Erkennen Sie sich in dieser Beschreibung wieder? Dann berichten Sie uns unter dime-dd@fr.ch von Ihren Erfahrungen!
Wer sind Sie?
Wir heissen Emily und Dung und besitzen das Juweliergeschäft La Marquise, ein Familienunternehmen, das 1973 in Bulle gegründet wurde und heute in Freiburg, Bulle und Vevey ansässig ist.
Wir sind nun die 3. Generation und es ist uns wichtig, Schmuck anzubieten, der anders ist, die Natur und die Menschen respektiert und bei dessen Herstellung weiterhin das Wissen des traditionellen Juwelierhandwerks zum Einsatz kommt. 2020 haben wir auch die Unique Eden Eco Jewelry lanciert, unsere umweltfreundliche Schmuckmarke, die der Weiterentwicklung der Normen des traditionellen Juwelierhandwerks dient.
Welche Punkte, die zur nachhaltigen Entwicklung beitragen, konnten Sie im Rahmen Ihres Berufs umsetzen?
Unser Abenteuer hat 2016 begonnen, als wir das Familienunternehmen übernommen haben. Wir haben damit angefangen, ausschliesslich mit Recycling-Gold zu arbeiten. Das war uns aber nicht genug. Wir haben uns eine grössere Veränderung gewünscht, um unser Vorhaben weiterentwickeln zu können. Seitdem schlagen wir unserer Kundschaft, wenn wir Vorschläge für Kreationen machen, die Fassung von Laboredelsteinen vor. Auch wenn sie im Labor gezüchtet werden, sind sie chemisch, physikalisch und optisch identisch mit den Steinen, die in den Minen abgebaut werden. Sie stellen eine ethische und umweltfreundliche Alternative dar, da mit ihnen kein für Mensch und Natur schädlicher Abbau verbunden ist. Wir sind unseres Wissens zufolge eines der wenigen Juweliergeschäfte in der Schweiz, die diese Option empfehlen.
Wir arbeiten auch mit der Organisation Aquaverde zusammen: für jedes verkaufte Schmuckstück der Marke Unique Eden spenden wir einen Geldbetrag, durch den ein Baum im Amazonas-Gebiet angepflanzt werden kann.
Was hat Ihnen die Idee zu dieser Änderung gegeben und was hat Sie dazu bewogen, sie umzusetzen?
Da uns die Umwelt am Herzen liegt, ist es für uns sehr wichtig, Schmuck anzubieten, der mit unseren Werten in Einklang steht. Die traditionelle Juwelierkunst und die Bergbauindustrie (Gold, Edelsteine) schaden dem Planeten stark und die Arbeitsbedingungen (Abbau und Schliff der Steine) werden oft nur wenig kontrolliert und nicht auf ethische Weise durchgeführt. Die Nachrichten erinnern uns desöfteren daran, wenn es im Zusammenhang mit dem Goldabbau in Brasilien zur Zerstörung der Umwelt und zu Gewalt gegenüber der einheimischen Bevölkerung kommt.
Welches sind die Vorteile?
Wir bemerken, dass die Kundinnen und Kunden immer sensibler auf ethische und ökologische Fragestellungen reagieren. Die grosse Mehrheit entscheidet sich für Laboredelsteine. Das Interesse an unserem Ansatz existiert also durchaus.
Ist es manchmal schwierig?
Die Welt der Schmuck- und Goldschmiedewaren ist ein äusserst traditioneller Bereich: es braucht Zeit, bis die Kundschaft ihre Einstellungen ändert. Wir können auch die beim Recycling von Altgold anfallenden Kosten für die Verfeinerung nennen. Diese sind aber im Vergleich mit den ethischen und ökologischen Vorteilen von Recycling-Gold gering.
Trotz dieser kleinen Schwierigkeiten bleibt unser Ziel dasselbe, eines Tages nur noch recycelten Schmuck mit Laboredelsteinen anbieten zu können.
Was empfinden Sie aufgrund dieses Engagements?
Wir sind stolz und glücklich, dass unser Engagement in der Presse und von unserer Kundschaft geschätzt und bekannt gemacht wird. Manche Kundinnen und Kunden kommen von weiter her, um unseren Schmuck anzuschauen oder sich umweltfreundliche Kreationen anfertigen zu lassen. Ausserdem sind wir sehr damit zufrieden, Schmuckstücke anbieten zu können, die mit unserer Überzeugung in Einklang stehen und mit der Umwelt und dem Menschen harmonieren.