Wichtigste regionale Ergebnisse
Das Indikatorensystem des Cercle Indicateurs dient der Messung der nachhaltigen Entwicklung auf der Ebene der Kantone und Städte. Es ermöglicht eine zeitliche Beobachtung (Monitoring) und Vergleiche zwischen Kantonen oder Städten (Benchmarking). Das Bundesamt für Statistik (BFS) ist für den Betrieb des Indikatorensystems und dessen konzeptionelle und methodische Weiterentwicklung verantwortlich. Am Cercle Indicateurs beteiligen sich derzeit 19 Kantone und 29 Städte.
Dimension Umwelt
Im Jahr 2021 hat der Kanton Freiburg weniger Siedlungsabfälle produziert (261 kg pro Kopf) und weist einen höheren Anteil an separat gesammelten Abfällen auf (41,3%) als der Durchschnitt der Kantone, die sich am Cercle Indicateurs beteiligen (291 kg pro Kopf bzw. 35,9%). Beim Anteil an geschützten Flächen liegt er hingegen unter dem Durchschnitt (FR: 7,7%; Durchschnitt: 9,3%). Zudem ist dieser Anteil seit der letzten Erhebung gesunken (-0,4 Prozentpunkte), auch wenn die Entwicklung seit Beginn der Überwachung im Jahr 2009 eher positiv ausfällt. Der Kanton Freiburg belegt den letzten Platz beim Nitrat im Grundwasser. Er weist den höchsten Wert auf (FR: 27 mg/l; Durchschnitt: 16 mg/l). Im Zeitraum 2011-2021 blieb der Indikator für die Pflanzenartenvielfalt (236 Arten/km2) ebenfalls unter dem Durchschnitt der Kantone (256 Arten/km2).
Nitrat im Grundwasser des Kantons Freiburg 2021
Dimension Wirtschaft
Beim Verschuldungsquotient, der dem Anteil der Nettoschulden an den Steuereinnahmen entspricht, liegt der Kanton Freiburg seit 2005 unter dem Durchschnitt der teilnehmenden Kantone. Im Jahr 2021 belief sich dieser Quotient auf -27,6% (Durchschnitt: 38,8%), während er vor der COVID-19-Pandemie im Jahr 2019 noch bei -48,3% lag. Einzelne Indikatoren fallen weniger positiv aus, wie etwa der Anteil der Beschäftigten in innovativen Branchen am Total der Beschäftigten im sekundären und tertiären Sektor im Jahr 2020 (FR: 21,3%; Durchschnitt: 27,3%) oder der Anteil der Beschäftigten in Branchen mit hoher Arbeitsproduktivität im Jahr 2019 (FR: 15,8%; Durchschnitt: 21,8%). Gewisse Indikatoren des Kantons verbessern sich jedoch wie etwa der Bildungsstand und im Jahr 2021 der Anteil der Umbau- und Erweiterungsinvestitionen (öffentliche und private) sowie die Ausgaben für Unterhaltsarbeiten am Total der Bauausgaben.
Verschuldungsquotient in Bezug auf die Steuereinnahmen im Kanton Freiburg 2021
Dimension Gesellschaft
Auch wenn der Kanton Freiburg im Jahr 2021 immer noch eine weniger gute Erreichbarkeit der öffentlichen Verkehrsmittel (292 m) als der Durchschnitt der teilnehmenden Kantone (228 m) aufweist, nimmt die Distanz zur nächstgelegenen ÖV-Haltestelle seit Beginn der Überwachung des Indikators im Jahr 2011 (338 m) stetig ab. Diese Entwicklung kann als sehr positiv gewertet werden. Der Anteil der Steuerpflichtigen mit niedrigem Einkommen hat in den letzten Jahren stetig abgenommen, und zwar von 13,0% im Jahr 2015 auf 11,9% im Jahr 2019, während die Kultur- und Freizeitausgaben der öffentlichen Hand konstant zunahmen und zwar von 159 Fr. pro Kopf im Jahr 2017 auf 243 Fr. pro Kopf im Jahr 2021. Im Jahr 2021 liegt die Sozialhilfequote unter dem Durchschnitt der teilnehmenden Kantone (FR: 2,1%; Durchschnitt: 2,7%) und tendiert seit 2014 nach unten (-0,5 Prozentpunkte).
Schwere Gewaltstraftaten pro 100'000 Personen im Kanton Freiburg 2021
Nachhaltigkeitsindikatoren gemäss Abweichung vom Durchschnitt 2023
Daten herunterladen
Metadaten
Im Rahmen des Cercle Indicateurs wird ein Indikator als eine Variable definiert, die einen Aspekt eines komplexen Phänomens (nachhaltige Entwicklung) veranschaulicht, mit einem Bezugsrahmen (der Struktur des Systems) verbunden ist und für die eine angestrebte Entwicklung definiert wird.
Das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) trägt die Gesamtverantwortung für das Projekt. Es verwaltet das Netzwerk der Partnerkantone und -städte und ist für die Verwertung der Ergebnisse sowie für die Förderung ihrer Verwendung im Rahmen der kantonalen und kommunalen Politik der nachhaltigen Entwicklung zuständig.
Das BFS ist für den statistischen Teil zuständig (Betrieb des Indikatorensystems und methodische Entwicklungen, Datenerhebung und Veröffentlichung der Indikatoren, Beratung bei der Verwendung des Indikatorensystems).
Der Cercle Indicateurs wird auf partizipativer Basis geführt. Wichtige Entscheidungen werden von der Trägerschaft getroffen, in der die Partnerkantone und -städte, das ARE und das BFS vertreten sind.
Um Indikatoren mit unterschiedlichen Einheiten in einem Stärken-Schwächen-Profildiagramm vergleichen zu können, ist es notwendig, diese Indikatoren zu vereinheitlichen, bzw. zu standardisieren. Diese Standardisierung wird erreicht, indem für jeden Indikator ein Nutzwert auf einer Skala von 0 bis 10 berechnet wird.
Die Nutzwerte werden anhand der angestrebten Entwicklung des Indikators und seines Ergebnisses im Vergleich zu definierten Unter- und Obergrenzen berechnet.