ETD 2024 - Thema
«Vernetzt» lautet das Thema der 31. Europäischen Tage des Denkmals in der Schweiz. Die Denkmaltage laden zu exklusiven Entdeckungsreisen an historische Orte ein. Am 7. und 8. September 2024 zeigen rund 400 Veranstaltungen, wie sichtbare und unsichtbare Vernetzungen unser kulturelles Erbe prägen.
Die Europäischen Tage des Denkmals vom 7. und 8. September 2024 stehen unter dem Motto «Vernetzt». Die Denkmaltage sind eine Initiative des Europarates, der sich die Schweiz vor mehr als dreissig Jahren angeschlossen hat. Fachstellen, Verbände und Private, die sich für das Kulturerbe einsetzen, laden an rund 400 kostenlose Führungen, Ausstellungen oder Workshops ein.
Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, die vielfältigen Einflüsse anderer Zeiten und Orte auf unser gebautes und immaterielles Kulturerbe zu entdecken. Seit Jahrtausenden tauschen Menschen Güter miteinander aus und geben Wissen weiter – sei es bei der Herstellung von Bronze oder beim Transport von Wein, Seide oder Leinen über Brücken und Pässe im 17. Jahrhundert. Später nutzten Schmuggler dieselben Wege, um Zigaretten oder Kaffee über die Berge zu bringen. An den Denkmaltagen folgen die Besucherinnen und Besucher sichtbaren und unsichtbaren Netzwerken, die entlang alter Pfade zu historischen Bauwerken und Infrastrukturen führen. Sie lassen sich dabei von der Frage leiten, wie wir das Kulturerbe in einer zunehmend vernetzten Welt für die Zukunft bewahren und gestalten können.
Hier finden Sie das Programm der Westschweizer Kantone.
Das vollständige Schweizer Veranstaltungsprogramm finden Sie unter folgender Adresse: ETD 2024
ETD 2024 - Programm
1. Eine Zeitreise von Bulle nach Montbovon
In Montbovon, im südlichen Teil des Netzes der Freiburgischen Verkehrsbetriebe, steht eine Eisenbahn-Remise aus dem Jahr 1903. Als geschütztes Gebäude wurde die Remise 2019 unter der Aufsicht des Amtes für Kulturgüter des Staates Freiburg von Châtel-Saint-Denis nach Montbovon verlegt. Sie beherbergt derzeit die Sammlung von GFM Historique, einem 2012 gegründeten gemeinnützigen Verein mit dem Ziel, die historischen Schmalspurfahrzeuge der TPF (früher GFM) zu erhalten und sie durch Sonderfahrten erlebbar zu machen. In der Remise sind elf Fahrzeuge stationiert.
Anlässlich der Europäischen Tage des Denkmals laden Sie GFM Historique und die TPF zu einer Entdeckungsreise an diesen zeitlosen Ort ein. Eine Fahrt ab Bulle an Bord des Retrozug-Triebwagens aus dem Jahr 1922 wird den Besuch der Sammlung noch unvergesslicher machen.
Wann: Samstag, 7., und Sonntag, 8., um 8.20, 12.55 und 16.13 Uhr (Rückfahrt ab Montbovon um 11.24, 15.23 und 18.57 Uhr) (geänderter Zeitplan)
Wo: Abfahrt ab Bahnhof Bulle
Was: Fahrt an Bord eines historischen Zuges und Führung durch die Sammlung historischer Fahrzeuge von GFM Historique, in Zusammenarbeit mit den TPF
Informationen:
- Zugang zur Remise in Montbovon nur über die Fahrt mit dem historischen Zug
- Anmeldung erforderlich (maximal 48 Personen pro Fahrt)
Organisation: Verein GFM Historique und TPF
Anmeldungen: Reservierung über www.decouvrir-le-patrimoine.ch (ab dem 26. August)
2.Eine (Ab-)Wasserballastbahn: Einblick in ihre Mechanik
Die Standseilbahn der Stadt Freiburg feiert 2024 ihr 125-jähriges Bestehen. Seit 1899 verbindet ihre gut geölte Mechanik die Unterstadt mit der Oberstadt in gerade einmal zwei Minuten. Seit 1998 gehört sie zum nationalen Kulturerbe. Sie ist eine der letzten sieben Standseilbahnen in Europa, die mit Wasserballast angetrieben wird und wahrscheinlich die einzige Standseilbahn der Welt, bei der als Ballast Abwasser verwendet wird, was sie zu einer Vorreiterin im Bereich der erneuerbaren Energien macht. Als Zeuge der Industrialisierung war sie lange Zeit mit dem Schicksal der Brauerei Cardinal verbunden, die sie bis 1965 betrieb. Heute sind es die Freiburgischen Verkehrsbetriebe (TPF), die zu diesem rollenden Museumsobjekt Sorge tragen.
Entdecken Sie diese zeitlose Maschine (neu)!
Exklusiv an den ETD: Führung durch die unterirdische Infrastruktur, nur auf Anmeldung.
