Seit Anfang 2018 installieren das Amt für Drucksachen und Material (DMA) und das Amt für Informatik und Telekommunikation (ITA) systematisch einen Multifunktionsdrucker je Stockwerk oder Dienststelle anstelle der individuellen Drucker. Damit wird die Zahl der Drucker drastisch reduziert, der Verbrauch von Papier, Toner und Energie gesenkt und das Budget des Staats geschont.
Bis zum Abschluss dieses Programms sollen rund 500 kleine HP-Drucker durch eine deutlich geringere Anzahl gemeinschaftlich genutzter Multifunktionsdrucker ersetzt werden. So zählte zum Beispiel das Finanzgebäude, das als Pilotkunde diente, vor Beginn des Programms 165 Geräte. Heute sind es nur deren 44.
Die Energieeinsparung wird beträchtlich sein, auch weil es sich bei den neuen Druckern um Geräte der neuen Generation mit dem Label ENERGIE STAR handelt. Insgesamt entspricht die geschätzte jährliche Einsparung dem jährlichen Stromverbrauch von 23 Schweizer Haushalten.
Mit anderen Worten: Dies ist ein grosser Gewinn für die nachhaltige Entwicklung. Der ökologische Fussabdruck beim Drucken wird auch deshalb deutlich sinken, weil aus Gründen der Effizienz wiederaufbereitete Tonerpatronen verwendet werden und die Drucker, die das Ende ihrer Lebensdauer erreichen, einem Rücknahmesystem zugeführt werden, womit bis zu 95 % der Materialien recycelt und wieder in den Produktionszyklus integriert werden können.
Seit dem die neuen Multifunktionsdrucker im Einsatz sind, werden auch deutlich weniger Seiten gedruckt als zuvor. Die Angestellten müssen sich nämlich zum Drucker begeben und den Druckauftrag mit ihrem Badge bestätigen. «Dies ändert die Gewohnheiten», stellt Gilbert Fasel, Vorsteher des DMA, fest. «Die Angestellten überlegen es sich gut, ob es wirklich nötig ist, ein bestimmtes Dokument auszudrucken.» Und manchmal lautet die Antwort eindeutig «nein». Hector Sudan, Projektverantwortlicher beim ITA meint hierzu: «Auf den Druckserver werden jeden Tag 100 bis 200 Druckaufträge nicht ausgeführt, weil sich die betroffenen Angestellten nicht zum Multifunktionsdrucker begeben, um den Druck mit ihrem Badge auszulösen.» Nach 24 Stunden werden diese Aufträge automatisch vom Server gelöscht. Um Einsparungen zu erzielen, sind die drei Gerätetypen darüber hinaus so konfiguriert, dass sie per Voreinstellung schwarz-weiss und doppelseitig drucken. Ausserdem sind sie mit einem Öko-Hefter ausgestattet, der ohne Heftklammern auskommt und stattdessen mit gefalteten Papierlaschen arbeitet.
Mit dem Austausch der Drucker wird nicht nur die Umwelt, sondern auch der öffentliche Haushalt geschont: Der Staat spart beim Kauf von Toner und Papier und profitiert von tieferen Rechnungen seines Freiburger Lieferanten, da dieser die Anzahl der gedruckten und kopierten Seiten verrechnet. Das Unternehmen kümmert sich um die Lieferung (Drucker und Toner), den Unterhalt, die Behebung von Defekten und die Pflege, sodass die Staatsangestellten keine Zeit dafür aufwenden müssen. Die positiven Folgen von Schwarzweissdruck als Standardeinstellung sind nicht zu unterschätzen, kostet der Farbdruck dem Staat doch 6-mal mehr.
«Die Reduktion der gedruckten Seiten und die Kosteneinsparungen übersteigen die Erwartungen», freut sich Gilbert Fasel. Inzwischen wurden 80 % der Dienststellen mit dem neuen Material ausgerüstet. Bis Ende Mai kommenden Jahres wird dies für die gesamte Verwaltung der Fall sein.
Nicht zuletzt müssen die Angestellten regelmässig aufstehen und sich zum Multifunktionsdrucker begeben, was die schädlichen Folgen von langem Sitzen mindert und die Kreativität der Angestellten steigert, ist doch bekannt, dass die besten Ideen beim Gehen kommen.
Links:
https://www.energie-environnement.ch/economiser-l-electricite/situer-sa-consommation-d-electricite/
https://www.energie-environnement.ch/electronique-informatique/ecran-d-ordinateur
Gut zu wissen!
Durch den Ersatz der individuellen Drucker spart der Staat Freiburg rund 67 214 kWh pro Jahr, was dem jährlichen Stromverbrauch von 23 Schweizer Haushalten entspricht.
Möchten Sie sich an diesen Bemühungen beteiligen? Schalten Sie den Bildschirm und das Licht aus, wenn Sie den Raum verlassen. Es lohnt sich! Eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter verbringt im Durchschnitt nämlich 300 Stunden in Sitzungen, sodass die Angestellten mit dieser einfachen Handlung für den Staat rund 30 450 kWh/Jahr einsparen können.