See

Donnerstag 31. Mai 2001, See


Sprache in der Verfassung zur Sprache bringen
Deutschfreiburgische Arbeitsgemeinschaft hält Generalversammlung im Seebezirk ab
Die Deutschfreiburgische Arbeitsgemeinschaft (DFAG) plant im laufenden Vereinsjahr eine Podiumsdiskussion mit welscher Beteiligung zum Territorialitätsprinzip. Sie will zuhanden der Kommission 1 des Verfassungsrates, die sich unter anderem mit der Sprachenfrage befasst, auch ein Memorandum ausarbeiten.
Von UELI GUTKNECHT
Die Podiumsdiskussion und das Memorandum sind nur zwei der von DFAG-Präsident Josef Vaucher an der Mitgliederversammlung im Restaurant Kantonsschild in Gempenach vorgestellten Tätigkeiten des laufenden Jahres. Auf dem Tätigkeitsprogramm 2001/2002 stehen unter anderem die Verleihung des Kulturpreises 2001 an Moritz Boschung und die Festschrift dazu.
Hilfsmittel für die «Sprachenkommission»
Die Herausgabe der Lizenziatsarbeit von Philipp Haselbach «Zwischen Linie und Zone - Freiburgs Sprachgrenze im gesamtschweizerischen Umfeld (1890-1960)» soll unter anderem den Mitgliedern der «Sprachenkommission» des Verfassungsrates wichtige sprachpolitische Impulse vermitteln.
Auf dem Arbeitsprogramm stehen ausserdem der Dialog mit den Behörden der Stadt Freiburg über Fragen der Zweisprachigkeit und der Abschluss der Internetseite «www.dfag.org» mit dem Programm der Theateraufführungen.
Als weitere Aufgaben stellt sich der Vorstand die Vertretung des deutschfreiburgischen Standpunktes bei sprachpolitischen Auseinandersetzungen und die Aufklärungsarbeit bei Nichtbeachtung der legitimen Ansprüche zur Anwendung der deutschen Sprache und Ortsnamen
Sprachpolitische Auseinandersetzungen

In seinem Jahresbericht erwähnte Vaucher die Abstimmung vom 24. September über das geänderte Schulgesetz und die teilweise unhaltbaren Behauptungen der Gegner im Vorfeld der Abstimmung.
Am 24. November fand die Preisverleihung für gelebte Zweisprachigkeit an die «Hochschule für Wirtschaft Freiburg» statt. Mit den beiden anderen grossen kulturellen Vereinen Deutschfreiburgs, dem Deutschfreiburger Heimatkundeverein und dem Geschichtsforschenden Verein, werden rege Kontakte gepflegt.
Mit dem «Deutschfreiburger Klub» des Grossen Rates stand der Vorstand auch personell in direkter Verbindung. Er trat einmal zusammen und liess sich über die «Pressepolitik» der FN informieren.
IG «Sprache und Kultur»
Im Verfassungsrat wurde auf Deutschfreiburger Initiative hin eine Interessengemeinschaft «Sprache und Kultur» geschaffen. Die Darstellung Deutschfreiburgs in der Öffentlichkeit, der Umgang mit der deutschen Sprache im Kanton allgemein und bescheidene Hilfen bei sprachlicher Benachteiligung versteht der Vorstand als Dienstleistungen. Die DFAG zählt per Ende Berichtsjahr 414 Mitglieder.
Die Rechnung schliesst bei rund 15 000 Franken Aufwand mit einem Einnahmenüberschuss von 2800 Fran-ken. Die Mitgliederbeiträge bleiben mit 30 Franken für Einzel- und 100 Franken für Kollektivmitglieder und Gemeinden unverändert. Der Vorstand wurde in globo für eine weitere dreijährige Amtsdauer bestätigt.
Theaterprogramm mit Brecht
Das «Theater in Freiburg» bleibt zwar weiterhin ein Ausschuss der DFAG, wurde nach entsprechenden Verhandlungen aber neu auch offiziell «im Rahmen seines Auftrages autonom».
Franz Baeriswyl stellte den neuen Spielplan mit sechs Schauspielen im Abonnement und einer Märchenaufführung vor, darunter Brechts «Herr Puntila und sein Knecht Matti».
Er lobte die Zusammenarbeit mit dem Podium Düdingen und die gut funktionierende Aufgabentrennung. Der Eigenfinanzierungsgrad des Theaters liege bei 54 Prozent, und der Einnahmenüberschuss von 2000 Franken sei vor allem der ausserordentlichen Subvention von 5000 Franken der Interkommunalen Kulturkommission zu verdanken.

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