«Wie die physische Gesundheit ist auch die psychische Gesundheit zu pflegen und zu erhalten.» Anne-Claude Demierre
«Wie die physische Gesundheit ist auch die psychische Gesundheit zu pflegen und zu erhalten.» So steht es im Vorwort von Anne-Claude Demierre, Direktorin für Gesundheit und Soziales, zum kantonalen Programm zur Förderung der psychischen Gesundheit. Dies zeigt, wie viel Bedeutung der Freiburger Staatsrat diesem Bereich beimisst. Zu Recht, denn die psychische Gesundheit umfasst das persönliche Wohlbefinden, die Lebensfreude, das Selbstbewusstsein, die Beziehungsfähigkeit, die Fähigkeit, die normalen Lebensbelastungen zu bewältigen, produktiv zu arbeiten und in der Gemeinschaft einen Beitrag zu leisten. Es ist ein sehr weites Gebiet, da zahlreiche Bedürfnisse im Spiel sind und die psychische Gesundheit von vielen Faktoren abhängig ist.
Zuerst die Kinder und Jugendlichen, Seniorinnen und Senioren
Das kantonale Programm zur Förderung der psychischen Gesundheit, das sich in die Strategie für Gesundheitsförderung und Prävention (Perspektiven 2030) einfügt, entstand in einem partizipativen Prozess. Dank einer Bestandsaufnahme wird mit dem Programm sichtbar, was bereits unternommen wurde und in welchen Bereichen noch Massnahmen zu entwickeln sind. Das Programm erfasst themenbezogen alle kantonalen Politiken und informiert über die Rolle der zahlreichen Partnerinnen und Partner, die bereits im Bereich der Förderung der psychischen Gesundheit im Kanton Freiburg tätig sind. Bei der Ausarbeitung des Freiburger Programms zur Förderung der psychischen Gesundheit wurde ein neuartiges systemisches Vorgehen angewendet; mit diesem wollte man gesellschaftliche Indikatoren identifizieren, auf die im Hinblick auf eine Aktion im Bereich der geistigen Gesundheit eingewirkt werden soll.
In den vergangenen Jahren wurde im Bereich der psychischen Gesundheit viel Arbeit geleistet und es werden im Kanton bereits zahlreiche Dienstleistungen angeboten. Mit dem Programm zur Förderung der psychischen Gesundheit soll diese Arbeit fortgeführt und weiterentwickelt werden – durch koordiniertes Vorgehen, das auf einer sorgfältigen Analyse beruht sowie durch Einbezug der verschiedenen Akteurinnen und Akteure, um eine gemeinsame Vision zu verfolgen.
Das Programm hat zum Ziel, die Kinder und Jugendlichen, die Seniorinnen und Senioren, deren Angehörige und die Fachleute für die Bedeutung der psychischen Gesundheit zu sensibilisieren, den Zugang zu den Sozial- und Gesundheitsangeboten zu erleichtern sowie die Stärkung der Ressourcen und die soziale Partizipation zu fördern. Es wurden 28 Massnahmen festgehalten, für die von 2019 bis 2021 über 2 Millionen Franken – jährlich jeweils 563 000 Franken für die Kinder und Jugendlichen und 158 000 Franken für die Seniorinnen und Senioren – investiert werden. An diesem Betrag beteiligt sich die Gesundheitsförderung Schweiz mit jährlich 179 000 Franken.
Zahlreiche Massnahmen sind vorgesehen
Zu den 28 Massnahmen gehören u.a. Leistungen für Kinder, die Opfer von Gewalt in der elterlichen Paarbeziehung sind, die Trauerbegleitung von Kindern und Familien, die aufsuchende Jugendarbeit (Gassenarbeit), ein Wohnprojekt für das Zusammenleben von Jung und Alt, ein Überwachungssystem für gefährdete altere Menschen, Weiterbildungen für Fachpersonen oder auch die Unterstützung für Eltern bei einer Trennung.
Auch zur Förderung der psychischen Gesundheit der Erwachsenen gibt es im Kanton Freiburg zahlreiche Massnahmen. Es werden Arbeiten durchgeführt, um die im Kanton vorhandenen Angebote besser bekannt zu machen sowie deren Verstärkungspotentiale zu identifizieren.