung in Vollzeit an der Schule. Diese Ausbildung vereint die eigentliche berufliche Grundbildung mit einer erweiterten Allgemeinbildung. Im vierten Jahr folgt das Berufspraktikum in einer Unternehmung. Im Berufsalltag sollen die erworbenen Kompetenzen umgesetzt und vertieft werden. Besonderes Merkmal dieses Bildungsweges ist die enge Verbindung zur Berufswelt.
Diese kaufmännische Ausbildung ermöglicht den direkten Einstieg ins Berufsleben. Wer ein EFZ als Kauffrau/Kaufmann und eine Berufsmatura erworben hat, kann sich prüfungsfrei an einer Fachhochschule für Wirtschaft einschreiben.
Lehrpläne
Für das EFZ: Nationale Lehrpläne Berufsfachschule Kauffrau/Kaufmann EFZ (1., 2. und 3. Schuljahr)
Für die Berufsmaturität: Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität
Betriebspraktikum
Das vierte Ausbildungsjahr an der vollzeitlichen Handelsmittelschule wird im Rahmen eines Langzeitpraktikums absolviert (ein Jahr nach dem Modell 3+1). Die Praktikumsbetriebe unterzeichnen einen Rahmenvertrag mit dem Amt für Unterricht der Sekundarstufe 2 sowie einen Praktikumsvertrag mit der künftigen Praktikantin oder dem künftigen Praktikanten und der Schule.
Eine Lehrperson (Coach) unterstützt und begleitet Unternehmen und Praktikanten während des Praktikumsjahres. Sie kann bei der Zusammenstellung des Ausbildungsprogramms helfen und begleitet die IDPA (Interdisziplinäre Projektarbeit) der Praktikantin oder des Praktikanten, die idealerweise während der Berufsausbildung durchgeführt werden sollte.
Ausführliche Informationen (für interessierte Schülerinnen und Schüler sowie Unternehmen) sind auf den Internetseiten der vollzeitlichen Handelsmittelschulen (Kollegium Gambach, Kollegium des Südens und Interkantonales Gymnasium der Region Broye) zu finden.
Dauer
Das Betriebspraktikum dauert 12 Monate, einschliesslich Ferien.
Beginn
Beginn des Praktikums zwischen dem 1. August und dem 1. Oktober entsprechend den Bedürfnissen des Ausbildungsunternehmens.
Ausbildungsziele
Gemäss der Lernziel- und Leistungsdokumentation der drei anerkannten Branchen:
- Dienstleistung und Administration
- öffentliche Verwaltung
- Bank
Erworbener Abschluss
Nach Abschluss der Ausbildung im Modell 3+1 erhält die Schülerin oder der Schüler der Handelsmittelschule ein EFZ Kauffrau/Kaufmann sowie ein kaufmännisches Berufsmaturitätszeugnis.
Präsenzzeit
Die Praktikantin oder der Praktikant ist 90 % der Zeit anwesend. Der Betrieb muss der lernenden Person für folgende Aktivitäten Zeit freigegeben:
- Für den Besuch der überbetrieblichen Kurse (6 Tage für die Branche Dienstleistung und Administration, 8 Tage für die Branche öffentliche Verwaltung), verteilt in Blockkursen von ein bis zwei Tagen über das Jahr. Diese Kurse werden von der Freiburger Vereinigung zur Organisation überbetrieblicher Kurse organisiert.
- Für die Teilnahme am Qualifikationsverfahren (Abschlussprüfung).
- Für das Verfassen der interdisziplinären Projektarbeit (IDPA).
Inhalt der Ausbildung
Die Ziele des Praktikumsjahrs sind vergleichbar mit jenen eines Lehrjahres:
- Die Praktikantin oder der Praktikant erwirbt während des Ausbildungsjahres verschiedene Fachkompetenzen. Diese sind in einem Ausbildungsprogramm festgelegt, das der Betrieb gemeinsam mit der Handelsmittelschule erstellt.
- Die Praktikantin oder der Praktikant führt zwei Arbeits- und Lernsituationen (ALS) aus, die von der Berufsbildnerin oder vom Berufsbildner des Betriebs beurteilt werden.
- Die Praktikantin oder der Praktikant erarbeitet eine Prozesseinheit (PE), die von der Berufsbildnerin oder vom Berufsbildner des Betriebs beurteilt wird.
- Die Praktikantin oder der Praktikant verfasst eine interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA), deren Thema vom Betrieb und der Praktikantin oder dem Praktikanten gemeinsam vereinbart wird.
Unterstützung
Bei Bedarf leistet ein Coach der Handelsmittelschule Unterstützung bei der Umsetzung der Arbeits- und Lernsituationen, der Prozesseinheit und der interdisziplinäre Projektarbeit und hilft bei Problemen oder Schwierigkeiten am Arbeitsplatz.
Rahmenvertrag und Praktikumsvertrag
Der Betrieb, der eine Praktikantin oder einen Praktikanten anstellen möchte, schliesst mit dem Amt für Unterricht der Sekundarstufe 2 (S2) den Rahmenvertrag zum Langzeitpraktikum ab und unterzeichnet diesen. Damit erhält der Betrieb die Bewilligung für die Ausbildung von Praktikantinnen und Praktikanten im Modell 3+1.
- Der Praktikumsbetrieb und das Amt S2 erstellen einen Rahmenvertrag in 2 Exemplaren und unterzeichnen diesen.
- Das Amt schickt ein Exemplar des Rahmenvertrags an den Betrieb zurück und bewahrt das andere Exemplar.
Der Betrieb schliesst zudem einen Standard-Praktikumsvertrag mit seiner Praktikantin oder seinem Praktikanten und der Handelsmittelschule ab.
- Der Betrieb füllt den Praktikumsvertrag in 5 Exemplaren aus, unterzeichnet diesen und sendet ihn an das S2.
- Das S2 unterzeichnet den Praktikumsvertrag und leitet ihn an die Schule weiter.
- Die Schule unterzeichnet den Vertrag, behält ein Exemplar und stellt die übrigen Exemplaren allen beteiligten Parteien zu (Betrieb, Schüler/in, Coach und Amt S2).
Praktikumsplattform
Die Praktikumsplattform wird von den Schülerinnen und Schülern der Vollzeit-Handelsmittelschule sowie von den Betrieben und den Ämtern des Staates genutzt, die eine Praktikantin oder einen Praktikanten im Modell 3+1 anstellen möchten.
Die Betriebe und die Ämter des Staates können ihre Praktikumsangebote auf dieser Plattform veröffentlichen und die Schülerinnen und Schüler können sich direkt für die Praktika bewerben, für die sie sich interessieren. Die Betriebe haben auch die Möglichkeit, sich direkt an die Schülerinnen und Schüler, deren Profil sie anspricht, zu wenden.
Gesetze, Verordnungen und Richtlinien S2
Link zu den Gesetzen Verordnungen und Richtlinien S2