Auf Beschluss des Staatsrats dürfen die öffentlichen und privaten Schulen im Kanton Freiburg seit dem 16. März keinen Präsenzunterricht mehr anbieten. Neu wurde Fernunterricht eingerichtet und die Ämter der Direktion für Bildung, Kultur und Sport begleiten und unterstützen die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Fernunterrichts und des Angebots entsprechend den Möglichkeiten der Schülerinnen und Schüler. Zur Erinnerung: Die Schulen betreuen die Kinder von Personen, deren Tätigkeit für die Bewältigung der Gesundheitskrise unerlässlich ist. Sie werden dieses Angebot bis auf weiteres ohne Unterbruch weiterführen.
Zusammenarbeit mit dem Kantonalen Führungsorgan (KFO)
Die Koordination Schulen - Gemeinden innerhalb des KFO wird fortgesetzt. Die Notbetreuung in den Schulen ist Eltern vorbehalten, die in einem für das Krisenmanagement wichtigen Sektor arbeiten, insbesondere im Gesundheits- und Sicherheitsbereich. Die Zahl der in den Schulen betreuten Kinder bleibt stabil. Die Zahlen von letzter Woche werden in Klammern angegeben:
- Montag 23. März: 172 (193) Kinder
- Dienstag 24. März: 190 (196) Kinder
- Mittwoch 25. März: 83 (94) Kinder
- Donnerstag 26. März: 150 (148) Kinder
Die Schulen werden ihre Betreuungsaufgabe an den Werktagen und zu den üblichen Unterrichtszeiten weiterführen, auch während der Osterferien.
Fernunterricht: Hinweise zur Umsetzung für die Lehrpersonen
Die beiden Ämter für obligatorischen Unterricht haben jeweils Hinweise zur Umsetzung für den Fernunterricht erarbeitet, um möglichst klare Rahmenbedingungen für die Lehrpersonen zu schaffen, die in den kommenden Wochen die Hauptansprech- und Kontaktpersonen ihrer Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern bleiben werden. Die Empfehlungen wurden unter Bezugnahme auf die jeweiligen Lehrpläne (PER und LP 21) und in Abstimmung mit den anderen Kantonen erarbeitet und unterstützen die Lehrpersonen in der Erfüllung ihrer Aufgaben. Sie ermöglichen, die Praktiken von Schulen und Lehrpersonen zu harmonisieren, insbesondere was die Arbeitsbelastung der Schülerinnen und Schüler und damit die tägliche Fernlernzeit betrifft.
Mit Blick auf den aktuellen Kontext müssen die Praktiken der Schuldirektionen der Primar- und Orientierungsschulen sowie der Lehrpersonen vier Prioritäten berücksichtigen: Den Schutz der Bevölkerung, die Sorge um die Aufrechterhaltung einer gesunden Eltern-Kind-Beziehung, eine regelmässige und einfühlsame Betreuung jeder Schülerin und jedes Schülers sowie eine für sie angemessene, stufengerechte Arbeitsbelastung.
Es sei darauf hingewiesen, dass Schülerinnen und Schüler zu Hause nicht den gleichen Umfang an schulischer Arbeit leisten können wie üblicherweise im Präsenzunterricht. Der Fernunterricht konzentriert sich zunächst auf die Vertiefung von Kenntnissen und Kompetenzen, die bereits im Präsenzunterricht erarbeitet wurden. Besondere Aufmerksamkeit wird den Lern- und Arbeitsstrategien gewidmet. Bei der Aufgabenerteilung an die Schülerinnen und Schüler berücksichtigen die Lehrpersonen die zu Hause verfügbaren IT-Geräte und Kommunikationsmittel.
Da es wichtig ist, dass jede Schülerin und jeder Schüler bei den alltäglichen Aktivitäten einen Rhythmus finden kann, bietet die Lehrperson auch ritualisierte Aktivitäten an, die selbständig erarbeitet werden und wenig Material, Vorbereitung und Korrektur erfordern – wie Lesen oder freies Schreiben in Form eines Tagebuchs. Während des Fernunterrichts gibt es keine Noten, sondern Möglichkeiten zur Selbst- oder formativen Beurteilung, mit deren Hilfe die Schülerinnen und Schüler einfach erfahren können, wo sie in ihrem Lernprozess stehen und wie sie weiterlernen können.
