Die Ausgabe 2024-2025 des IFF-Preises zählt insgesamt drei Kategorien: der IFF-Preis Enterprise, der IFF-Preis Start-up und der IFF-Preis Sustainability. Der mit 10'000 Franken dotierte IFF-Preis Enterprise ist für Firmen bestimmt, die vor 2019 gegründet wurden. Der IFF-Preis Start-up (30'000 Franken) ist für Jungunternehmen, die vor weniger als fünf Jahren gegründet wurden. Der IFF-Preis Sustainability seinerseits zeichnet Unternehmen mit besonders nachhaltigen Projekten aus. An der Preisverleihung vom 6. November werden die drei Gewinner bekannt gegeben und die neun Finalisten für ihr Engagement für Innovation geehrt.
Dieses Jahr sind insgesamt 39 Kandidaturen eingegangen, dies ist eine mehr als bei der letzten Ausgabe. Um die Projekte zu beurteilen, haben zwei Jurysitzungen stattgefunden und ausserdem hat die Jury die Finalisten des IFF-Preises Enterprise besucht. Staatsrat Olivier Curty, der die Jury präsidiert, sagt: „Diese neun Finalisten können stolz darauf sein, dass sie ausgewählt wurden, denn die Konkurrenz war sehr stark. Ich ziehe meinen Hut vor diesen neun Unternehmen, die die Fahne der Freiburger Innovation hochhalten.“
Die 3 Finalisten des IFF-Preises Enterprise
Asyril AG, Villaz-St-Pierre, https://asyril.com/merlin-concept
Eine intelligente Kiste für die verarbeitende Industrie
Viele Branchen müssen heute eine Vielzahl von kundenspezifischen Produkten in kleinen Stückzahlen herstellen, was die Mitarbeitenden in der Produktion immer noch zu viel Handarbeit zwingt. Um diese repetitiven Aufgaben zu automatisieren, hat Asyril das Merlin Concept entwickelt, eine innovative Lösung, die es Robotern ermöglicht, die Teile direkt einer intelligenten Kiste zu entnehmen. Diese ist mit acht Kameras ausgestattet, die einen Überblick über ihren Inhalt bietet, sowie mit einem anhebbaren Boden, der dem Roboter die Entnahme der Teile erleichtert. Eine intuitive Benutzeroberfläche, die auf künstlicher Intelligenz basiert, bringt dem System schnell bei, die Ausrichtung neuer Teile zu erkennen.
Contrinex AG, Corminboeuf, https://www.contrinex.com/
Eine leistungsstarke, aber benutzerfreundliche 3D-Smart-Kamera für industrielle Anwendungen
Die industrielle 3D-Kamera von Contrinex hebt sich durch ihre Echtzeit-Bildanalyse und ihre fortschrittlichen Algorithmen von bestehenden Lösungen ab, ist aber auch ohne technische Kenntnisse bedienbar. Die Kamera, die mit einer mobilen App konfiguriert werden kann, liefert ein einfaches und binäres Ergebnis, das angibt, ob das fotografierte Objekt konform ist. Die 3D-Smart-Kamera eignet sich für eine Vielzahl industrieller Anwendungen, darunter Fehlererkennung, Überprüfung von Verpackungen, Messen und Klassifizieren von Objekten, Erkennung fehlender Teile, Füllstandskontrolle sowie Überwachung sicherheitskritischer Bereiche.
Liebherr Maschinen Bulle AG, Bulle, https://www.liebherr.com/
Eine Schnittstelle zur Optimierung der Luftzufuhr zum Motor
Die Emissionen von Verbrennungsmotoren stellen eine Herausforderung für Baumaschinen dar. Der Betrieb mit magerem Gemisch (d. h. mit einem Überschuss an Luft im Vergleich zum Kraftstoff) ist eine Lösung, um zukünftige Standards einzuhalten. Allerdings kann diese Art des Betriebs die Dynamik des Motors beeinträchtigen. Um dem entgegenzuwirken, hat Liebherr das Hydraulic Air Boosting entwickelt, ein innovatives System, das hydraulische Energie zurückgewinnt, um einen mechanischen Kompressor anzutreiben. Letzterer führt zusätzliche Luft ein, wodurch die Verzögerung des Turbos verringert und die Motordrehzahl stabilisiert wird. Diese Technologie ist leicht zu integrieren und erhöht die Effizienz des Motors bei gleichzeitiger Senkung des Kraftstoffverbrauchs.
