Bildung für nachhaltige Entwicklung BNE
Ziel der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist es, Kinder und Jugendliche zu befähigen, wissenschaftlich belegte globale Herausforderungen und deren Ursachen zu verstehen und Handlungsoptionen zu deren Bewältigung zu erlernen.
Die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist in den Lehrplänen der obligatorischen Schule und der Sekundarstufe 2 festgeschrieben.
Bei der BNE geht es stets um gesellschaftlich brisante Themen, die Vielfalt der Perspektiven, das Fördern vorausschauenden Denkens, individuelle Verantwortung und eine positive und gerechte Zukunft. Zu diesem Zweck wurde unter anderem ein kantonales Netzwerk zur Koordination von BNE eingerichtet. Rund 40 Vertretungen der französisch- und deutschsprachigen obligatorischen Schulen (FOA und DOA), der Mittelschulen (S2) und der Institutionen für die Lehrpersonenausbildung (PH und Universität) treffen sich regelmässig, erfassen die laufenden BNE-Projekte, tauschen sie untereinander aus und schlagen innovative pädagogische Aktivitäten vor. Neue Impulse ergänzen die bereits bestehenden BNE-Aktivitäten.
Das kantonale Koordinationsnetzwerk arbeitet ausserdem daran, die digitale Bildung in seine pädagogischen Handlungsvorschläge und die Erstellung von Ressourcen einzubinden.
Mehr dazu - lien à venir
Digitale Bildung an der obligatorischen Schule
Ob wir es wollen oder nicht, die Digitalisierung beeinflusst den Alltag von Bürgerinnen und Bürgern unabhängig ihres Alters. Insbesondere verändert sie das Leben und die Zukunft von Kindern und Jugendlichen sei es in ihrer Freizeitgestaltung, ihren sozialen Interaktionen, ihrem Weltverständnis und ihrer berufliche Zukunft. Die digitalen Technologien entwickeln sich rasch weiter und werden immer vielfältiger.
Statistisch gesehen besitzen laut der Schweizer Studie «JAMES: Jugend, Aktivitäten, Medien-Erhebung Schweiz 2022» 96% der 12- bis 13-Jährigen ein Mobiltelefon, ab 14 Jahren sind es 99% und ab 18 Jahren 100%. Entgegen dem, was man annehmen könnte, weiss die im digitalen Zeitalter geborene Generation jedoch nicht automatisch, wie man die ihnen zur Verfügung stehenden neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) beherrscht. Die Nutzung digitaler Werkzeuge beschränkt sich bei dieser Generation in der Regel auf Freizeitaktivitäten, ohne deren Potenzial, aber auch die Risiken richtig zu verstehen. Um die Chancen zu nutzen und sich gegen die Risiken zu schützen, braucht es digitale Kompetenzen
Die digitale Bildung wurde in die Lehrpläne aufgenommen. Was wird mit dieser Integration bezweckt? Ziel ist es, diejenigen digitalen Kompetenzen aufzubauen, dank derer die Bürgerinnen und Bürger in einer zunehmend digitalisierten Welt in der Lage sind, mit dem technologischen Wandel bewusst, sicher und verantwortungsbewusst umzugehen
Um diesen Lernanforderungen gerecht zu werden, bedarf es organisatorischer und materieller Rahmenbedingungen. Dazu gehört die Bereitstellung digitaler Geräte. In diesem Sinne muss die IT-Umgebung an den Schulen dem Lernen förderlich sein und gleichzeitig die IT-Sicherheit und den Datenschutz gewährleisten. Zudem muss die Wartung des Systems und der Geräte sowie der Benutzersupport sicherstellt werden.
Digitale Bildung an den weiterführenden Schulen (Mittelschulen)
Bei den Freiburger Mittelschulen wurde im Schuljahr 2022/23 das BYOD-Konzept (Schülerinnen und Schüler bringen den eigenen Computer in den Unterricht) in den ersten Klassen eingeführt.
Die generative künstliche Intelligenz (genKI) prägt zunehmend viele alltägliche Lebensbereiche. Die Schülerinnen und Schüler müssen deshalb frühzeitig ein grundlegendes Verständnis von KI erwerben, damit sie die Chancen und Herausforderungen dieser Technologien einschätzen und beurteilen können. Um die Integration von KI in den Freiburger Mittelschulen zu unterstützen, hat das Amt für Unterricht der Sekundarstufe 2 (S2) Anweisungen erlassen. Ein ethischer, gesicherter und effektiver Einsatz dieser Technologien soll gewährleistet werden.
