Die Kantone Freiburg und Waadt sowie die Gemeinden der Riviera, des Vivisbachbezirks und des Haut-Lac haben am Montag, 11. November 2019 in Vevey eine Zusammenarbeitsvereinbarung verabschiedet und so das Fundament für die zukünftige Agglomeration Rivelac gelegt. Die Agglomeration Rivelac, der die Gemeinden Blonay, Chardonne, Corsier-sur-Vevey, Corseaux, Jongny, Saint-Légier-La Chiésaz, Montreux, Noville, Rennaz, Roche, La Tour-de-Peilz, Villeneuve, Vevey und Veytaux im Kanton Waadt sowie die Gemeinden Attalens, Bossonnens, Châtel-Saint-Denis, Granges und Remaufens im Kanton Freiburg angehören, zählt rund 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner und ist damit die drittgrösste Agglomeration in der Westschweiz.
Die am Montagabend im Rathaus in Vevey verabschiedete Vereinbarung garantiert den Betrieb einer provisorischen Struktur, bis eine neue, für die Agglomeration geeignete Organisation eingeführt wird. Diese neue Struktur dürfte die Form eines Gemeindeverbands oder einer Agglomeration mit eigener Rechtspersönlichkeit gemäss dem Waadtländer Gemeindegesetz annehmen. Zudem sollte sie ihre Raumentwicklung im Bereich Urbanisierung, Mobilität sowie Landschafts- und Umweltschutz koordinieren. Um dieses Projekt erfolgreich abzuschliessen und die ersten Arbeiten aufzugleisen, wird so bald wie möglich eine Projektleiterin oder ein Projektleiter engagiert.
Die von einem Steuerungsausschuss mit Vertretern der Gemeinden und der Kantone geleitete provisorische Struktur wird gleichzeitig zwei ehrgeizige Projekte durchführen: die Schaffung der zukünftigen Agglomerationsorganisation und die Ausarbeitung der regionalen Richtpläne (regionale Bewirtschaftung der Arbeitszonen und interkommunaler Richtplan für die waadtländischen Gemeinden innerhalb eines kompakten Agglomerationsperimeters). Diese Struktur wird zudem die Koordination mit der regionalen Richtplanung des Vivisbachbezirks sicherstellen, die derzeit ausgearbeitet wird.
Die zukünftige Agglomeration muss in einer späteren Phase die Synergien aus den regionalen Richtplanungen nutzen und ein Agglomerationsprogramm der 5. Generation ausarbeiten und validieren, das voraussichtlich 2025 eingereicht wird. Ziel ist es, Bundessubventionen für Verkehrsinfrastrukturen zu erhalten, die allen Einwohnern und Nutzern zugutekommen.
Die Waadtländer Staatsrätin Jacqueline de Quattro, Vorsteherin des Departements für Raumplanung und Umwelt, ist erfreut über die Annahme dieser Vereinbarung: «Rivelac ist auf einer geeigneten Stufe tätig, um die Herausforderungen einer konzertierten Raumentwicklung anzunehmen und der Kanton Waadt wird seine Erfahrung bei der interkantonalen Zusammenarbeit einbringen, um den Erfolg der Agglomeration zu gewährleisten». Der Freiburger Staatsrat Didier Castella, Direktor der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft, Delegierter der Freiburger Regierung für diese erste Phase, und der Präsident des Steuerungsausschusses Rivelac, Dominique Martin, freuen sich ihrerseits über diesen Startschuss und setzen alles daran, um die Statuten der drittgrössten Agglomeration in der Westschweiz so bald wie möglich verabschieden zu können.