Am 18. Dezember 2020 hat der Grosse Rat das Dekret zur Subventionierung des regionalen Entwicklungsprojekts Bio Gemüse Seeland einstimmig angenommen. Die kantonale Unterstützung von 7,5 Millionen Franken sollte zum Bau zweier Gebäude, zum Aufbau eines Kompetenzzentrums, einer Plattform zur besseren Zugänglichkeit der Bioprodukte und zur Entwicklung eines Tourismusangebots beitragen. Der Beitrag des Bundes belief sich seinerseits auf 9,4 Millionen Franken.
Dieser Entscheid wurde jedoch von der fenaco-Genossenschaft angefochten. Sie war insbesondere der Ansicht, dass die öffentliche Unterstützung für den Bau der beiden Gebäude die Wettbewerbsneutralität verletzen würde. Nach der Einreichung der Einsprache und im Rahmen von deren Bearbeitung fand zwischen den Projektträgern «Verein PRE F&G Seeland» (bestehend aus einzelnen Gemüseproduzenten, der Terraviva AG, der Betriebsgemeinschaft Seeland Bio und Murten Tourismus) und der fenaco eine Einigungsverhandlung unter der Leitung der Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft (ILFD) statt. Nach intensiven Gesprächen konnte eine Einigung erzielt werden, welche dazu geführt hat, dass die fenaco ihre Einsprache zurückzog. Im Gegenzug verzichten die Projektträger auf ein Drittel der kantonalen und Bundessubventionen für den Bau der beiden Gebäude: Kanton und Bund werden somit zusammen insgesamt 8,55 Millionen Franken beitragen anstatt der für diesen Projektteil vorgesehenen 12,82 Millionen. Die für die übrigen Projektteile vorgesehenen Beiträge werden unverändert beibehalten.
Die ILFD begrüsst diese Kompromisslösung und lobt die konstruktive Haltung der an diesem Projekt beteiligten Parteien. Sie wird die Entwicklung dieses Dossiers aufmerksam weiterverfolgen, um alle Möglichkeiten der regionalen Entwicklung, der Steigerung der Wertschöpfung für die Landwirtschaft, der Förderung von lokalen, gesunden und nachhaltigen Produkten und der Förderung von kurzen Wegen auszuschöpfen. Der Rückzug der Einsprache ermöglicht es somit, dieses wichtige, visionäre und innovative Projekt umzusetzen, das sich in den Willen des Staatsrats einfügt, den Kanton Freiburg als Schweizer Leader im Lebensmittelbereich mit einem nachhaltigen Ansatz zu positionieren.