Übersicht über die Schweizer Konjunktur
Die Schweizer Wirtschaft wird mithilfe von verschiedenen Konjunkturindikatoren, die Einblick in die wirtschaftliche Gesundheit des Landes geben, eng überwacht.
- Der Wechselkurs des Schweizer Frankens (CHF) zum US-Dollar und zum Euro. Eine Aufwertung des Schweizer Frankens kann die Exporte aus der Schweiz verteuern, was die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Unternehmen auf den globalen Märkten schmälert.
- Der Swiss Market Index (SMI) ist ein Börsenbarometer, der die Leistungsfähigkeit der wichtigsten börsenkotierten Unternehmen repräsentiert. Die Schwankungen des SMI können ein Zeichen für das Vertrauen der Investoren sein und einen Einfluss auf die Kapitalflüsse haben. Ein Aufwärtstrend kann die Investition ankurbeln, während ein Abwärtstrend auf eine geringere Risikobereitschaft hindeutet.
- Der Saron, der Tageszinssatz für die Schweiz, beeinflusst die Kreditkosten und kann Investitionsentscheidungen von Unternehmen und Haushalten beeinflussen. Ein tiefer Zinssatz begünstigt die Kreditaufnahme und stimuliert die Wirtschaftstätigkeit, birgt aber auch Risiken, wie eine Überhitzung des Immobilienmarkts.
- Die Schweizer Bundesanleihen sind ein Indikator für die finanzielle Stabilität. Eine hohe Nachfrage nach diesen Anleihen kann ein Hinweis darauf sein, dass die Schweizer Wirtschaft als solide gewertet wird, während eine tiefe Nachfrage auf eine Beunruhigung hinweist.
- Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) misst die Inflation, die grosse Auswirkungen auf die Kaufkraft der Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz haben kann. Eine moderate Inflation ist in der Regel erwünscht, doch ein unvermittelter Preisanstieg kann zu unerwünschtem Inflationsdruck führen.
Kurz gefasst, steht der Schweizer Konjunkturverlauf in enger Verbindung mit der Entwicklung dieser Indikatoren. Eine aufmerksame Beobachtung dieser Indikatoren erlaubt es den Wirtschaftsakteuren, den politischen Verantwortlichen und den Einwohnerinnen und Einwohnern, vorausschauender zu handeln und auf die wirtschaftlichen Veränderungen zu reagieren und so zur Stabilität und zum Wohlstand der Schweiz beizutragen.
Schweizer Indikatoren
- Das BIP ist ein globaler Indikator für die Wirtschaftsleistung, der Auskunft über das Wachstum der Schweizer Wirtschaft gibt.
- Die Arbeitslosenquote ist ein Schlüsselindikator für den Arbeitsmarkt und beeinflusst den Konsum und den Lebensstandard der Einwohnerinnen und Einwohner.
- Gleichzeitig misst die Inflation die Preisschwankungen, die sich auf die Marktstabilität und die Kaufkraft auswirken.
Durch die Überwachung dieser Indikatoren können die politischen Entscheidungsträger, die Unternehmen und die Einwohnerinnen und Einwohner die wirtschaftlichen Trends vorwegnehmen und ihre Strategien anpassen, um ihre Entscheidungen in Kenntnis der Lage zu treffen, und so zur Stabilität und zum Wirtschaftswachstum in der Schweiz beitragen.
Prognosen zum BIP, zur Arbeitslosenquote und zur Inflation in der Schweiz
Entwicklung der BIP-Prognosen für 2024 für die Schweiz
Entwicklung der BIP-Prognosen für 2025 für die Schweiz
Übersicht über die Freiburger Konjunktur
Der Vergleich der Freiburger Konjunkturindikatoren mit jenen der Schweiz ist sehr wertvoll, um die konjunkturelle Entwicklung des Kantons zu verstehen.
Die regionale Wirtschaftsdynamik kann stark von jener auf Landesebene abweichen. Durch die Analyse von Indikatoren wie dem Bruttoinlandprodukt (BIP) und der kantonalen Arbeitslosenquote können die Entscheidungsträger, die Unternehmen und die Einwohnerinnen und Einwohner die spezifischen Trends des Kantons Freiburg erkennen.
