Das 1987 geschaffene landwirtschaftliche Bodenbeobachtungsnetz des Kantons Freiburg umfasst 250 Standorte. Zwischen 2004 und 2006 wurde es mit 53 urbanen Standorten und 14 Standorten in Wäldern ergänzt. Der Hauptzweck von FRIBO besteht darin, Informationen über die Art und den Zustand der Böden auf dem Land und in der Stadt (Grünanlagen, Spielplätze und Familiengärten) zu beschaffen und die Entwicklung der Bodenqualität zu verfolgen.
Die Böden der landwirtschaftlichen und urbanen Standorte werden alle fünf Jahre untersucht. Der letzte Zyklus endete in 2016. Am 14. Mai 2019 wurden alle Akteure des Bodenbeobachtungsnetzes (Landwirte, Gärtner und Gemeinden) sowie weitere am Bodenschutz interessierte Personen in Grangeneuve über die Ergebnisse der Untersuchungen informiert. An der Veranstaltung wurden auch Ratschläge erteilt, wie die Bodenqualität erhalten bzw. verbessert werden kann.
Zustand der freiburgischen Böden
Die Untersuchungen zeigen, dass die Fruchtbarkeit der landwirtschaftlichen Böden im ganzen Kanton insgesamt gut ist. Die Humusgehalte in den Torfböden des Seelands sind jedoch deutlich zurückgegangen. Auf den Alpweiden wurde aus bisher unerklärlichen Gründen ein Rückgang der organischen Kohlenstoffmineralisierung und der mikrobiellen Biomasse – zwei Hinweisparameter für die Fruchtbarkeit des Bodens – beobachtet.
In den urbanen Gebieten ist die Bodenqualität von Grünflächen, Spielplätzen und Dauerwiesen gut. Die Situation bei den Familiengärten bleibt jedoch besorgniserregend. Die hohen Phosphor- und Kaliumgehalte zeugen von Überdüngung. Die Empfehlungen des Kantons scheinen jedoch Wirkung zu zeigen, da in den letzten Resultaten ein leichter Rückgang des Phosphorgehalts festgestellt werden kann. Gewisse Gärten weisen auch eine erhöhte Konzentration von Schwermetallen auf. Dies kann verschiedene Gründe haben (Asche, Pflanzenschutzmittel …). Die Empfehlungen für Pächter von Familiengärten und für Hobbygärtnerinnen und -gärtner allgemein sind nach wie vor aktuell.