Rodolphe Weck, genannt « Weck-Bussy » (1826–1861), konservativ
Nach dem Besuch des Kollegiums St. Michael (1837–1844) führt Rodolphe das Leben eines Gentleman Farmer, der seine grossen Güter verwaltet. Dem Sonderbund freundlich gesinnt, übt er unter dem radikalen Regime kein öffentliches Amt aus. Im Dezember 1856 wird er Grossrat des Sensebezirks. Bei den Staatsratswahlen vom 4. Juni 1857 wird er erst gewählt, nachdem Fracheboud das Amt abgelehnt hat, und erhält nur 37 von 73 Stimmen. Als einziger überzeugter Konservativer in einem Team von Gemässigten leitet er die Finanzdirektion (1857–1861) und reorganisiert die Dienststellen des Staatsschatzamtes (1860). Er hat Schallers Eisenbahnpolitik umzusetzen und die Strecke Lausanne–Freiburg–Bern zu unterstützen, koste es, was es
wolle. Da die Baukosten von 26 auf 42 Millionen Franken ansteigen, muss er den – in dieser Sache gespaltenen – Grossen Rat zu einem Kredit von 16 Millionen Franken bewegen, ein Betrag, der anschliessend der Eisenbahngesellschaft Lausanne–Freiburg–Bern zur Verfügung gestellt wird (18. Juni 1860).
Die Aufgabe übersteigt seine Kräfte, und er stirbt am 17. September 1861 im Alter von 35 Jahren, zu einem Zeitpunkt, da die Eisenbahnfinanzierung die Hauptsorge der Behörden und der Bevölkerung bildet. Seine Nachfolge ist eine wichtige politische Angelegenheit.
Rodolphe Weck ist ein überzeugter Konservativer oder « Sonderbündler ». In der Regierung zunächst isoliert, wird er ab 1858 von Frédéric Vaillant unterstützt.