Forelle
Man unterscheidet zwei Formen derselben Fischart: die Bachforelle (Salmo trutta fario) und die Seeforelle (Salmo trutta lacustris).
Bei ersterer spielt sich der gesamte Lebenszyklus im Fluss ab und sie bildet den Hauptfang der Hobbyfischer. Bei der Seeforelle beginnt das Leben im Fluss. Danach wandern die Tiere flussabwärts um in einen See zu gelangen, wo sie stark wachsen (manchmal über einen Meter und bis zu einem Gewicht von über 10 Kilogramm) und ihre roten Punkte verlieren. Ab August wandern sie alljährlich flussaufwärts, um geeignete Laichplätze aufzuspüren. Während der Fortpflanzungszeit befinden sich also beide Formen am gleichen Ort und können sich untereinander kreuzen. Die Forelle ist eine anspruchsvolle Art; sie pflanzt sich im Winter auf sauerstoffreichen und sauberen Kiesflächen fort.
Die Lieblingsart der Fischer
Die Bachforelle ist mit ungefähr 10'000 Fängen allein in den freiburger Gewässern die meistgefischte Art der Hobbyfischer. Sie ist im ganzen Kanton verbreitet. Diese weite Verbreitung ist allerdings intensiven Besatzmassnahmen zuzuschreiben: Jährlich werden etwa 200'000 Jungforellen ausgesetzt.
Die Regenbogenforelle
Während vieler Jahre wurde eine von der Westküste Amerikas stammende Art zu Fischereizwecken an verschiedenen Orten der Welt eingeführt, insbesondere auch in der Schweiz und im Kanton Freiburg. Diese Art ist weniger empfindlich gegenüber Änderungen der Wasserqualität, ist aber eine Konkurrenz für die einheimische Forelle. Seit ungefähr 20 Jahren wird daher kein Besatz mit dieser Art mehr durchgeführt. Die Regenbogenforelle wird selten hier oder dort noch gefunden, wobei es sich dabei um Individuen handeln dürfte, die aus einer Fischzucht entwischt sind. Es kommt auch zu Verwechslungen mit einheimischen Forellen.
Gefährdung: Wanderung
Durch ihr Wanderverhalten zwischen ihrem Aufenthalts- und dem Fortpflanzungsort ist die Seeforelle schweizweit stark gefährdet. Mit dem Ziel, die Vernetzung der Wasserläufe zu unterstützen, ist es vorgeschrieben, die freie Fischwanderung bei jedem Eingriff an einem Wasserlauf zu berücksichtigen. Ausserdem müssen die meisten Dämme bei Wasserkraftwerken verbessert werden, damit Wanderarten wie die Seeforelle wieder flussaufwärts wandern können.
Gefährdung: Verlust genetischer Vielfalt
Die Bachforelle ist aufgrund der Besatzmassnahmen, die in grossem Stil und über lange Zeit durchgeführt wurden, potentiell gefährdet (Rote Liste des BAFU und VBGF). Ein undifferenziertes Management, welches über Jahre auf dem gesamten Gebiet angewandt wurde, hat zu einem Verlust an genetischer Vielfalt geführt. Heutzutage bestehen nur noch wenige autochthone, für ihren Standort typische Populationen. Seit mehreren Jahren werden die Besatzungspraktiken neu ausgerichtet und die lokalen (genetischen) Populationsstämme besser berücksichtigt.
Der Lebenszyklus von der Forelle
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Kontakt zum Thema
Ansprechperson: Sébastien Lauper
Amt für Wald und Natur
Sektion Fauna, Jagd und Fischerei
Route du Mont Carmel 5
1762 Givisiez
Tel. 026 305 23 33
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