Dieser Vergleich ermöglicht eine präzisere Beurteilung der Stärken und Schwächen der lokalen Wirtschaft und erleichtert die Anpassung der Wirtschaftspolitik und der spezifischen Wirtschaftsstrategien an die regionalen Gegebenheiten. Das Verständnis der Freiburger Konjunktur im breiteren Kontext der Schweizer Wirtschaft bietet eine ganzheitliche Perspektive, die eine informierte Entscheidungsfindung fördert und die Widerstandsfähigkeit und den Wohlstand der Region dauerhaft stärkt.
Freiburger und Schweizer Indikatoren
Konjunkturumfragen der KOF
Die Resultate der Konjunkturumfragen der KOF in der Industrie und im Detailhandel liefern wertvolle Informationen über die Erwartungen und Aussichten der Unternehmen und geben Einblick in die aktuelle Wirtschaftsdynamik.
Im Industriesektor geben die Resultate Aufschluss über aufkommende Trends, Nachfrageschwankungen und den Produktionsdruck. Demgegenüber liefert die Analyse der Resultate im Detailhandel wichtige Hinweise auf das Konsumverhalten und die lokalen Markttrends.
Konjunkturumfrage in der Industrie insgesamt
Konjunkturumfrage im Detailhandel
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Metadaten
Das BIP der Schweiz wird jedes Jahr vom Bundesamt für Statistik (BFS) berechnet.
Dieser zusammenfassende Wert beruht in erster Linie auf der Wertschöpfungsstatistik, welche von den Buchhaltungsresultaten einer Stichprobe von Unternehmen ausgeht, und den Beschäftigungsstatistiken. Das BFS macht keine Prognosen. Die ersten Schätzungen des BFS werden im August des folgenden Jahres veröffentlicht, die detaillierten Ergebnisse im Juni des übernächsten Jahres.
Abgesehen davon wird das BIP jedes Quartal vom Seco geschätzt.
Jedes Institut hütet seine Geheimnisse mehr oder weniger eifersüchtig. In der Regel liefern ökonometrische Modelle, deren Parameter gemäss den Werten von Frühindikatoren angepasst werden, die Prognosen.
Die kantonalen BIPs werden vom BFS gemäss einer teilweisen "Bottom up"-Methode erstellt, d. h., dass sie zum Teil anhand kantonaler statistischen Angaben berechnet werden, so nahe wie möglich an der Methode, die zur Bestimmung des nationalen BIP verwendet wird.
Das BFS veröffentlicht diese Zahlen jährlich, zirka 18 Monate nach Ablauf des Referenzjahres. Sobald die BIPs des BFS zur Verfügung stehen, passen die anderen Institute ihre Schätzungen generell an die Ergebnisse des BFS an.
Die Aussichten zu den jüngsten Jahren und zur Zukunft sind den Prognoseinstituten vorbehalten. Diese benutzen "Top down"-Methoden, welche darin bestehen, eine gesamtschweizerische Schätzung Branche für Branche gemäss Kriterien wie Beschäftigung und Löhnen auf die Kantone zu verteilen. Die Einzelheiten der Methode sind von Institut zu Institut verschieden und in der Regel streng geheim.
Zu jeder Frage bestehen im Allgemeinen drei Antwortmöglichkeiten von der Art:
- (+) höher, zunehmen, verbessern, zu gross
- (=) gleich, gleichbleiben, fortsetzen, ausreichend
- (-) niedriger, abnehmen, verschlechtern, zu klein.
Die Antworten der Unternehmen werden mit ihrer Beschäftigtenzahl gewichtet und dann nach Branchen zusammengezählt sowie in Prozentzahlen umgesetzt. Sie werden anschliessend mittels Saldo-Methode quantifiziert. Dabei wird der Prozentsatz der gewichteten (-)-Antworten von demjenigen der gewichteten (+)-Antworten abgezogen.
Beispiel: Der Bestellungseingang
- (+) war höher 20 % der Antworten
- (=) war gleich 79 % der Antworten
- (-) war niedriger 1 % der Antworten
Saldo: 20 % - 1 %, also 19 %.
Das bedeutet, dass der Bestellungseingang sich verbessert und die Unternehmen, deren Bestellungseingang höher ist, zahlreicher sind als diejenigen, deren Bestellungseingang niedriger ist. Die Differenz zwischen diesen beiden Gruppen entspricht 19 % der Beschäftigten in der Branche.