Wann: Samstag, 7., und Sonntag, 8., von 10 bis 17 Uhr
Wo: Freiburg, obere Station der Standseilbahn
Was: Informationstafeln und Ausstellung; Führungen hinter die Kulissen (ausserhalb der Betriebszeiten)
Informationen:
- Kostenlose Hin- und Rückfahrt mit der Standseilbahn für Besucherinnen und Besucher der ETD
- Führungen mit Aloys Lauper (auf Französich) am Sonntag zu jeder Stunde (10Uhr, 11Uhr, 14Uhr, 15Uhr, 16Uhr)
- Obligatorische Anmeldung für die Besichtigung der Infrastruktur (maximal 5 Personen pro Führung, Mindestalter 12 Jahre, gutes Schuhwerk und gute körperliche Verfassung, Dauer 30 Min.): Samstag, 7., um 6.00, 6.30, 19.00, 19.30, 20.00 und 20.30 Uhr; Sonntag, 8., um 7.00, 7.30, 8.00 und 8.30 Uhr
Organisation: TPF
Anmeldungen: Reservierung über www.kulturerbe-entdecken.ch/ (ab dem 26. August) (vollständig)
3. An Bord von historischen Fahrzeugen durch die Stadt
Die Anfänge des öffentlichen Verkehrsnetzes der Stadt Freiburg gehen auf das Ende des 19. Jahrhunderts zurück. 1897 nimmt eine Strassenbahn, die bis zu sechs Linien umfasste, ihren Betrieb auf. In den 1950er-Jahren wurde sie durch Trolleybusse ersetzt, die ihrerseits Ende der 1970er-Jahre durch Busse abgelöst wurden. Anlässlich der Europäischen Tage des Denkmals laden Sie der Club du Tramway de Fribourg (CTF) und die Freiburgischen Verkehrsbetriebe (TPF) ein, an Bord von drei historischen Fahrzeugen die Geräusche und den Komfort verschiedener Epochen zu erleben.
Wann: Samstag, 7., und Sonntag, 8., von 10 bis 16 Uhr
Wo: Freiburg, Haltestelle Georges-Python-Platz
Was: Fahrt in einem historischen Fahrzeug durch die Strassen der Stadt Freiburg
Informationen:
- Abfahrt alle 20 Minuten
4. Der ehemalige Freimaurertempel vom Pertuis
Im Herzen des katholischen Freiburgs treffen sich die Freimaurer der Loge «La Régénérée» ab 1877 in einem in den Felsen gehauenen Tempel abseits neugieriger Blicke. Nach acht Jahren wird der Raum in eine Kapelle umfunktioniert und empfängt eine Gemeinschaft von Franziskanerinnen nach ihrer Rückkehr von der Mission. Die freimaurerischen Symbole werden in christliche Zeichen umgestaltet. Nach ihrer Entweihung wird die Grotte 1987 zu einem Kulturraum umgenutzt. Entdecken Sie in Begleitung eines Spezialisten die turbulente Geschichte dieses faszinierenden Ortes.
Wann: Samstag, 7., und Sonntag, 8., von 10 bis 17 Uhr
Wo: Freiburg, Espace Pertuis, Alte Brunnengasse 36
Was: Freie Besichtigung mit zweisprachigen Informationstafeln (F/D) und Führungen mit Erläuterungen (F) von Jean Guiot, Erzähler
Informationen:
- Führungen am Samstag und Sonntag, um 10.00, 13.30 und 15.30 Uhr .
- Weitere Informationen auf www.pertuis.ch
Organisation: Amt für Kulturgüter des Staates Freiburg und Eigentümergemeinschaft des Pertuis (Espace Pertuis)
5. Künstler- und Pilgernetzwerke
Das Franziskanerkloster beherbergt Zeugnisse unterschiedlicher Künstlernetzwerke, die zwischen dem 15. und dem 18. Jahrhundert in der Schweiz entstanden. Die Wände des Kreuzgangs sind mit Wandmalereien (1440) von Peter Maggenberg geschmückt, einem bedeutenden Freiburger Künstler der Spätgotik, der auch Aufträge für die Kathedrale von Lausanne, die Kapelle von Raron und die Kirche von Valère in Sitten erhielt. Das Retabel des Hochaltars (1480) im Chorraum ist zudem das älteste und bemerkenswerteste Werk der «Nelkenmeister». Diese Gruppe anonymer Maler, die zwischen 1480 und 1510 in Solothurn, Zürich und Bern tätig waren, bildete sich um Künstler mit gemeinsamen Traditionen heraus, die jedoch von unterschiedlichen stilistischen Strömungen beeinflusst wurden. Im Kirchenschiff zeugt die Kapelle der Einsiedler (1694) von einer anderen Art von Netzwerk, nämlich dem der Pilgerfahrten. Diese Nachbildung des Heiligtums der Einsiedler Muttergottes wurde 1700 von bis zu 260 000 Pilgern besucht.
