Wie reagieren?
- Es ist sehr wichtig, ziemlich rasch mit dem Kind darauf zurückzukommen, um zu verhindern, dass sich Fragen und Ängste in ihm festsetzen. Zu vermeiden ist, dass im Kind ein «animalisches», abstossendes und verwirrendes Bild der Sexualität haften bleibt. Man kann ihm erklären, dass der Geschlechtsakt ein Vorgang zwischen zwei Menschen ist, der als sehr schön empfunden wird, wenn beide ihn wollen und dafür bereit sind.
- Wichtig ist auch, dem Kind zu verstehen zu geben, dass es nichts Schlechtes getan hat. Hingegen kann man diese Gelegenheit nutzen, die familieninternen «Territorialgrenzen» (neu) zu definieren (das Ehebett ist den Eltern vorbehalten / wenn die Tür des Elternzimmers zu ist, tritt man nicht ein oder klopft vor dem Eintreten an usw.) Für die Eltern bedeutet die Befürchtung, vom Kind überrascht zu werden, häufig einen Hemmschuh für ihr Sexualleben. Damit sie die Intimität ihrer Paarbeziehung wahren können, sind klar definierte Grenzen daher wichtig.
- Logischerweise wird der Elternteil mit dem Kind sprechen, dem dies leichter fällt. Es geht darum, die Dinge in ausgewogener Weise auszudrücken, ohne zu dramatisieren oder zu banalisieren. Vielleicht stellt das Kind Fragen, oder aber es weicht dem Thema aus. Wenn es jedoch spürt, dass ein dialogfreundliches Klima herrscht, ist dies eine Ermutigung, seine Fragen zu einem anderen Zeitpunkt anzubringen. Wenn Ihnen solche Gespräche eher schwer fallen, kann eine andere erwachsene Bezugsperson des Kindes eine wertvolle Hilfe sein (Patin, Pate, Grosseltern).