Guten Tag, ich heisse Arnaud Schmidt und wohne in Murten. Ich befinde mich derzeit auf dem Murtensee und fische. Ich habe eine riesige Explosion, die vom Broyekanal herkam, gehört. Jetzt sehe ich eine Rauchsäule am Himmel Richtung Bellechasse. Ich weiss nicht, was passiert ist …
Mit diesem Anruf an die Nummer 117 begann diesen Morgen in Sugiez eine Übung im Massstab 1:1 mit dem Namen Jenga.
Ziele: den kantonalen Plan ORANGE testen, namentlich das Management des Schadenplatzes und den Informationsfluss sowie die Verteilung der Aufgaben zwischen den verschiedenen Einsatzkräften.
Die ersten Übungsteilnehmerinnen und -teilnehmer, die vor Ort ankamen, entdeckten eine schreckliche Situation, mit der sie anschliessend fertig werden mussten: Eine Explosion, deren Ursache unbekannt ist, führte zum Einsturz eines dreistöckigen Ferienkoloniegebäudes. Das Gebäude fiel in sich zusammen. Man sieht Verletzte und hört Hilfeschreie. Einige Jugendliche konnten sich selbst befreien, andere irren um das Gebäude herum. Es sind 4 Tote zu beklagen…
Im Verlauf des Tages haben die 120 Übungsteilnehmerinnen und -teilnehmer im Massstab 1:1 an der Befreiung und der sanitären und psychologischen Betreuung von 65 Figuranten, am Sicherheitsmanagement in der Schadenzone und an der Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte bei einem solchen Ereignis (Polizei, Feuerwehr, Sanitätsdienst, Zivilschutz, psychologische Unterstützung, REGA, REDOG) gearbeitet.
Unmittelbar nach der Übung haben die Übungsverantwortlichen eine positive erste Bilanz gezogen. Mit einer vertieften Untersuchung sollen die betroffenen Organe die nötigen Massnahmen ergreifen können, um die Verfahren zu verbessern, wobei der Vorbereitungsstand der verschiedenen Einsatzkräfte von grösster Wichtigkeit ist. Damit dies der Fall ist, werden auf Kantons- und auf Bundesebene regelmässig Kurse und Übungen durchgeführt.