Bussy/Pré de Fond
Die ausgedehnte Fundstelle von Bussy erstreckt sich am Abhang und auf der Anhöhe eines kleinen Moränenhügels, der von sumpfigen Niederungen umgeben ist. Der Standort liegt im Bereich einer wichtigen Wegpassage, die durch eine keltische Brücke sowie eine mittelalterliche, Strasse, die möglicherweise auf einen römischen Vorgänger zurückgeht, bezeugt ist. Die in Bussy aufgedeckten Strukturen wie auch der geborgene Fundstoff sprechen für eine Besiedlung, die vom Mesolithikum bis in die Neuzeit reicht. Die umfangreichsten archäologischen Hinterlassenschaften stammen jedoch aus der mittleren und späteren Bronzezeit, sowie der späten Hallstattzeit. Die Überreste aus der Mittelbronzezeit kamen im südöstlichen Hangbereich zum Vorschein und umfassen mehr als vierzig Pfostenstellungen. Es zeichnen sich zwei verschiedene Siedlungsbereiche ab: ein Wohnareal und eine Zone für die Vorratshaltung mit mehreren kleinen, quadratischen Bauten, die wohl als Getreidespeicher anzusprechen sind.
Die spätbronzezeitlichen Siedlungsstrukturen befinden sich nur einige Meter von der mittelbronzezeitlichen Ansiedlung entfernt. Im Gegensatz zur Vorgängersiedlung dienten nun grosse, in den Boden eingetiefte Keramikgefässe der Vorratshaltung. Ebenso werden vier grosse mit verbrannten Geröllsteinen verfüllte Brandgruben dieser spätbronzezeitlichen Siedlungsphase zugeordnet; es handelt sich vielleicht um Zeugnisse innergemeinschaftlicher Zusammenkünfte.
Die Hallstattzeit ist durch mehrere aussergewöhnliche Befunde vertreten. Dazu gehören drei Palisaden, von denen zwei aus Pfählen und die dritte aus Bohlen errichtet waren, sowie ein monumentaler Graben von 160 Meter Länge. Der Graben barg ein sehr reichhaltiges und umfangreiches Fundensemble, das sich aus 11‘000 Keramikscherben, 150 Bronzegegenstände – darunter 80 Fibeln -, 50 Objekten aus Eisen und Tausenden von Knochenresten zusammensetzt. Obwohl auf der Hügelanhöhe keine weiteren Strukturen beobachtet werden konnten und das Siedlungsbild somit unvollständig bleibt, nimmt die Fundstelle von Bussy aufgrund der Monumentalität der Befestigungsanlage sowie der Qualität des Fundmaterials eine besondere Stellung ein.