Wann: Samstag, 7., von 10 bis 14 Uhr und von 15 bis 17 Uhr, Sonntag, 8., von 10 bis 17 Uhr
Wo: Fribourg, Kirche und Kreuzgang des Franziskanerklosters, Murtengasse 4
Was: Freie Besichtigung mit Informationstafeln und zweisprachige Führungen (F/D)
Informationen:
- Führungen mit Fachspezialistinnen und Fachspezialisten zu jeder Stunde am Nachmittag
- Maggenberg vernetzt: Siehe Veranstaltung Nr. 13 des Kantons Wallis (www.kulturerbe-entdecken.ch)
Organisation: Amt für Kulturgüter des Staates Freiburg, in Zusammenarbeit mit der Dienststelle für Immobilien und Bauliches Erbe des Kantons Wallis
6. Der Jakobsweg im Sensebezirk
Wandern Sie in Begleitung von erfahrenen Wanderführern entlang der Sensler Etappe des Jakobswegs. Inmitten von wunderschönen, von zahlreichen Kirchen, Kapellen, Oratorien und Kreuzen gesäumten Landschaften werden Sie Schritt für Schritt die alte «Fryburgstrass» entdecken, die von Schwarzenburg über Heitenried, Sankt Antoni, Tafers und Übewil bis nach Freiburg führt. In der Sense-Schlucht zeugen in den Sandstein gehauene Wege und von Gespannen gezeichnete Furchen von der alten Geschichte dieses Verkehrsweges.
Wann: Samstag, 7., und Sonntag, 8., um 9.15 Uhr (Dauer ca. 8 Std.)
Wo: Ausgangspunkt ist der Bahnhofsplatz in Schwarzenburg.
Züge ab Freiburg, Abfahrt um 8.04 Uhr, umsteigen in Bern, Abfahrt um 8.36 Uhr, Ankunft um 9.11 Uhr in Schwarzenburg
Was: Geführte, zweisprachige Wanderung (F/D, 20 km) unter der Leitung von Jean-Pierre Anderegg, Stanislas Rück und Olivier Cajeux
Informationen:
- Gute körperliche Verfassung empfohlen
- Möglichkeit, sich der Wanderung auf halber Strecke um 13 Uhr in St. Antoni anzuschliessen
- Veranstaltung findet bei schlechtem Wetter nicht statt
- Picknick mitbringen
- Das detaillierte Programm der Wanderung steht ab dem 26. August auf dieser Seite zur Verfügung
Detaillierter Zeitplan:
- 09.15 Uhr: Start vor dem Bahnhof in Schwarzenburg
- 10.30 Uhr: Ankunft in Heitenried
- 11.00 Uhr: Start von Heitenried
- 12.15 Uhr: Ankunft in St. Antoni (Mittagspause ; Picknick auf dem Platz neben der Kirche, Bäckerei und Restaurant offen)
- 13.00 Uhr: Start von St. Antoni
- 14.00 Uhr: Ankunft in Tafers (Besichtigung der Kapelle mit Charles Folly)
- 14.30 Uhr: Start von Tafers
- 15.30 Uhr: Ankunft in Uebewil (Besichtigung der Kapelle)
- 16.00 Uhr: Start von Uebewil
- 16.45 Uhr: Ankunft an der Kathedrale
Organisation: Amt für Kulturgüter des Staates Freiburg, in Zusammenarbeit mit den Freunden des Jakobsweges Schweiz
7. Eine imaginäre Schweiz im Massstab 1:87
Entdecken Sie eine über 600 m2 grosse Modellanlage, in der die Eisenbahn im Mittelpunkt der menschlichen Begegnungen steht und durch verschiedene Landschaften und Orte fährt. Schauplatz des Geschehens ist ein Herbstfreitag in den 1990er-Jahren um 11 Uhr, irgendwo in der Deutschschweiz und in Graubünden. In dieser märchenhaften Kulisse verkehrt eine beeindruckende Anzahl von Zügen. 6 500 Figuren vermitteln den Eindruck, sich auf einer Reise durch Stadt und Land zu begeben.
Der Besuch beginnt mit einem Film, der den minutiösen Aufbau dieses Schienennetzes nachzeichnet. Jede halbe Stunde bricht für sechs Minuten die Nacht über das Modell herein. Die Details verschwinden und weichen neuen Farbtönen, Schatten und winzigen Lichtern, die andere Orte zum Vorschein bringen und neue Geschichten erzählen. Plötzlich tauchen die Züge auf, subtil beleuchtet und von atemberaubender Lebendigkeit.
Wann: Sonntag, 8., von 10 bis 17 Uhr
Wo: Granges-Paccot, Impasse des Écureuils 9
- TPF-Linien 9, 10, Haltestelle Granges-Paccot, Route du Coteau, dann 5 Min. zu Fuss
- Kostenlose Parkplätze (unterirdisch und im Freien)
Was: Besichtigung eines grossen Modelleisenbahnnetzes
Informationen:
- Es besteht die Möglichkeit, den Besuch mit einem Film zu beginnen, der ab 10 Uhr alle 30 Minuten gezeigt wird (40 Plätze pro Vorstellung)
- Weitere Informationen (F/D) auf www.kaeserberg.ch oder unter +41 26 467 70 40
Organisation: Modelleisenbahn Kaeserberg
8. Geschichte und Zukunft der alten Trême-Brücke
Welche Zukunft hat die alte Trême-Brücke zwischen Bulle und La Tour-de-Trême, deren Erneuerung geplant ist? Wer erahnt schon, dass unter ihrem Belag aus dem Jahr 1957 eine 1774 erbaute Brücke fortbesteht, die eng mit der wenig bekannten Geschichte der Verkehrswege zwischen Bulle, Broc/Charmey und Gruyères/Le Pays-d'Enhaut verbunden ist? Eine Geschichte geprägt von der reissenden Trême, die erst im 20. Jahrhundert gebändigt werden konnte. Wer erinnert sich noch daran, dass man bis 1856 entlang des linken Ufers der Trême und dann durch Bouleyres nach Broc gelangte?
