Schwerpunkt

Montag 13. März 2000, Schwerpunkt


Alte Füchse und einige Junge
Freiburger Verfassungsratswahl bestätigt die politischen Kräfteverhältnisse
Eine breite Palette Gewählter zwischen 18- und 84-jährig; die meisten gehören einer etablierten politischen Bewegung an. Das ist das Fazit der gestrigen Wahl des 130 Mitglieder zählenden Verfassungsrates. Staatsrat Corminboeuf hofft, dass der Enthusiasmus, der bei den Kandidierenden feststellbar war, nun weiter genutzt werden kann, um die Herausforderung einer neuen Verfassung zu packen.

Die Freiburger Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben gestern einen Verfassungsrat gewählt, der nun in den kommenden drei Jahren eine neue Kantonsverfassung auszuarbeiten hat. Ein erster Überblick zeigt, dass die jungen Kandidatinnen und Kandidaten recht gut abgeschnitten haben. Vom Kollegium des Südens hatten Jugendliche im Greyerz und Vivisbach je eine eigene Liste «Energie Nouvelle» eingereicht und zusammen drei Sitze errungen. Unter ihnen befindet sich die jüngste Gewählte, Sophie Bugnon, Riaz. Auch im Sense- und Seebezirk machten Junge das Rennen.
Aber auch zahlreiche ältere Semester und verdiente Politker wurden gewählt. Unter ihnen sind alt Nationalrätin Rose-Marie Ducrot, alt Ständerat Pierre Aeby, alt Staatsrat Félicien Morel und alt Stadtammann Claude Schorderet. Der älteste Gewählte ist 84-jährig: Joseph Rey (CSP, Stadt). Als Alterspräsident wird er die erste Sitzung leiten. Im Greyerzbezirk wurde ebenfalls der Oberamtmann Placide Meyer gewählt, und mit Daniel de Roche, Präsident des reformierten Synodalrates, nimmt auch ein Pfarrer Einsitz in den Verfassungsrat.
Während die Frauen gemäss einem ersten Überblick in den Bezirken recht gut gewählt wurden, wurden sie in der Stadt sehr enttäuscht: nur drei von 18 Gewählten. Für CVP-Präsidentin Zimmermann ist das «dramatisch und nicht akzeptierbar».  wb
Seiten 2-7

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