Wichtigste regionale Ergebnisse
Die Strukturerhebung (SE) ist ein Element der Eidgenössischen Volkszählung und ergänzt die Informationen aus den Registern mit zusätzlichen Statistiken zur Bevölkerungsstruktur. Dabei wird ein Teil der Bevölkerung vom Bundesamt für Statistik (BFS) per Online- oder Papierfragebogen befragt. Erste Resultate stehen ein Jahr nach dem Stichtag (31. Dezember) zur Verfügung. Die Strukturerhebung liefert verschiedene Informationen über die Bevölkerung, wie etwa die Anzahl der Erwerbstätigen, ihren Bildungsabschluss, ihren Erwerbsstatus, ihren Wirtschaftszweig.
Erwerbspersonen
Im Jahr 2022 zählte der Kanton Freiburg 180’400 Erwerbspersonen, was 3,8% aller Erwerbspersonen in der Schweiz entspricht. Mehr als ein Drittel der Erwerbspersonen (34,8%) waren in den Agglomerationen von Freiburg oder Bulle wohnhaft. Davon waren 172’400 (95,6%) erwerbstätig und 8000 (4,4%) erwerbslos. Von den Erwerbstätigen waren 113’600 (65,9%) Personen vollzeiterwerbstätig, 54’500 (31,6%) teilzeiterwerbstätig und 4200 Personen waren Lernende (2,4%). Der Anteil der Männer (53,6%) an der Erwerbsbevölkerung lag etwas höher als jener der Frauen (46,4%). Drei Viertel der Erwerbstätigen waren schweizerischer Staatsangehörigkeit (74,3%), die übrigen waren ausländischer Staatsangehörigkeit (25,7%). Die Altersgruppe der 25- bis 44-Jährigen mit einem Anteil von 46,6% war am stärksten vertreten. Ihr folgte die Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen (42,0%), der 15- bis 24-Jährigen (9,7%) und schliesslich der Personen ab 65 Jahren (1,8%).
Erwerbspersonen im Kanton Freiburg 2022
Erwerbspersonen nach Geschlecht von 1970 bis 2022
Bildungsabschluss
Die Erwerbspersonen mit einem Bildungsabschluss auf Sekundarstufe II sind im Kanton Freiburg am meisten vertreten (44,9%). Dieser Anteil fällt etwas höher aus als im Schweizer Durchschnitt, der bei 41,3% liegt. Der Anteil der Personen mit einem Bildungsabschluss auf Tertiärstufe ist hingegen im Schweizer Durchschnitt (45,3%) höher als im Kanton Freiburg (37,7%). Was die Personen mit einem Bildungsabschluss auf Sekundarstufe I betrifft, ist es erneut der Kanton Freiburg, der einen höheren Anteil aufweist (17,4%) als der Schweizer Durchschnitt (13,4%).
Anteil Erwerbspersonen mit Bildungsabschluss auf Sekundarstufe II im Kanton Freiburg 2022
Erwerbspersonen nach dem höchsten Bildungsabschluss 2022
Erwerbsstatus
Der Kanton Freiburg hat hinsichtlich des Erwerbsstatus der Erwerbspersonen ein ähnliches Profil wie die ganze Schweiz mit einem hohen Anteil an Arbeitnehmenden (FR: 80,1%; CH: 77,7%). Bei den anderen Kategorien gibt es leichte Unterschiede, insbesondere hinsichtlich der mitarbeitenden Familienmitglieder und Firmeneigentümer, bei denen der Kanton Freiburg einen tieferen Anteil aufweist, nämlich 2,2% bzw. 4,7% während dieser im Schweizer Durchschnitt bei 3,5% bzw. 5,7% liegt.
Anteil Arbeitnehmende im Kanton Freiburg 2022
Erwerbstätige nach Erwerbsstatus 2022
Wirtschaftszweig
Im Kanton Freiburg sind die meisten Erwerbspersonen im Tertiärsektor aktiv, ihr Anteil beträgt etwa 74,3%. Er umfasst eine breite Palette von Tätigkeiten, wobei das Gesundheits- und Sozialwesen den grössten Platz einnimmt mit etwa 14,9% der Erwerbspersonen. Auch im Sekundärsektor ist ein bedeutender Teil der Erwerbspersonen tätig, ihr Anteil beträgt etwa 23,3%. Der wichtigste Wirtschaftszweig ist hier das verarbeitende Gewerbe und die Herstellung von Waren mit etwa 14,1% der Erwerbspersonen. Auf den Primärsektor schliesslich entfällt nur ein geringer Anteil der Erwerbspersonen (2,5%).
Anteil der im Tertiärsektor beschäftigten Personen im Kanton Freiburg 2022
Erwerbstätige nach Wirtschaftszweig 2022
Metadaten
Die Strukturerhebung (SE) wird seit 2010 realisiert und bietet Schätzungen aufgrund einer Stichprobe. Jährlich wird im Kanton Freiburg eine Stichprobe von rund 8000 Personen befragt. Diese Zahlen beruhen auf der ständigen Wohnbevölkerung. Nur Personen ab 15 Jahren der ständigen Wohnbevölkerung in Privathaushalten werden befragt (ohne Diplomaten, internationale Funktionäre und deren Familienangehörige). Stichtag ist der 31. Dezember.
Die Strukturerhebung stellt Ergebnisse auf folgenden geografischen Ebenen bereit: Schweiz, Grossregionen, Kantone und Gemeinden ab 15'000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Die Ergebnisse können über 3 und 5 Jahre kumuliert werden. Dies ermöglicht geografisch kleinräumigere oder thematisch detailliertere Auswertungen
Die Erwerbspersonen bilden das Arbeitsangebot. Sie werden unterteilt in Erwerbstätige und Personen, die eine Arbeit suchen (Erwerbslose).
Bis 1980 galt als Erwerbsperson, wer eine Erwerbstätigkeit von mindestens 6 Stunden pro Woche ausführte oder suchte; später wurde dieser Wert auf 1 Stunde gesenkt, um internationalen Normen zu entsprechen.
Bis zum Jahr 2000 stammt das Zahlenmaterial zu den Erwerbspersonen aus den eidgenössischen Volkszählungen (Wohnbevölkerung) und ab dem Jahr 2010 aus der Strukturerhebung (ständige Wohnbevölkerung).
Erwerbstätige sind Personen, die während mindestens 1 Stunde pro Woche (min. 6 Stunden für die Volkszählungen vor 1990) einer bezahlten Arbeit nachgehen oder die unentgeltlich in einem Familienbetrieb tätig sind.
Erwerbslose sind Personen, die eine Arbeit suchen oder denen eine Arbeit zugesichert wurde. Dieser Begriff entspricht nicht der Definition der gemeldeten Arbeitslosen, die vom SECO verwendet wird.