Für die Entscheidung, wann und wie ein didaktisch und pädagogisch begründeter Einsatz von KI erfolgen kann, braucht es kompetente Lehrpersonen. An den Schulen werden deshalb pädagogische Tagungen zum Thema der künstlichen Intelligenz organisiert. Für die Ansprechpersonen Informatik liegt der Schwerpunkt in der Weiterbildung ebenfalls auf der KI. In den Schulen wurden zudem die Vorgaben für die Maturaarbeiten aktualisiert: Die Prozessbegleitung wird künftig verstärkt und bei der Beurteilung wird die mündliche Präsentation im Vergleich zum schriftlichen Text stärker gewichtet.
Schulqualitätsentwicklung an den Schulen
Amt für französischsprachigen obligatorischen Unterricht
Die Primar- und Orientierungsschulen des Kantons arbeiten seit Beginn des Schuljahres 2020/21 mit dem Rahmenprogramm «Qualitätssicherung und -entwicklung». Inzwischen hat jede Schule einen Analyseprozess durchgeführt, um ihre Herausforderungen und Ressourcen zu identifizieren. In der überwiegenden Mehrheit der französischsprachigen Schulen des Kantons besteht nun ein an den jeweiligen Kontext angepasster Entwicklungsplan. Die Schulinspektorinnen und Schulinspektoren begleiten diesen Prozess. Es geht vor allem darum, die Arbeit des Lehrpersonenteams zu würdigen und ihm zu helfen, den weiteren Verlauf des geplanten Prozesses zu reflektieren. Was entwickelt wird, betrifft vor allem die Themenbereiche Beurteilung, Differenzierung und Motivation der Schülerinnen und Schüler. Viele Schulen arbeiten auch an der Weiterentwicklung eines lernförderlichen Schulklimas mit Einrichtungen wie Friedensstiftern, Freundschaftsbänken, Brücken zur Konfliktlösung oder Friedensbrücken, die in mehreren Schulen eingerichtet wurden.
Amt für den deutschsprachigen obligatorischen Unterricht
Die «Steuergruppe Schulqualitätsentwicklung (SG SQE)» des DOA besteht aus Vertretungen des Amtes, der Schuldirektionen der Primar- und Orientierungsschulen, der PH FR, des ZELF sowie je nach Arbeitsschritten auch aus Lehrpersonen. Sie erarbeitet derzeit ein Qualitätskonzept mit einem gemeinsam verantworteten Orientierungsrahmen Schulqualität «Gute Schulen 1H-11H Deutschfreiburg». Dieses Konzept, verstanden als Orientierungsrahmen, wird wertvolle Hinweise enthalten, darunter Qualitätsmerkmale und Indikatoren, Instrumente zur Standortbestimmung und Weiterentwicklung für die Schulen und Lehrpersonen sowie Empfehlungen für den Aufbau einer Schulkultur, die ein gutes Schulklima fördert.
Amt für Unterricht der Sekundarstufe 2
Das kantonale Rahmenkonzept zur «Qualitätssicherung und -entwicklung auf der Sekundarstufe 2» wurde im Jahr 2021 eingeführt. Es dient der Orientierung und dem gemeinsamen Verständnis und wird in Form von schulischen Qualitätskonzepten umgesetzt, die Profil und Besonderheiten der einzelnen Schulen aufnehmen. Die Mittelschulen sind angehalten, jeweils in einem Zyklus von fünf Jahren eine Peer Review durchzuführen. Das Amt für Unterricht der Sekundarstufe 2 (S2) hat dazu mit dem Schweizerischen Zentrum für Mittelschulen (ZEM CES), dem Kompetenzzentrum der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und –direktoren (EDK) für die allgemeinbildende Sekundarstufe II, eine Vereinbarung abgeschlossen, um die Schulen zu unterstützten. Das «Partnerschul-Peer-Review» ist eine Form der extern begleiteten Selbstevaluation. Für die Peer-Teams steht – auch bei der Beobachtung der Partnerschule – der jeweilige Nutzen für die eigene Schule im Fokus.