Die 3 Finalisten des IFF-Preises Start-up
Seprify AG, Marly, https://www.seprify.com/
Ein weisses Pigment, das aus Zellulose gewonnen wird
Seprify entwickelt und produziert Inhaltsstoffe auf Pflanzenbasis, um sicherere und nachhaltigere Alternativen zu bieten. Ihr Hauptprodukt ist ein Weisspigment aus Zellulose, das Titandioxid ersetzen soll. Letzteres wird als potenziell krebserregend eingestuft und ist als Lebensmittelzusatzstoff (E171) in der EU und in der Schweiz verboten. Neben der Lebensmittelindustrie weitet Seprify die Verwendung dieses Pigments auch auf die Bereiche Kosmetik, Arzneimittel, Druckfarben und Beschichtungen aus und bietet damit eine natürliche Lösung, die Leistung und Sicherheit für verschiedene industrielle Anwendungen vereint.
Xemperia AG, Bulle, https://www.xemperia.com/
Bluttest zur Erkennung von Brustkrebs
Mit seinem innovativen Bluttest erfindet Xemperia die Brustkrebsvorsorge neu, indem es sich die natürliche Immunantwort des Körpers auf Krankheitserreger zum Vorbild nimmt. Der Test weist Biomarker in Immunzellen nach, die durch die Anwesenheit von Krebszellen verändert wurden, und bietet eine genauere, günstigere und bequemere Methode als die Mammographie. Er erfordert nur eine einfache Blutentnahme, vermeidet die Belastung durch Röntgenstrahlen und verwendet die zuverlässige PCR-Technologie. Darüber hinaus ermöglicht es Frauen unter 50 Jahren, die häufig von herkömmlichen Methoden ausgeschlossen sind, den Zugang zu Vorsorgeuntersuchungen, wodurch diese effektiver und flächendeckender werden.
Yllyl GmbH, Givisiez, https://yepa.yllyl.ch
Eine Plattform, die das Lernen sichtbar macht
Yllyl hat Yepa entwickelt, eine intelligente Plattform, die dabei hilft, Lernpraktiken mithilfe von künstlicher Intelligenz zu optimieren. Durch die Modellierung von Lernerfahrungen ermöglicht Yepa das Aufdecken von Praktiken und Ressourcen und die Vermittlung von personalisierten Empfehlungen. Sie bringt Nutzer mit ähnlichen Zielen zusammen und ermöglicht es Ausbildnern, ihre Kurse auf der Grundlage des erhaltenen Feedbacks zu perfektionieren. Der in Partnerschaft mit der HTA-FR entwickelte Conversational Agent interagiert mit den Nutzern, um die Analyse und die Empfehlungen zu verfeinern und so eine stärkere Personalisierung zu erreichen.
Die 3 Finalisten des IFF-Preises Sustainability
E2PME GmbH, Marly, https://www.e2pme.ch/
Ein Gerät zur Energieanalyse in Echtzeit
Ein neues Gerät, das E2PME entwickelt hat, ermöglicht die genaue Analyse und Quantifizierung der von Produktionsmaschinen verschwendeten Energie. Dank eines integrierten Algorithmus unterscheidet der E2WA zwischen Produktionsphasen und Standby- oder Einstellungszeiten und identifiziert so die Quellen von Energieverlusten. Die Daten können in Echtzeit über ein Computernetzwerk abgerufen werden und liefern wichtige Informationen zur Optimierung der Konzeption und des Einsatzes von Maschinen. Das Gerät misst ausserdem die elektrische, pneumatische und thermische Energie und sorgt so für eine Verbesserung der industriellen Leistung.