Wann: Sonntag, 8., um 10 und 14 Uhr (Dauer ca. 1 Std. 30 Min.)
Wo: Bulle, Rue du Vieux-Pont, bei der Brücke
- TPF-Bahnhof Bulle und Mobul-Bus 201, Haltestelle La Tour-de-Trême, St-Michel
- Parkplätze in der Nähe
Was: Besichtigung und kommentierter Spaziergang mit Denis Buchs, Historiker, entlang einer einfachen, 30-minütigen Route.
Informationen:
- Findet bei Regen nicht statt
Organisation: Patrimoine Gruyère-Veveyse, in Zusammenarbeit mit dem Musée gruérien
9. Eine Holzbrücke mit einer Stützweite von 70 m!
Wie überwand man die furchterregende Javroz-Schlucht vor dem Bau der heutigen Betonbrücke, die das Tal in 60 m Höhe überquert? Entdecken Sie frühere Bauwerke anhand der erhaltenen Elemente und Archivdokumente: einen einfachen Bohlensteg, eine überdachte Holzbrücke aus dem Jahr 1854 (die Holzbrücke mit der längsten bekannten Stützweite) und ein kühnes Metallbauwerk aus dem Jahr 1880, der Star dieser bunten Sammlung.
Die Führung thematisiert die Geschichte der ersten befahrbaren Alpenstrasse im Greyerzerland und ihrer beiden verschwundenen Meisterwerke der Ingenieurskunst.
Wann: Samstag, 7., um 10 und 14 Uhr (Dauer ca. 2 Std.)
Wo: Charmey, Sport- und Freizeitzentrum
- TPF-Bus, Haltestelle Corbettaz
- Parkplätze in der Nähe
Was: Kommentierte Führung mit Pierre-Philippe Bugnard, Historiker
Informationen:
- Findet bei Regen nicht statt
- Der Rundgang führt auf einer 2 km langen Schleife an den imposanten Überresten zweier legendärer Brücken vorbei.
- Kleidung je nach Wetterlage
- Der kurze, steile Anstieg kann von Personen, die es wünschen, umgangen werden.
Organisation: Patrimoine Gruyère-Veveyse, in Zusammenarbeit mit dem Musée gruérien
10. Gallo-römische Netzwerke in Marsens-Riaz
Die gallo-römische Siedlung von Marsens-Riaz wurde zwischen 1983 und 1986 ausgegraben. Ihre Gebäude säumten eine Strasse, die an einem dem Gott Mars geweihten Tempel vorbeiführte. Dieses wichtige Metallurgiezentrum im Greyerzerland der Römerzeit ist Gegenstand einer zusammenfassenden Publikation, die anlässlich dieser Veranstaltung vorgestellt wird. Eine an die breite Öffentlichkeit gerichtete, illustrierte Broschüre wird kostenlos verteilt.
Wann: Samstag, 7., von 10 bis 17 Uhr
Wo: Gallo-römischer Tempel von Tronche-Bélon
- Bus: ab Bulle, Linie 336 oder 471, Haltestelle Riaz, CO, dann zu Fuss (800 m)
- Auto: der Beschilderung zum Parkplatz folgen
Was: Vorstellung der antiken Stätte, Führungen und Animationen für Familien
Informationen:
- Vernissage der wissenschaftlichen Monografie und der Broschüre für ein breiteres Publikum, um 11 Uhr.
- Vollständiges Programm unter https://www.fr.ch/de/bkad/aafr
Organisation: Amt für Archäologie des Staates Freiburg (AAFR)
11. Beziehungen und Austausch zwischen Vallon und Rom
Das Römermuseum in Vallon lädt Sie ein, die Beziehungen und den Austausch zwischen dem weitläufigen Landsitz und der römischen Kultur zu entdecken. Die beiden einzigartigen Mosaike zum Beispiel sind sinnbildlich für die Akkulturation an den römischen Lebensstil, sowohl in ihrer Form als architektonische Ornamentik als auch in der Auswahl der dargestellten Themen. Die Statuetten des reichen Larariums (Hausaltar) belegen auch verschiedene religiöse Praktiken. Mehr als 100 Objekte geben Einblick in die Handelsbeziehungen, die Technologie und die Kunst der damaligen Zeit.
Wann: Samstag, 7., und Sonntag, 8., von 13 bis 17 Uhr
Wo: Römermuseum Vallon, Carignan 6
Was: Führungen mit Fachspezialistinnen und Fachspezialisten um 13.00, 14.30 und 16.00 Uhr (Dauer ca. 1 Std.)
Informationen:
- Für weitere Informationen: contact@museevallon.ch oder +41 26 667 97 97
Organisation: Römermuseum Vallon
12. Ort und Symbol der Macht
Das Schloss Murten, das bereits Mitte des 13. Jahrhunderts erwähnt wird, wurde hauptsächlich im Spätmittelalter als Teil der befestigten Stadt erbaut. Seitdem hat es immer wieder Einwohner, Künstler und Durchreisende fasziniert, was sich in den zahlreichen Archivdokumenten widerspiegelt. Auf der Grundlage von visuellen und schriftlichen Quellen werden die Führungen die vielen Facetten dieses imposanten architektonischen Bauwerks ins Licht rücken: Symbol der Macht, Ort der Verwaltung, historisches Denkmal und malerisches Motiv.
