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Donnerstag 20. März 2003, Kanton Staatsrat
Verfassungsrat soll
«FR-Identität» suchen
In seiner Antwort auf eine Anfrage von CVP-Grossrat Jean-Pierre Dorand lädt der Staatsrat den Verfassungsrat ein, sich mit der Suche nach einer «freiburgischen Identität» zu befassen. Dorand wollte nach den Bundesratswahlen anfangs Dezember wissen, wie diese Suche konkret vor sich gehen soll. Er zitierte dabei auch Staatsrat Urs Schwaller, der Freiburg wie folgt beschrieb: «Der Kanton Freiburg ist als Ganzes nicht zweisprachig, sondern ein Kanton der Westschweiz, der zwei Sprachkulturen beherbergt. Jeder hat seine Wurzeln in der einen oder anderen Sprache und muss den Mut haben, dazu zu stehen.»
«Der Kanton Freiburg muss sich um eine Identität mit zwei Kulturen bemühen. Die Schwierigkeit beteht darin abzuschätzen, ob mit einer französischsprachigen Mehrheit das Interessen- und Aktionszentrum mehr auf das Mittelland oder die Genferseeregion ausgerichtet werden soll. Auf jeden Fall gehört der Kanton Freiburg zur Westschweiz, die noch zu wenig einflussreich ist», hält der Staatsrat in seiner Antwort weiter fest. «Freiburg muss sich vor einem gewissen Hang zur Nabelschau und einer zu theoretischen Annäherung an die Zweisprachigkeit hüten», fügt er bei.
Die Identität eines Kantons entsteht laut Freiburger Regierung durch das Bild, das er vermitteln und das man ihm im Laufe der Jahre verleihen will. Die Ernennung eines Delegierten für die Aussenbeziehungen werde auch dazu beitragen, die Identität zu stärken. Jedenfalls verfolgt der Staatsrat die Arbeiten im Verfassungsrat zu diesem Thema aufmerksam und wird im Rahmen der Vernehmlassung «mit Bedacht Stellung nehmen». az
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