Nachdem die Primarschülerinnen und -schüler am 11. Mai in Halbklassen und am 25. Mai in ganzen Klassen in den Präsenzunterricht zurückgekehrt sind, sind nun die Schülerinnen und Schüler der OS des Kantons an der Reihe, wieder in die Schule zu gehen. Sie konnten sich diesen Donnerstag und Freitag in Klassen, Halbklassen oder Gruppen, entsprechend der von der jeweiligen OS-Schuldirektion festgelegten Organisation, mit den Hygienevorschriften und Schutzmassnahmen in den Gebäuden vertraut machen, die ab dem 2. Juni eingehalten werden müssen. Somit kehrt an den obligatorischen Schulen wieder eine «gewisse» Normalität zurück. Die Schülerinnen und Schüler der Kollegien sowie der Handels- und der Fachmittelschule wurden von der Direktion ihrer jeweiligen Schule über die Modalitäten der Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts am 8. Juni informiert. Diese Modalitäten können je nach Schule, Bildungsstufe, Ausbildungsjahr bzw. –stand der Schülerin oder des Schülers oder sogar dem angestrebten Ziel nach Erhalt des Ausbildungsausweises variieren. In Zusammenarbeit mit den Unterrichtsämtern und dem KFO wurden spezifische Schutzkonzepte entwickelt.
Pädagogische Prioritäten für den Unterricht bis Ende Schuljahr für die OS
Die Lehrpersonen werden zunächst besonders darauf achten, inwieweit die Schülerinnen und Schüler die Lernziele während des Fernunterrichts erreicht haben. Weiter geht es darum, bei allen Schülerinnen und Schülern die Kompetenzen, an denen während des Fernunterrichts gearbeitet wurde, zu «festigen», insbesondere bei denjenigen, die mehr Unterstützung und Begleitung benötigt hätten. Da die Berufswahl für die Schülerinnen und Schüler der 11H eine grosse Bedeutung hat, werden die Klassenlehrpersonen in Zusammenarbeit mit den Berufsberaterinnen und -beratern dem weiteren Bildungsweg ihrer Schülerinnen und Schüler besondere Aufmerksamkeit schenken.
Nach ersten Angaben haben sich 28 besonders gefährdete Schülerinnen und Schüler und 96 weitere, die mit einer Person aus einer Risikogruppe im gleichen Haushalt leben, gemeldet. Diese werden bis Ende des Schuljahres weiterhin dem Fernunterricht folgen. Nur bei 5 Schülerinnen und Schülern haben sich die Eltern gegen eine Rückkehr in den Präsenzunterricht ausgesprochen. Bei den Orientierungsschulen wurden zudem 21 Lehrpersonen als besonders gefährdet erklärt.
Kantonales Schutzkonzept für die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts an den Schulen der Sekundarstufe 2
Dieses Konzept beschreibt die Grundsätze, die bei der für den 8. Juni 2020 geplanten Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts an den Schulen der Sekundarstufe 2 zu beachten sind. Die Massnahmen und Empfehlungen sind vorrangig für die Schuldirektionen bestimmt. Es werden folgende Aspekte behandelt: Schutzmassnahmen, Quarantänemassnahmen, Abstandsregeln, Tragen von Masken, Turn- und Sportunterricht, besonders gefährdete Personen, Schülertransporte, Reinigungen usw. Da Jugendliche ein mit Erwachsenen vergleichbares Risiko aufweisen, sich mit COVID-19 anzustecken oder das Virus an andere zu übertragen, muss in den Schulzimmern und bei allen anderen zwischenmenschlichen Kontakten ein Abstand von zwei Metern (also 4 Quadratmeter pro Person) eingehalten werden. Aufgrund dieser Erfordernis und der Einrichtung der meisten Schulzimmer wird nur ein teilweiser Präsenzunterricht möglich sein. An den Schulen werden zudem Masken für bestimmte Situationen zur Verfügung stehen, z. B. wenn Symptome auftreten oder wenn Kontakte in Zusammenhang mit der Ausbildung unvermeidlich sind.
Die Schülerinnen und Schüler werden auch darüber informiert, dass die Einhaltung dieser Abstandsregel auch für den Schulweg gilt. Wenn sie für diesen die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen müssen, werden auf Anfrage Masken für Situationen verteilt, in denen der Abstand von 2 Metern für mehr als 15 Minuten nicht eingehalten werden kann.
Pädagogische Prioritäten für den Unterricht bis Ende Schuljahr für die Schulen der Sekundarstufe 2
Der Präsenzunterricht wird an den Schulen der Sekundarstufe 2 am Montag 8. Juni teilweise wiederaufgenommen. Die Abstandsregel, wonach die Schülerinnen und Schülern zwei Meter Distanz wahren müssen, bedingt aber, dass sich höchstens halbe Klasse treffen können. Die Organisation und Durchführung der drei verbleibenden Schulwochen verlangt deshalb viel Flexibilität und Kreativität. Für die einzelnen Schulen wurden angepasste Lösungen gefunden und teilweise neue Stundenpläne erstellt. Als gemeinsame Priorität wird darauf geachtet, dass die Schülerinnen und Schülern sich mit den verschiedenen Lehrpersonen ein letztes Mal treffen können, um so das spezielle Schuljahr abzuschliessen. Zudem wird die Möglichkeit gegeben, um letzte Prüfungen zu schreiben. Besonders gefährdete Schülerinnen und Schüler und Lehrperson arbeiten weiter im Fernunterricht. Für die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen mit genügenden Noten findet seit dem 20. Mai wie geplant kein Unterricht mehr statt. Die Schulen suchen zudem nach geeigneten Lösungen, um ihnen einen würdigen Abschluss ihrer Schulzeit zu ermöglichen.