Wann: Samstag, 7., und Sonntag, 8., von 10 bis 17 Uhr
Wo: Schloss Murten, Schlossgasse 1
Was: Zweisprachige (F/D) Führungen durch Mitarbeitende des Museums und Informationstafeln
Informationen:
- Detailliertes Programm ab dem 26. August auf www.museummurten.ch
Organisation: Museum Murten und Oberamt des Seebezirks
13. Vom barocken Anwesen zum Sitz der Uhrenindustrie
Das Schloss Muntelier mit seinen Ecktürmen und der Prunkfassade zur Seeseite verdankt sein Aussehen dem Auftraggeber Julius Hieronymus von Ernst (1656-1725). Aus der Zeit des Ancien Régime stammen auch die qualitätsvollen Innenräume, die das Schloss zu einem der eleganten Herrschaftshäuser an den Ufern des Murtensees machen. Im Jahr 1875 geht es in den Besitz der Familie Dinichert über. Ihre Biografie lässt uns in die Geschichte der Freiburger Uhrenindustrie und der Schweizer Diplomatie eintauchen.
Wann: Samstag, 7., und Sonntag, 8., von 10 bis 17 Uhr
Wo: Muntelier, Hauptstrasse 44
Was: Zweisprachige Einführung (F/D) durch Mitarbeitende des Museums, danach freie Besichtigung mit Informationstafeln
Informationen:
- Detailliertes Programm ab dem 26. August aufr www.museummurten.ch
Organisation: LACabane Muntelier und Museum Murten
14. Stellwerk und Passerelle in Kerzers
Kerzers bestand bereits zur Römerzeit und war ein wichtiger Knotenpunkt, über den die verschiedensten Waren transportiert wurden. Das Städtchen ist bekannt für seine Kanäle, das grosse Moos, das Label «BioSuisse» und vor allem auch für seine Eisenbahn. Die Restaurierung von noch immer genutzter Infrastruktur wie der Stahlpasserelle und dem 1948 elektrifizierten mechanischen Stellwerk aus dem Jahr 1901 waren eine echte Herausforderung. Kommen Sie vorbei und legen Sie selbst Hand an!
Wann: Samstag, 7., und Sonntag, 8., von 10 bis 17 Uhr
Wo: Bahnhof Kerzers, beim Eingang des Stellwerks
Was: Zu jeder vollen Stunde Besichtigung des Stellwerks und der Passerelle
Organisation: Verein Passerelle Kerzers / Verein Stellwerk Kerzers
15. Geschäftliche und künstlerische Netzwerke
Das Vitromusée Romont nimmt Sie auf zwei faszinierende Reisen mit. Die eine zeichnet die Geschichte eines künstlerischen Transfers nach, der im Seeverkehr zwischen dem Hafen von Kanton (China) und Europa seinen Ursprung fand; die andere erzählt von den Handelsverbindungen und religiösen Netzwerken zwischen dem Maghreb und Senegal. Die erste Führung befasst sich mit der Produktion chinesischer Hinterglasmalerei, die am Hof des Kaisers Qianlong (1711-1799) dank der Präsenz von Jesuiten begann. Die zweite ist der temporären Ausstellung gewidmet, die senegalesische Hinterglasmalereien und die Verbreitung dieser Technik durch arabische und berberische Händler, senegalesische Pilger und muslimische Gelehrte thematisiert. Im Laufe der Jahrzehnte wurden dabei religiöse Themen durch eine identitätsstiftende Ausdrucksform abgelöst, die sich durch weltliche Themen aus dem Alltag der Senegalesen auszeichnet und das kulturelle Erbe des Landes geprägt hat.
Wann: Sonntag, 8., von 11 bis 17 Uhr (Dauer 45 Min.)
Wo: Romont, Vitromusée, Rue du Château 108b
Was: Führungen und Atelier
Informationen:
- Chinesische Hinterglasmalerei mit der Konservatorin Elisa Ambrosio (11.00 bis 11.45 Uhr)
- Das Souwèr aus dem Senegal mit der Sammlerin Marianne Berna (14.00 bis 14.45 Uhr)
- Hinterglasmalerei-Atelier mit Rodica Costianu, (15 bis 17 Uhr)
Organisation: Vitromusée Romont
EDT 2024 – Westschweizer Editorial
Die Europäischen Tage des Denkmals (ETD) 2024 stehen im Zeichen eines ebenso facettenreichen wie vieldeutigen Mottos: «Vernetzt». Netzwerke können im engeren Sinn verstanden werden, d.h. als Durchgangs- und Kommunikationswege. Doch Menschen sind auch durch ihre Mobilität miteinander vernetzt und tauschen sich über neue Materialien, handwerkliches Können, wissenschaftliche Erkenntnisse und Weltanschauungen aus. Nicht zu vergessen sind auch künstlerische und Technologietransfers zwischen nahen und fernen Regionen sowie zwischen alten und zeitgenössischen Kulturen. Diese weitreichende Vernetzung hat unser Kulturerbe nachhaltig bereichert und tut dies auch weiterhin.
