Der lateinische Name
Im lateinischen Namen «thymallus» kann man das Wort Thym (Thymian) erkennen. In der Tat strömt das delikate Fleisch der Äsche einen Thymiangeruch aus. Die Äsche ist ein Fisch, den man sehr frisch verzehren sollte, da das Fleisch schnell ungeniessbar wird.
Die Fortpflanzung
Im Gegensatz zu anderen Salmoniden, wie zum Beispiel der Forelle, pflanzt sich die Äsche im Frühling (April-Mai) fort, sobald das Wasser Temperaturen von 7 bis 9°C erreicht. Die Laichgründe (Orte der Fortpflanzung) zeichnen sich durch eine geringe Wassertiefe (20-30 cm) aus und sind mit Kies bedeckt. Die frisch geschlüpften Fische messen kaum 20 mm. Sie lassen sich von der Strömung treiben, bis sie eine ruhige Zone finden, wo sie sich 3 bis 4 Wochen aufhalten und eine Grösse von etwa 4 cm erreichen. Der Fortpflanzungserfolg kann also grob geschätzt werden, indem man von den Laichgründen an flussabwärts an ruhigen Uferzonen sorgfältig die Schlüpflinge zählt. Danach werden die Jungfische erst 2 bis 3 Jahre später wieder an den Laichgründen beobachtet. Nach einem Jahr messen sie bereits fast 20 cm, im zweiten dann ungefähr 30 cm. Danach können sich die ersten von ihnen fortpflanzen, für die meisten wird dies aber erst im dritten Jahr der Fall sein.
Die Fischerei
Die Äsche ist bei Fischern sehr begehrt. Im Kanton Freiburg liegt die erlaubte Fanggrösse bei 38 cm. Ausserdem dürfen während der Fortpflanzungszeit vor dem 30. Mai keine Äschen gefangen werden. Diese Gesetzesgrundlagen erlauben es, den Bestand nachhaltig zu sichern; ein Individuum kann sich so mindestens einmal fortpflanzen, bevor es gefangen wird, und es wird ein guter Verlauf der empfindlichen Laichzeit gewährleistet. Gegenwärtig findet im Kanton kein Besatz mit jungen Äschen statt, aber die bekannten Populationen werden regelmässig kontrolliert.
Zoom auf die freiburgischen Populationen
Während der letzten zehn Jahre ist die freiburger Population drastisch zurückgegangen. Ein Monitoring wurde begonnen, um die Entwicklung an den bekannten Äschen-Laichgründen zu beobachten. Drei wichtige Laichplätze konnten bestätigt werden: zwei in der Saane und einer in der Glane. Wildhüter führen nun jährliche Kontrollen dieser Laichplätze durch.
Gefährdung
Gemäss dem Fischatlas 2003 des Schweizer Zentrums für die Kartografie der Fauna «liegt der Hauptgrund bei der drastischen Verminderung der natürlichen Laichgründe, hervorgerufen vor allem durch Veränderungen des Wasserstandes, Begradigungen und Verschmutzung». Revitalisierungen erbringen Lösungen zur Verbesserung der Situation.
Der Bau von Staudämmen und anderen Schwellen (ein 20 cm hoher Wasserfall kann bereits ein Isolierungsgrund sein) vergrössert das Risiko der Ausrottung einer Population.
Zusätzliche Informationen
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Kontakt zum Thema
Ansprechperson: Sébastien Lauper
Amt für Wald und Natur
Sektion Fauna, Jagd und Fischerei
Route du Mont Carmel 5
1762 Givisiez
Tel. 026 305 23 33
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