ROMAG aquacare AG, Düdingen, https://www.romag.ch/
Stromerzeugung mit Messung der Wasserqualität
Das von ROMAG aquacare entwickelte autonome System aquacare Power kombiniert eigenständige Stromerzeugung mit kontinuierlicher Wasserüberwachung. Ideal für abgelegene Gebiete wie Bergregionen, nutzt es eine integrierte Turbine zur Stromversorgung. Der aquacare PowerFlow generiert die notwendige Energie für Motoren und Sensoren, die essenzielle Parameter wie Trübung, pH-Wert, Leitfähigkeit und Durchflussmenge messen. Die erfassten Daten werden über LoRaWAN oder das Mobilfunknetz übertragen, was eine Fernüberwachung und ein schnelles Eingreifen bei Abweichungen ermöglicht. So gewährleistet das System eine permanente Kontrolle und eine optimale Wasserqualität.
SWISS-B, Marly, https://www.swiss-b.ch/
Biologisch abbaubare Töpfe zur Anreicherung des Bodens
Mit PLANTEX will SWISS-B den Gartenbau nachhaltiger gestalten, indem sie Plastiktöpfe durch biologisch abbaubare Töpfe ersetzt. Hergestellt aus recycelten und organischen Materialien wie Pflanzenfasern, Dung und Pflanzenkohle, zersetzen sich diese Töpfe auf natürliche Weise und reduzieren so die Plastikverschmutzung und die Treibhausgasemissionen. Pflanzenkohle verbessert nicht nur die Bodenstruktur, sondern fördert auch die Wasserspeicherung und regt die mikrobielle Aktivität an, während Dung die Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Ein Beispiel für Kreislaufwirtschaft, Abfallverwertung und nachhaltige Landwirtschaft.
Publikumswahl für IFF-Preis Start-up
Ab heute Mittwoch, 2. Oktober, hat die Öffentlichkeit die Möglichkeit, den Gewinner des IFF-Preises Start-up zu wählen. Die Wahl ist bis zum 3. November möglich und pro Mobiltelefonnummer ist eine einzige Stimme möglich. Um die Publikumswahl zu erleichtern, sind drei Videoclips online, in denen die drei jungen Unternehmen ihre Innovationen vorstellen. Ausserdem werden unter allen Teilnehmenden der Publikumswahl attraktive Preise der Freiburger Kantonalbank verlost, darunter 1’000 Franken in bar. Die Video-Portraits der Start-up-Finalisten und alle Infos zur Wahl finden Sie unter https://voting.prixiff.ch/de
Der IFF-Preis: eine lange Geschichte
Seit diesem Jahr präsentiert sich der Innovationspreis des Kantons Freiburg in einem neuen Gewand unter dem Namen IFF-Preis (Innovation Fribourg Freiburg). Der 1991 von der Wirtschaftsförderung Kanton Freiburg (WIF) lancierte Preis wird alle zwei Jahre verliehen. Seither haben über fünfzig Unternehmen von diesem Schaufenster unternehmerischer Kreativität profitiert. Der IFF-Preis richtet sich an Freiburger Unternehmen und wird gemeinsam durch die WIF sowie die Freiburger Kantonalbank (FKB) organisiert. Die wichtigsten Freiburger Medien – die Freiburger Nachrichten, La Liberté, La Télé, Radio Freiburg, Frapp und La Gruyère – sind Partner des Anlasses.
Die Verleihung des IFF-Preises 2024-2025 findet statt am Mittwoch, 6. November 2024. Erstmals wird die Preisverleihung live im Fernsehen auf La Télé übertragen, in einer zweisprachigen Sendung auf Deutsch und Französisch.
Sie finden alle Informationen unter https://www.iffpreis.ch/