Auch wenn unser kulturelles Umfeld unsere Identität prägt, ist es in erster Linie das Ergebnis der Übernahme von Formen und Modellen. Um diesen Prozess nachvollziehen zu können, gilt es zu verstehen, wie sich Bauweisen und Dekorationsstile verbreiten. So griffen beispielsweise der Historismus und der Eklektizismus im 19. Jahrhundert auf ein breites künstlerisches Repertoire zurück und knüpften so an die Vergangenheit an, während sie gleichzeitig visuelle Kulturen aus anderen Kontinenten aufgriffen.
Es liegt auf der Hand, dass dieser Austausch über das Herumkommen von Menschen und Wissen erfolgte, das durch ein ausgedehntes Netz von Verkehrswegen begünstigt wurde. Die Wege, die unser Land geprägt haben, zeugen vom Erfindergeist unserer Vorfahren, die sich an die zerklüftete Topografie anzupassen wussten und zahlreiche Brücken und Tunnel schufen. Überdies sind diese Wege, die im Inventar der historischen Verkehrswege der Schweiz (IVS) verzeichnet sind, häufig auch Zeugnisse wichtiger Ereignisse wie religiöser Pilgerfahrten oder des Exodus der Hugenotten.
Schliesslich hat sich die Entwicklung von Elektrizitäts- und Wasserkraftnetzwerken im letzten Jahrhundert tiefgreifend auf die Art und Weise ausgewirkt, wie wir unsere Wohn-, Arbeits- und Freizeiträume konzipieren. Hinzu kamen weitreichende Neuerungen im Bereich der Mobilität wie die Eisenbahn oder der Einsatz von Trams und Bussen. Diese nutzen wir auch heute noch, sodass sie dank der Zusammenarbeit mit mehreren öffentlichen Verkehrsbetrieben in den Mittelpunkt der ETD 2024 gestellt werden.
Die Erhaltung all dieser Netzwerke gehört zu den zentralen Anliegen der kantonalen Denkmalschutzbehörden. Sie hängt einerseits von der Bewahrung der historischen Substanz ab, andererseits aber auch von einer Abstimmung mit dem Ortsbildschutz und der Anpassung an die zeitgenössischen Herausforderungen im Bauwesen und in der Raumplanung.
Diese Vielfalt findet sich im Westschweizer Programm der 31. Europäischen Tage des Denkmals wieder. Wir freuen deshalb uns ganz besonders auf Ihren Besuch und auf einen spannenden Austausch am Wochenende des 7. und 8. September 2024.
Die Konservatorinnen und Konservatoren der Kulturgüter der Westschweizer Kantone
ETD 2023 - Programm
ETD 2023 - Programm
Die Scheinwerfer der 30. Ausgabe der Europäischen Tage des Denkmals richten sich am 9. und 10. September 2023 unter dem Motto
«Reparieren und Wiederverwenden» statt.
Hier finden Sie das Programm der Westschweizer Kantone (auf Französisch).
Sie finden das vollständige Schweizer Programm unter folgender Adresse: Nationale Informationsstelle zum KULTURERBE NIKE -Denkmaltage (nike-kulturerbe.ch)
EIKON: VON DER GETREIDEMÜHLE ZUR KUNSTSCHULE
Die eikon ist eine Pionierschule für die Berufsausbildung in digitaler visueller Kommunikation und befindet sich in einem 1904
errichteten Gebäude im neuen Industrieviertel, welches im Pérolles die damals von Handwerkerberufen geprägten Vororte ersetzte.
Das Gebäude war zunächst eine ehemalige Getreidemühle und später eine Teigwarenfabrik. Seine Umnutzung ist ein ideales Beispiel
für die Umwandlung eines industriellen Erbes in einen Ort des Austauschs und der Kreativität.
Wann: Samstag, 9. und Sonntag, 10. September von 10 bis 17 Uhr
Wo: Freiburg, eikon, route Wilhelm-Kaiser 13 (TPF-Linien 1, 3, 8, Haltestelle Fribourg-Charmettes oder 15 Minuten zu Fuss vom Bahnhof
entfernt)
Was
- Immersive Ausstellung, die die Geschichte und die früheren Verwendungen des Gebäudes wieder aufleben lässt (Teigwarenfabrik,
Lager für die Kartonfabrik, Brand usw.). - Samstag: Bastelworkshop (für alle!) mit Altmaterial zur Verfügung gestellt von La Ressourcerie unter der Leitung von Design
Fribourg - Sonntag (11.00-12.00 und 14.00-15.00 Uhr): Erstaufführung einer Performance des Künstlers Jean-Daniel Berclaz, der sein Atelier
und einen Teil seines Werks beim Brand des Gebäudes 1989 verlor. - Samstag- und Sonntagmittag: Foodtruck vor Ort (Samstag: indische Küche; Sonntag: Crêpes).
FRI-SON: 40 JAHRE KULTURELLE HÖHEPUNKTE
Das Fri-Son feiert sein 40-jähriges Bestehen. Es ist Beispiel einer frühen und bedeutenden Umnutzung des industriellen Bauerbes (eine
ehemalige Glühbirnenfabrik) – unter Bedingungen, welche für autonome Kulturräume eher ungünstig waren. Entdecken Sie die
berühmte Bühne der alternativen Szene, auf der viele weltbekannte Künstler (Nirvana, Sonic Youth, Beastie Boys, Muse) neben
Tausenden von lokalen und internationalen Künstlern aufgetreten sind.
