Unser Gesundheitswesen ist seit Beginn der Pandemie hart auf die Probe gestellt worden und zum zentralen Thema in den Nachrichten und politischen Debatten geworden. Das Gesundheitswesen ist jedoch ein umfangreicher Bereich, der verschiedene Aspekte behandelt: den Gesundheitszustand der Bevölkerung, die Dienste des Gesundheitswesens, die Ausgaben für die Gesundheit und ihre Finanzierung usw. In dieser Infografik präsentiert das Amt für Statistik einen Überblick über die wichtigsten verfügbaren Daten, die die verschiedenen Themenbereiche des Gesundheitswesens im Kanton Freiburg betreffen. Statistiken zur Corona-Pandemie werden hier nicht behandelt, da diese gegenwärtig andernorts zu finden sind.
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Todesursachen und Krankheiten
Gemäss der Statistik der Todesursachen war 2019 im Kanton Freiburg über ein Viertel der Todesfälle (28,2%) auf bösartige Tumore zurückzuführen. Dieser Prozentsatz liegt etwas über dem Landesdurchschnitt (25,4%). Die Krankheiten des Kreislaufsystems stehen mit einem Viertel der Todesfälle (25,1%) an zweiter Stelle, während sie auf Schweizer Ebene die wichtigste Todesursache sind (29,4%). Jede der restlichen Hauptkategorien der Todesursachen macht weniger als ein Zehntel der Todesfälle aus: Demenz (inkl. Alzheimer-Krankheit), 9,8% im Kanton Freiburg und 9,7% auf Schweizer Ebene, Krankheiten des Atmungssystems, 7,4% im Kanton Freiburg und 6,7% auf Schweizer Ebene sowie Unfälle und Gewalteinwirkungen, 6,1% im Kanton Freiburg und 5,6% auf Schweizer Ebene.
Unter den häufigsten Tumortypen, die 2019 im Kanton Freiburg einen Todesfall verursacht haben, war rund jeder Dritte ein Tumor der Verdauungsorgane und jeder Fünfte ein Tumor der Atmungsorgane.
2020 haben sich 73 Personen im Kanton Freiburg das Leben genommen. Die Zahl ist etwas geringer als im Vorjahr. Der Anteil der assistierten Suizide am Total der Suizide hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen: 2020 war im Kanton Freiburg jeder zweite Suizid assistiert.
Seit den 70er-Jahren ist ein Rückgang der Säuglingssterblichkeit zu verzeichnen, sowohl in der Schweiz als auch im Kanton Freiburg.
Interessiert man sich an der Entwicklung gewisser sexuell übertragbarer Infektionskrankheiten in den letzten zehn Jahren, so stellt man eine beinahe exponentielle Zunahme der Gonorrhoefälle, gefolgt von den Chlamydiosefällen, und dies auch auf Landesebene. Diese Zunahme ist hauptsächlich auf die Ausbreitung der Tests zurückzuführen. Die Zahl der AIDS-, HIV-, Syphilis- und Hepatitis-B-Infektionen ist hingegen ziemlich stabil geblieben.
Wirtschaftliche Aspekte
2019 waren rund 7'422 Beschäftigte in Vollzeitäquivalenten im Bereich des Gesundheitswesens beschäftigt, d. h. 6,2% aller Beschäftigten. Dieser Anteil liegt unter dem Landesdurchschnitt, der 7,3% beträgt. Im Bereich der Heimpflege waren 4'329 Beschäftigte in Vollzeitäquivalenten zu zählen, d. h. 3,6% aller Beschäftigten, was ein leicht höherer Anteil ist als auf Landesebene (3,2%).
Die Nettoausgaben des Kantons Freiburg (Kanton und Gemeinden, ohne Beiträge der Krankenkassen) für die Gesundheit beliefen sich 2018 auf 1'576 Franken pro Einwohner. Im Vergleich zu den anderen Kantonen liegt der Kanton Freiburg an 10. Stelle (in abnehmender Ordnung). 2020 zählte der Kanton Freiburg 288 berufstätige Ärzte pro 100'000 Einwohner. Gegenüber den anderen Kantonen liegt er damit an 20. Stelle (in abnehmender Ordnung). Beinahe ein Viertel der 2020 berufstätigen Freiburger Ärzte sind Allgemeinärzte (23,4%), etwas mehr als im Landesdurchschnitt (21,7%).
Mit 2,8 Spitalbetten pro 1'000 Einwohner im Jahr 2020 verfügt der Kanton Freiburg über rund ein Drittel weniger als im Durchschnitt in der Schweiz (4,3 Spitalbetten pro 1'000 Einwohner). Was die verfügbaren Betten in Alters- und Pflegeheimen angeht, sind es 2020 der Saanebezirk (9,58), der Greyerz- (9,39) und der Sensebezirk (8,77), die die höchste Konzentration an verfügbaren Betten pro 1'000 Einwohner aufweisen und über dem kantonalen Durchschnitt (8,71) liegen. Am Ende der Rangliste und in absteigender Reihenfolge liegen der Glanebezirk (8,65), der Vivisbach- (7,82), der See- (7,51) und der Broyebezirk (6,61).