Die Anstrengungen aller von diesem Plan betroffenen Akteure und Akteurinnen zur Verringerung der Risiken durch Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft und im nichtlandwirtschaftlichen Sektor bei gleichzeitiger Verbesserung der Wasserqualität des Kantons zahlen sich aus. Die erzielten Ergebnisse zeigen, dass die Landwirte und Landwirtinnen die vorgeschlagenen Maßnahmen aktiv angenommen und die ihnen zur Verfügung gestellten Mittel genutzt haben. Was die Hobbygärtner/innen und Gemeindeangestellten betrifft, so wurden sie für die Verwendung und Entsorgung dieser Produkte sensibilisiert.
Landwirtschaftliche Massnahmen
Um die Praktiken zu optimieren und die Risiken im Zusammenhang mit Pflanzenschutzmitteln zu verringern, hat Grangeneuve seine Beratungsaktivitäten in diesem Bereich verstärkt. Zur Ergänzung dieser Maßnahme werden Kommunikationsinstrumente entwickelt.
Finanzielle Anreize durch direkte Subventionen und einfache Verwaltungsverfahren ermöglichten die Erneuerung von Ausrüstungen, die Gestaltung von Parzellen und die Änderung von Praktiken im Pflanzenschutz.
Verschiedene vorrangige Maßnahmen zielen direkt auf den Schutz von Gewässern ab. Bei den Oberflächengewässern bewerten Pilotprojekte in landwirtschaftlichen Einzugsgebieten die Emissionen von Pflanzenschutzmitteln mithilfe automatischer Probennehmer. Die ersten Analyseergebnisse helfen, die praktischen Einschränkungen der Landwirte/Landwirtinnen und ihren Beratungsbedarf zu verstehen. Auf dieser Grundlage werden Maßnahmen umgesetzt und ihre Wirksamkeit kann beurteilt werden. Um die Versorgung mit sauberem Trinkwasser zu gewährleisten, wurden neue Projekte zur Bekämpfung von Pestiziden im Grundwasser gestartet und Analysekampagnen durchgeführt.
Die Feldkontrollen wurden intensiviert. 94% der Kulturproben entsprachen den Bedingungen für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Die verbleibenden Nichtkonformitäten sind hauptsächlich administrativer Art. Diese Ergebnisse sind äußerst positiv und zeigen, dass die Landwirtschaft bereits die notwendigen Maßnahmen in diesem Kampf ergriffen hat.
Nicht-landwirtschaftliche Massnahmen
Es wurden mehrere Informations- und Sensibilisierungskampagnen für eine chemiefreie Gartenbewirtschaftung durchgeführt, insbesondere in sozialen Netzwerken. Tutorials "Die Natur im Dienste des Gartens" wurden online gestellt. In einem Artikel werden Tipps und Tricks zur Gartenpflege ohne Pflanzenschutzmittel und ohne chemische Düngemittel vorgestellt. Es wurden acht Kurse für Hobbygärtner/innen organisiert.
Im Anschluss an die Umfrage, die durchgeführt wurde, um die Bedürfnisse der Gemeinden zu ermitteln, wurden mehrere Kurse für Gemeindeangestellte zum Thema differenzierte und nachhaltige Grünflächenpflege organisiert. Mehr als 30 Gemeinden nahmen daran teil.
Finanzielle Bilanz 2022-2023 und Prognose 2024-2025
Nach zwei Jahren der Umsetzung des kantonalen Phytoplans zeigt die finanzielle Bilanz die Auswirkungen der seit Januar 2023 geltenden Bundesbeschlüsse, die zahlreiche kantonale Anreizmaßnahmen verbindlich machen. Die Mittel für diese Massnahmen haben sich mehr als verdreifacht, von 608 218 Franken im Jahr 2022 auf über 1,94 Millionen Franken im Jahr 2023, was 74 % bzw. 88 % der Ausgaben entspricht. Bei den anderen Maßnahmen wurde das ursprüngliche Budget eingehalten.
Für 2024 musste das Budget korrigiert werden, um dem Dekret des Grossen Rates zu entsprechen und liegt unter dem Niveau von 2023, was eine Senkung der Beiträge erfordert. Die Mittel werden gerecht nach der tatsächlichen Beteiligung verteilt; diese Kürzung betrifft die jährlichen Zuschüsse, nicht die einmaligen Zuschüsse, die an eine Investition gebunden sind.
Perspektiven
Die Bemühungen in den Bereichen Kommunikation und Weiterbildung müssen bei Fachleuten, Privatpersonen und Institutionen fortgesetzt werden. Nach den erfolgreichen Informationskampagnen in den Jahren 2022 und 2023 plant das Amt für Umwelt neue Kurse für Hobbygärtnerinnen und -gärtner zu lancieren und weiterhin Ratschläge über soziale Netzwerke zu verbreiten. Im Bereich der Landwirtschaft sind Anpassungen der Beratungsleistungen geplant, insbesondere durch eine Optimierung der Kommunikation über eine bessere Nutzung digitaler Tools.
Finanzielle Anreize werden nach der Prüfung des Zwischenberichts zum Nationalen Aktionsplan neu bewertet, wobei Entscheidungen bis 2026 erwartet werden. Projektaufrufe könnten auf Innovationen abzielen, die Pilotprogramme in den Bereichen Ausbildung, Beratung und Sensibilisierung beinhalten.