Wann: Samstag, 9. und Sonntag, 10. September von 10 bis 17 Uhr
Wo: Freiburg, Fri-Son, Route de la Fonderie 13 (TPF-Linien 1, 3, 8, Haltestelle Fribourg-Charmettes oder 15 Minuten zu Fuss vom
Bahnhof)
Was
- Führungen durch die gesamte Anlage durch das Amt für Kulturgüter (F und D, in regelmässigen Abständen)
- Getränke an der Bar erhältlich
- Samstag: Plattenladen Ablette records geöffnet
KLOSTER DER HEIMSUCHUNG: LITURGISCHES PATCHWORK
Im Gegensatz zu anderen Bereichen, war die Wiederverwendung von Objekten und Materialien im religiösen Brauchtum oft eine
Notwendigkeit. Das Kloster der Heimsuchung Mariens besitzt eine reiche Sammlung von Gegenständen und Textilien, an denen die
Visitantinnen über die Jahrhunderte gearbeitet haben. Einige Stücke wurden aus dem zivilen Bereich in den liturgischen überführt.
Reliquienschreine, Pluvialen, Messgewänder und Goldschmiedearbeiten erzählen auf ihre eigene Art und Weise von den ständigen
Veränderungen, denen sie ausgesetzt waren.
Wann: Samstag, 9. September von 10 bis 17 Uhr und Sonntag, 10. September von 14 bis 17 Uhr
Wo: Freiburg, Kloster der Heimsuchung, Murtengasse 16 (TPF-Linie 1, Haltestelle Fribourg-Capucins oder 15 Minuten zu Fuss vom
Bahnhof)
Was
- Was: Ausstellung von Exponaten aus dem Kloster und Kommentare durch das Amt für Kulturgüter (F und D, in regelmässigen
Abständen)
POTSFINK: VOM WEISSEN GOLD ZUM LEHM
Wie kann ein Gebäude mit einem über 3 m hohen Keller wieder genutzt werden? Ein Keramiker fand die Lösung. Im Zentrum des Dorfes
Épendes hat das Töpferatelier Potsfink die Räumlichkeiten einer ehemaligen Molkerei und Käserei umfunktioniert. Der imposante
Keller wird ideal genutzt, während ein kürzlich errichteter Anbau (Le Pangolin) das geschützte Gebäude der ehemaligen Molkerei auf
subtile Weise hervorhebt und die Werkstatt zu den Feldern hin öffnet. Die 6.000 Fassadenziegel, die für die Aussenhaut des Gebäudes
benötigt werden, wurden vor Ort hergestellt.
Wann: Samstag, 9. und Sonntag, 10. September von 10 bis 17 Uhr
Wo: Épendes, Potsfink, Route du Petit-Épendes 3 (TPF-Linie 233, Haltestelle Épendes FR village, dann 5 Minuten zu Fuss; Parkplatz in
der Nähe des Schlosses (Au Village 10))
Was
- Führungen von Peter Fink, Keramiker, und André Jeker, Architekt des Erweiterungsbaus (F, in regelmässigen Abständen)
- Erläuterungen zur Herstellung von Fassadenziegel und anderen keramischen Techniken
- Video der Entstehung des Erweiterungsbaus
- Laden geöffnet
VITROMUSEE UND VITROCENTRE IN ROMONT: WIEDERHERSTELLEN, WIEDERVERWENDEN, NEUGESTALTEN
Glas war schon immer ein kostbares und teures Material. Seine Wiederverwendung ist seit den Anfängen seiner Produktion bekannt und ist heute mehr denn je aktuell. Ein Vortrag mit anschliessender Führung thematisiert die lange Geschichte des Glasrecyclings von der Antike bis heute. Bei der Aufführung des Künstlers Thomas Blank lässt sich der faszinierende Prozess des Glasrecyclings hautnah miterleben.
Wann: Sonntag, 10. September von 14.00 bis 17.00 Uhr
Wo: Romont, Vitromusée, Rue du Château 108b (SBB Bahnhof Romont, dann 15 Minuten zu Fuss oder Bushaltestelle Poste und 5
Minuten zu Fuss; begrenzte Parkplätze in der Stadt)
Was
- 14.00-15.00 Uhr: «Usage(s) sans fin : un bref historique du recyclage du verre», Vortrag mit Führung von Sophie Wolf und Katrin
Kaufmann - 15.00-17.00 Uhr: «Les secrets du recyclage du verre», Vorführung des Schweizer Künstlers Thomas Blank
RÖMERMUSEUM IN VALLON: MODERNES FÜR DIE ANTIKE
Vallon durchlebte im Laufe der Jahrhunderte mehrere Besiedlungswellen, wobei die frühesten Zeugnisse dazu aus der Bronze- und
Eisenzeit stammen. In der Römerzeit, zwischen dem 1. und 5. Jahrhundert n. Chr., entstanden die ersten gemauerten Gebäude, die von
zahlreichen Generationen umgebaut und verschönert wurden. Dieses antike Bauerbe wird heute in einer modernen Anlage aufbewahrt:
Dem Römermuseum Vallon, das für die Ausstellung dieser Überreste errichtet wurde.
Wann: Samstag, 9. und Sonntag, 10. September von 13.00 bis 17.00 Uhr
Wo: Vallon, Römermuseum, Carignan 6 (TPF N13, Haltestelle Vallon Musée romain, Parkplätze vorhanden)
Was
- Geführte Besichtigungen mit Expert:innen um 13.00, 14.30 und 16.00 Uhr (F, ca. 1 Std.)