Wir danken allen Lehrerinnen und Lehrern ganz herzlich für ihr enormes Engagement für die Schülerinnen und Schüler. Schnelligkeit, Kreativität und Eigeninitiative: Mit diesen drei Wörtern lässt sich die Art und Weise zusammenfassen, wie der Fernunterricht eingeführt wurde.
Office 365 für alle Freiburger Lehrpersonen
.Die Plattform des Schweizerischen Bildungsraums Educanet2, deren Abschaltung per Ende 2020 bereits seit 2 Jahren geplant ist, hat aufgrund der Einführung des Fernunterrichts in allen Schulen der Kantone zu wenig Kapazität. Auf Vorschlag der Fachstelle Fritic, die bereits mehrere Lösungen als Ersatz für Educanet2 geprüft hatte, hat der Staatsrat in seiner Sitzung vom 23. März beschlossen, unverzüglich Microsoft Office 365 einzuführen und als kantonale Kommunikations- und Teamlösung für sämtliche Schulen des Kantons zu nutzen. Die Lösung, die ab Montag 30. März voll einsatzbereit sein wird, wird allen Schülerinnen und Schülern der nachobligatorischen sowie allen Lehrpersonen des Kantons zur Verfügung gestellt. Sie können das Softwarepaket kostenlos auf 5 Geräte ihrer Wahl installieren. Für die obligatorische Schule können dank der Installation dieser Lösung den 3000 Lehrpersonen sowie 40'000 Schülerinnen und Schülern im Kanton Freiburg auf einfach Weise nützliche pädagogische Unterlagen zur Verfügung gestellt werden.
Schülerinnen und Schüler, die Berufs- oder Studienberatung benötigen
Die Berufsberaterinnen und Berufsberater stehen den Schülerinnen und Schülern der 11H, die dies wünschen, zur Verfügung und sind hauptsächlich per E-Mail erreichbar. Wie in normalen Zeiten organisieren sie auf Wunsch der Schülerinnen und Schüler Tests zu Hause und Simulationen für Vorstellungsgespräche und bieten zudem die Überarbeitung und das Korrekturlesen von Bewerbungsschreiben und Lebensläufen an. Rückmeldungen erfolgen per Telefon oder Videokonferenz. Obschon es derzeit nicht möglich ist, eine Schnupperlehre oder ein Praktikum zu absolvieren, bieten noch viele Unternehmen Lehrstellen an. Als Reaktion auf die gegenwärtige Situation plant das Amt für Berufsberatung und Erwachsenenbildung (BEA), das «Last-Minute-Programm» zu verstärken. Diese Aktion läuft jeden Sommer, um Jugendliche zu unterstützen, die Schwierigkeiten bei der Lehrstellensuche haben könnten. Das BEA bleibt in Kontakt mit den Unternehmen. Die Berufsfachschulen prüfen derzeit die Möglichkeit, den Eintritt in die Berufsbildung bis Ende Herbst zu verschieben, so dass die Lehrverträge später unterzeichnet werden könnten.
Die Arbeit, die bei den Besuchen der Schülerinnen und Schüler der Klassen 10H vorgesehen war, wurde an die Klassenlehrpersonen übergeben. Die Berufswahlordner werden zur Verfügung gestellt.
Wir bleiben zu Hause, aber wir bewegen uns!
Das Amt für Sport (SpA) empfiehlt seit dem 23. März sportliche und spielerische Aktivitäten, die man zu Hause machen kann. Dazu veröffentlicht es jeden Tag ein neues Video mit Übungen, die alle mitmachen können, um fit zu bleiben. Um das Aktivitätenangebot zu ergänzen, wird jeweils zu Wochenbeginn eine Challenge lanciert, an der man zu Hause teilnehmen kann. Dabei können die eigenen Leistungen geteilt werden. Alle Informationen dazu finden Sie hier: https://www.fr.ch/de/spa/gesundheit/vorbeugung-und-foerderung/bewegung-mit-fri-sport-home.
Die nächste Medienorientierung finden am Freitag, 3. April um 11.00 Uhr, im Forum Freiburg statt.