Modalitäten für die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts am Sankt-Michael
Am Kollegium St. Michael wird der Unterricht am Montag 8. Juni in Halbklassen nach einem neuen Stundenplan und für die meisten Unterrichtsfächer aufgenommen. Die Klassen werden in zwei Gruppen aufgeteilt, wobei entweder am Morgen oder am Nachmittag der Unterricht besucht wird. Während der letzten Wochen treffen sich die Klassenlehrpersonen auch ein letztes Mal mit ihren Schülerinnen und Schülern und erste Treffen im Hinblick auf das neue Schuljahr werden organisiert. Das traditionelle Abschlussfest «Valete» muss abgesagt werden.
Modalitäten für die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts am Kollegium Heilig-Kreuz
Mit dem 8. Juni geht das Lernen neu in einer Mischung aus Präsenz- und Fernunterricht weiter. Der Präsenzunterricht findet in Halbklassen und nach bisherigem Stundenplan statt. Die Schülerinnen und Schüler kommen für einen Tag an die Schule und am nächsten bleiben sie zu Hause und bearbeiten Aufträge. Die Lehrpersonen sehen ihre Schülerinnen und Schüler damit mindestens noch einmal vor Schuljahrende. Prüfungen werden insbesondere für Fächer, die für das Maturazeugnis zählen, organisiert.
Modalitäten für die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts für Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums und der Handelsmittelschule Gambach
Am Kollegium Gambach wird der Präsenzunterricht sowohl am Gymnasium wie auch an der Handelsmittelschule am 8. Juni in Halbklassen wiederaufgenommen. Die Klassen werden in zwei Gruppen (A und B) aufgeteilt und besuchen abwechselnd den Unterricht an der Schule (Schultage Gruppe A und Schultage Gruppe B). Wichtig ist dabei, dass wieder der direkte Kontakt mit den Schülerinnen und Schüler gepflegt wird. Das Rektorat hat zusammen mit den Lehrpersonen der Hauptfächer oder jener Fächer, deren Noten für die Maturität zählen (erzielte Noten) eine Reihe von Prüfungen geplant. Der Sportunterricht erfolgt in angepasster Form.
Modalitäten für die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts für Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums, der Handelsmittelschule und der Fachmittelschulabteilung des Kollegiums des Südens
Mit Blick auf die Raumverhältnisse am Kollegium des Südens wird den zukünftigen Abschlussklassen Vorrang eingeräumt, um den Kenntnisstand der Lernenden wieder anzugleichen und sie so gut wie möglich auf die Abschlussprüfungen des nächsten Jahres vorzubereiten. Die Schuldirektion wird eine Planung für den alternierenden Unterricht in Halbklassen vorschlagen. Für die übrigen Klassen wird der Fernunterricht bis Ende des Schuljahres nach den geltenden Regeln weitergeführt. Es wird jedoch zwischen dem 16. und 23. Juni mindestens ein Treffen mit den betreffenden Schülerinnen und Schülern und ihren Klassenlehrpersonen im Kollegium organisiert, um einen Austausch zu ermöglichen und administrative Fragen zu klären. Im Hinblick auf mögliche Prüfungen für Klassen, die dem Präsenzunterricht folgen, sollten diese Prüfungen vorrangig die sogenannten Promotionsfächer und solche, die sich auf erzielte Noten beziehen, betreffen (nicht mehr als eine Prüfung pro Fach).
Modalitäten für die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts für Schülerinnen und Schüler der Fachmittelschule Freiburg (FMSF)
Der Unterricht wird nach bisherigem Stundenplan aufgenommen, wobei sich die Halbklassen an zwei bzw. drei Wochentagen in der Schule befinden. Dies alternierend über zwei Wochen. Für die Schülerinnen und Schüler zu Hause wird der Fernunterricht nach den geltenden Regeln weitergeführt. Damit ist ein Treffen zwischen allen Klassen und Lehrpersonen möglich. Die Priorität liegt bei der Aufnahme des Austausches und der Überprüfung des im Fernunterricht Gelernten.
Modalitäten für die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts für Schülerinnen und Schüler des Interkantonalen Gymnasiums der Region Broye (GYB)
Am Interkantonalen Gymnasium der Region Broye wurden seit dem 16. März wöchentlich 1200 Fernunterrichtslektionen nach dem normalen Stundenplan erteilt. Einige Lektionen werden bis Ende des Schuljahres weiterhin im Fernunterricht erteilt. Schülerinnen und Schüler, die dies wünschen, können diesem Unterricht folgen und dabei die Infrastruktur der Schule nutzen. Aber auch dank der Rückkehr der Schülerinnen und Schüler in Schulräumlichkeiten können auch andere Elemente entwickelt werden. Die naturwissenschaftlichen Labors, die Ateliers in den bildenden Künsten oder die Räume für den Musikunterricht werden dabei besonders intensiv für praktische Aufgaben und Unterrichtssequenzen genutzt werden, die im Fernunterricht nicht durchgeführt werden können. Die Priorität liegt auf der Festigung des Gelernten im Hinblick auf den Beginn des kommenden Schuljahres.
Dokumentation
Das Konzept beschreibt, welche Grundprinzipien für eine Wiederaufnahme des auf den 8. Juni 2020 geplanten Präsenzunterrichts an den Schulen der Sekundarstufe 2 zu berücksichtigen sind.