Die Antwort des Staats Freiburg lautet gestützt auf seine Strategie Nachhaltige Entwicklung: durch die Anwendung des Standards Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS). «Der Staatsrat und die Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion wollen ein starkes und konkretes Zeichen zugunsten der nachhaltigen Entwicklung setzen; denn wir müssen auch im Bauwesen vorbildlich sein und mit gutem Beispiel voranzugehen», meint hierzu Eva Marco, Sektionschefin Strategische Entwicklung beim Hochbauamt.
Der SNBS-Standard ist der einzige in der Schweiz, der die verschiedenen Aspekte der nachhaltigen Entwicklung (Bedürfnisse der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Umwelt) gleichberechtigt und gesamtheitlich bei der Planung, dem Bau oder der Renovierung und dem Betrieb eines Gebäudes berücksichtigt und dabei auch die langfristigen Energie- und Finanzkosten in den Blick nimmt. Für die Fachleute ist der Standard attraktiv wegen der einfachen Implementierung. «Es ist ein bisschen wie das Kochen nach einem Rezept. Für jede Phase des Projekts gibt es präzise Fragen, die es zu beantworten gilt. Zudem basiert die Bewertung jedes Kriteriums auf objektiven Daten», sagt Sarah Hemmer, Architektin und Verantwortliche für die nachhaltige Entwicklung bei der Sektion Strategische Entwicklung.
«Wir schulen intern unsere Teams und extern die von uns beauftragten Planer. Wir ermutigen sie, dieses Werkzeug zu nutzen, da es in allen Phasen des Lebenszyklus eines Gebäudes angewendet werden muss, von der Grundstückssuche bis zum Betrieb», erklärt Eva Marco. Das Hochbauamt setzt darüber hinaus auf einen partizipativen Ansatz. «Wir arbeiten mit dem Amt für Umwelt und dem Amt für Energie sowie mit den Personen, die sich in diesen Gebäuden aufhalten werden, zusammen», führt Eva Marco aus. Und Sarah Hemmer ergänzt: «Der Komfort der Nutzerinnen und Nutzer ist essenziell: Wir müssen Überhitzung im Sommer vermeiden sowie Raum für Natur und Biodiversität rund um die Gebäude schaffen».
Mittel- und langfristig will das Hochbauamt verstärkt Photovoltaikmodule installieren, erneuerbaren Energien den Vorrang geben und, warum nicht, bald Plusenergie-Gebäude (d. h. Gebäude, die mehr Energie produzieren als sie verbrauchen) bauen. «Ausserdem», so Eva Marco, «will das Amt den lokalen Markt fördern, sowohl bei den Materialien als auch bei den Baupartnern, weil dies im Zentrum der nachhaltigen Entwicklung steht».
Solche Massnahmen auf Ebene der Gebäude können auch privat getroffen werden, beispielsweise durch die Reduzierung des Strom- oder Heizungsverbrauchs oder durch die komfortable Einrichtung des eigenen Büros. Das Amt für Umwelt hat auf seiner Website Informationen für umweltbewusstes Wohnen aufgeschaltet. Die Eigentümerinnen und Eigentümer können ihrerseits die Hilfe des Freiburger Gebäudeprogramms in Anspruch nehmen, das derzeit einen speziellen Covid-19-Wiederankurbelungsplan mit 50 % mehr Subventionen anbietet!
Gut zu wissen!
Zwischen 1990 und 2019 ist der Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch um mehr als ein Drittel gestiegen (https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/energie/verbrauch.html).
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