ETD 2023 - Thematischer Schwerpunkt
Über Jahrtausende hinweg haben unsere Vorfahren die Grundsätze dessen angewandt, was wir heute eine kohlenstofffreie
Gesellschaft nennen würden, in der Holz als einziger Brennstoff und Wasser, Feuer, Wind und menschliche sowie tierische Kraft als
Energiequellen fungierten. Das Wiederverwerten von Materialien erfolgte systematisch – besonders im Bau- und Handwerkgewerbe –,
ebenso wurden Produkte aller Art aus der Tier- und Pflanzenwelt rezykliert. Archäolog:innen stellen fortlaufend Spuren dieser
Verwendungen sicher, sowohl in alten Bebauungen als auch in den Überbleibseln des alltäglichen Lebens. Die darauffolgende
Ausbeutung fossiler Brennstoffe und der Bedeutungsanstieg der Elektrizität machten den Weg frei für eine explosionsartige Zunahme
des Energiebedarfs und, dies muss ebenfalls gesagt sein, eine markante Verbesserung der Lebensbedingungen für die Menschen in
der westlichen Welt. Doch damit einhergehend entstanden auch die sehr ernsten Klimaprobleme der letzten Jahrzehnte. Heute müssen
wir unsere Konsum- und Lebensgewohnheiten hinterfragen und anpassen, unseren CO2-Fussabdruck verringern und uns neuen
Methoden der Stromgewinnung zuwenden.
Auch unter diesen sich verändernden Umständen möchten wir nachfolgenden Generationen ein qualitativ hochstehendes Architektur-
und Landschaftserbe hinterlassen. Das Thema « Reparieren und Wiederverwenden » der Europäischen Tage des Denkmals rückt eine
aktuelle Frage in den Fokus: Wie lässt sich eine CO2-freie Gesellschaft (wieder-)herstellen und gleichzeitig das gebaute Kulturerbe
bewahren? Legt man den Schwerpunkt auf die Nachhaltigkeit der Bausubstanz alter Gebäude – die früheren Bauherren verwendeten
ausschliesslich natürliche, meistens regional verfügbare Materialien –, wird ersichtlich, dass gut durchdachte Massnahmen dabei
helfen, die Gebäudeerhaltung und Energieeinsparung miteinander in Einklang zu bringen. Ebenso wichtig ist es, Bestehendes zu
sanieren, anstatt zu ersetzen und die Leistungsfähigkeit zu erhöhen sowie auf erneuerbare Energien umzustellen und den Einsatz
langlebiger Materialien zu fördern.
Die Tage des Denkmals werden uns zweifellos Gelegenheit bieten, neue Erfahrungen zu machen, zu diskutieren, Möglichkeit zu
hinterfragen und neue zu finden, wie den heutigen gesellschaftlichen Herausforderungen begegnet werden soll.
Die Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger der Kantone der Romandie
ETD - Rückschau
Die Veranstaltung fand 1984 zum ersten Mal in Frankreich unter dem Titel «Journées Portes ouvertes, Monuments historiques» statt und wird seit 1986 ebenfalls in den Beneluxländern durchgeführt. Seit 1991 wird der Denkmaltag vom Europarat unterstützt. Seit etwa zehn Jahren besuchen fast 20 Millionen Personen jeweils im September rund 32 000 Bauwerke in 47 Ländern. Im Kanton Freiburg nehmen jährlich etwa 2000 Interessierte an diesem Anlass teil.
Jahr | Schweizer Thema |
---|---|
2023 | Reparieren und Wiederverwenden |
2022 | Freizeit |
2021 | Gewusst wie |
2020 | Weiterbauen |
2019 | Farben |
2018 | Ohne Grenzen |
2017 | Macht und Pracht |
2016 | Oasen |
2015 | Austausch – Einfluss |
2014 | Zu Tisch |
2013 | Feuer Licht Energie |
2012 | Stein und Beton |
2011 | Im Untergrund |
2010 | Am Lebensweg |
2009 | Am Wasser |
2008 | Ein Tag zum Geniessen |
2007 | Das Holz |
2006 | Gartenräume – Gartenträume |
2005 | Vorher : nachher – pflegen, umnutzen, weiterbauen im historischen Kontext |
2004 | Nächster Halt: Denkmaltag – Verkehrswege, Verkehrsbauten und Verkehrsmittel |
2003 | Schätze aus Glas |
2002 | Mit Hammer, Laser und Skalpell – Handwerk und Hightech am Denkmal |
2001 | Wohnen im Baudenkmal |
2000 | Ein Denkmal steht nie allein. Häuser, Strassen und Plätze im Dialog |
1999 | Volle Kraft voraus! Verkehr und Energie vom Mittelalter bis heute |
1998 |
Bürger, Bürgerinnen und ihr Staat: Bauten des Bundes, der Kantone und ihrer Repräsentanten |
1997 |
Wie Geistliche leben: Bischofsresidenzen, Klosteranlagen, Pfarrhäuser, Synagogen und Kollegien |
1996 | Häuser und Gärten in der Stadt und auf dem Lande Anzeige |
1995 | Schlösser, Burgen und historische Landsitze |