Käsereien sind die Eckpfeiler der Milch- und Käsewirtschaft des Kantons Freiburg. Um ihre Anlagen zu erneuern und zu modernisieren – teils mit der Unterstützung des Staates –, muss regelmässig viel Geld investiert werden. Aus- und Umbauprojekte sind zudem häufig von Problemen im Bereich Raumplanung bzw. Zonenkonformität betroffen. Aus diesem Grund möchte die Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft (ILFD) den Milchgenossenschaften, in deren Eigentum sich diese Infrastrukturen befinden, gezielter helfen, um ihre Projekte auf finanzieller und raumplanerischer Ebene besser vorauszuplanen.
Um eine detailliertere Übersicht über die Um- und Neubauprojekte von Käsereien zu erhalten, hat die ILFD, in enger Zusammenarbeit mit dem freiburgischen Milchverband (FMV), der Sortenorganisation Gruyère AOP und der Sortenorganisation Vacherin fribourgeois AOP, Jacques Chavaz, ehemaliger stellvertretender Direktor des Bundesamts für Landwirtschaft, mit einer Bestandesaufnahme der Käsereien beauftragt. Dafür hat er die Eigentümer von Dorfkäsereien zum Stand ihrer Anlagen und zur Planung ihrer Erneuerung befragt.
Die Studie, die am 29. September 2021 im Rahmen einer Medienkonferenz präsentiert wurde, bestätigt, dass diese Infrastrukturen alle 20 bis 25 Jahre erneuert werden müssen. Die Investitionen für die Jahre 2021 bis 2025 werden auf nicht weniger als 74 Millionen Franken geschätzt. Die Studie zeigt den bisweilen hohen Antizipierungsbedarf auf finanzieller und raumplanerischer Ebene auf. Zudem unterstreicht sie die steigenden Kosten der Einrichtungen, insbesondere aufgrund der Automatisierung.
Die ILFD wird sich auf diese Studie stützen, um die Milchgenossenschaften und die weiteren Eigentümer von Dorfkäsereien bei der besseren Vorausplanung ihrer Projekte zu begleiten, damit diese innerhalb von angemessenen Fristen umgesetzt werden können. Das Amt für Landwirtschaft (LwA), das für die Gewährung der Unterstützung des Kantons und des Bundes für Infrastrukturprojekte im Landwirtschafts- und Nahrungsmittelsektor zuständig ist, wird in Partnerschaft mit dem Bau- und Raumplanungsamt (BRPA) der RUBD anhand der Information und Begleitung der Träger solcher Projekte einen proaktiven Ansatz verfolgen.
Herausforderungen der Raumplanung
Die Ansiedlung von Dorfkäsereien wird aufgrund von Raumplanungsvorgaben und des Nebeneinanders von Wohn- und Arbeitsräumen immer komplizierter. Eine gute mittelfristige Planung muss es erlauben, passende Lösungen zu finden und die Verfahren vorauszusehen, namentlich wenn es nicht möglich ist, eine neue Käserei in einer bestehenden Gewerbezone anzusiedeln.