Unternehmensneugründungen
Die neuesten Resultate der Statistik der Unternehmensdemografie zeigen, dass 1'470 von den 17’127 Unternehmen, die im Jahr 2019 im Kanton Freiburg eine marktwirtschaftliche Tätigkeit im sekundären und tertiären Sektor ausübten, im Verlauf des Jahres «ex-nihilo» neu gegründet worden sind und 2’041 zusätzliche Personen beschäftigt haben. In Freiburg verkörperten diese neuen Betriebe im Jahr 2019 8,6% aller Unternehmen, die im sekundären und tertiären Sektor eine marktwirtschaftliche Tätigkeit ausüben, gegen 7,5% auf Landesebene. Ist eine grosse Anzahl von Kleinbetrieben typisch für die Schweizer Wirtschaft, so sieht es bei Neugründungen nicht anders aus: Über 80% der Betriebe, die im Jahr 2019 im Kanton Freiburg (83,3%) und in der Schweiz (83,0%) neu gegründet worden sind, hatten nur einen Beschäftigten.
Neugeschaffene Arbeitsstellen 2019
Möchte man die Bezirke miteinander vergleichen, ist es am besten, die Zahlen auf die ständige Wohnbevölkerung zu beziehen. So betrachtet liegt der Saanebezirk an der Spitze (51 Neugründungen pro 10’000 Einwohner), gefolgt vom Greyerzbezirk (49 Neugründungen pro 10’000 Einwohner) und dem Vivisbach- und Broyebezirk mit je 46 Neugründungen pro 10’000 Einwohner. Diese vier Bezirke liegen über bzw. auf dem kantonalen Durchschnitt, der 46 Neugründungen pro 10’000 Einwohner beträgt. Am Ende der Rangliste befinden sich der Glane- (43 Neugründungen pro 10’000 Einwohner), der See- (38 Neugründungen pro 10’000 Einwohner) und der Sensebezirk (36 Neugründungen pro 10’000 Einwohner). Die meisten Neugründungen erfolgten im tertiären Sektor (83,8%), allen voran in den Branchen «Gesundheits- und Sozialwesen» (16,8%), «freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen» (16,2%) und «Handel mit Motorfahrzeugen; Instandhaltung und Reparatur von Motorfahrzeugen» (11,2%).
Unternehmensgründungen nach Wirtschaftszweig 2019
Wachstumsstarke Unternehmen
2019 waren im Kanton Freiburg 147 wachstumsstarke Unternehmen zu zählen, was 7,7% aller aktiven Unternehmen mit mindestens 10 Beschäftigten entspricht und nahe am Landesdurchschnitt von 7,8% liegt. Unter diesen wachstumsstarken Betrieben zählt der Kanton Freiburg 7 «Gazellen» (243 auf Landesebene), junge Unternehmen, die seit weniger als fünf Jahren existieren und in den ersten Lebensjahren ein bedeutendes Beschäftigungswachstum erfahren haben. Weniger als ein Drittel dieser Gazellen sind im sekundären Sektor aktiv, mehr als zwei Drittel im tertiären Sektor.
Überlebensrate
In unserem marktwirtschaftlichen System sind die Unternehmen ständig gefordert und müssen um ihr Überleben kämpfen. Diesbezüglich ist festzustellen, dass im Kanton Freiburg nach einem Jahr noch 81,9% der Unternehmen auf dem Markt aktiv sind; auf Landesebene sind es 83,7%. Im Verlauf der Jahre sinkt diese Zahl drastisch. Bloss knapp jeder zweite Betrieb ist drei Jahre nach Gründung noch aktiv (Beobachtungszeitraum 2016-2019). Ausserdem sind je nach Branche Unterschiede festzustellen. Im Beobachtungszeitraum 2016-2019 haben die Unternehmen im «Gesundheits- und Sozialwesen» bessere Überlebenschancen nach 3 Jahren gehabt, während jene der Informations- und «Kommunikationsbranche am meisten gefährdet schienen».
Unternehmensschliessungen
Laut Angaben der Statistik der endgültigen Unternehmensschliessungen, die für das Jahr 2017 vorliegen, sind im Kanton im betreffenden Jahr 1’093 Unternehmen mit 1'467 Beschäftigten verschwunden. Gegenüber 2016 ist diese Zahl stabil geblieben. Am meisten Betriebe hat der Vivisbachbezirk verloren (46 Schliessungen pro 10’000 Einwohner), gefolgt vom Saane- (41 Schliessungen pro 10’000 Einwohner) und Seebezirk (37 Schliessungen pro 10’000 Einwohner), deren Schliessungsraten pro 10'000 Einwohner über dem kantonalen Durchschnitt liegen (35 Schliessungen pro 10’000 Einwohner). Über diesem kantonalen Durchschnitt liegen der Greyerz- (30 Schliessungen pro 10’000 Einwohner), der Broye- (29 Schliessungen pro 10’000 Einwohner), der Glane- (29 Schliessungen pro 10’000 Einwohner) und der Sensebezirk (25 Schliessungen pro 10’000 Einwohner). Parallelen zu den Unternehmensgründungen sind festzustellen: Die Mehrheit der Unternehmen, die geschlossen haben, waren im tertiären Sektor tätig (82,3%), insbesondere in den Branchen «freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen» (16,5%), «Handel mit Motorfahrzeugen; Instandhaltung und Reparatur von Motorfahrzeugen» (14,2%) und «Gesundheits- und Sozialwesen» (10,1%).
Unternehmensschliessungen nach Wirtschaftszweig 2017
Hauptunterschiede zwischen STATENT und UDEMO
Unterschiedlicher Erhebungszeitraum für die aktiven Unternehmen: STATENT zählt nur die im Dezember aktiven Betriebe, während UDEMO sämtliche Unternehmen zählt, die im Verlauf des Erhebungsjahres tätig waren. Das bedeutet, dass die Beschäftigtenzahlen in STATENT jene vom Dezember sind, während UDEMO von der durchschnittlichen Beschäftigung im Tätigkeitszeitraum ausgeht.
UDEMO umfasst nur die Unternehmen, die im sekundären und tertiären Sektor eine marktwirtschaftliche Tätigkeit ausüben (ohne Holdinggesellschaften), unabhängig davon, ob sie zum öffentlichen oder privaten Sektor gehören. In STATENT ist die wirtschaftliche Abdeckung somit grösser, denn sie umfasst auch Betriebe des primären Sektors, öffentliche Verwaltungen und gemeinnützige Einrichtungen im Dienst der Haushalte.