Sanima hat zwei ganz unterschiedliche Aufgaben:
- die Nutztiere entsprechend dem Grundsatz der Gegenseitigkeit und gemäss den Bestimmungen des Gesetzes vom 13. Februar 2003 über die Nutztierversicherung (obligatorische Versicherung) zu versichern;
- die Aufgaben wahrzunehmen, die ihr durch das Ausführungsgesetz vom 22. Mai 1997 zur Bundesgesetzgebung über die Entsorgung tierischer Abfälle übertragen werden.
Wichtige Ereignisse
-
2022 beginnt eine neue Legislaturperiode. Drei Mitglieder der Verwaltungskommission der Sanima, die die maximale Anzahl an Mandaten erreicht haben (Eric Bapst, Dominique Zamofing und Gérald Poffet), wurden durch drei neue ersetzt (Stéphane Gaillard, Philippe Bapst und Jonas Aebischer). Die Auswahl der Mitglieder erfolgt nach der sprachlichen und regionalen Vertretung sowie je nach Tierart. Dies garantiert den repräsentativen Charakter zwischen den Mitgliedern und allen versicherten Tierhalterinnen und Tierhaltern des Kantons.
-
Die Sanima hat an der Einführung einer Erwerbsausfalldeckung zur Ergänzung der gesetzlichen Versicherungen mitgearbeitet. Es sei daran erinnert, dass die Sanima auf der Grundlage der Verordnungen, die sie regeln, keine Erwerbsausfälle aufgrund von Tierseuchen deckt. Ein neues Produkt wurde entwickelt und wird vom FBV und von der Axa angeboten, das Viehzüchterinnen und Viehzüchtern die Möglichkeit gibt, den wirtschaftlichen Verlust im Falle von Botulismus, Salmonellose und anderen Krankheiten zu decken. Ausgenommen ist die BVD, die nicht in dieses Angebot aufgenommen werden konnte.
-
Die Bekämpfung der BVD stellt auch in diesem Jahr die grösste Herausforderung dar. Aufgrund der Ergebnisse der beiden veröffentlichten Studien hat die Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit dem LSVW und Grangeneuve beschlossen, sieben neue Massnahmen zur Ausrottung der Krankheit im Kanton einzuführen. Die Sanima finanziert insbesondere die stichprobenartigen Analysen und Folgeanalysen, aber auch die gezielte tierärztliche Unterstützung neu betroffener Betriebe, um die Herausforderungen der Krankheit zu verstehen und an die jeweilige Betriebsstruktur angepasste Bekämpfungsmassnahmen zu ergreifen. Die Zahl der betroffenen Betriebe und der entschädigten Tiere ist 2022 im Vergleich zu 2021 zurückgegangen, bleibt aber auf einem hohen Niveau und zwingt uns, in unseren Bemühungen nicht nachzulassen.
Zwei weitere Tierseuchen bedürfen besonderer Aufmerksamkeit: die Schweinepest und die Vogelgrippe.
Bei der Schweinepest gab es keinen Fall in der Schweiz, aber die Zahl der Fälle in Europa und in unseren Nachbarländern, insbesondere in Deutschland, ist hoch. Dies zwingt uns, uns vorzubereiten und maximale Vorsichtsmassnahmen zu ergreifen. Neben den Informations- und Präventionskampagnen hat die kantonale Einsatzgruppe im Tierseuchenfall in Zusammenarbeit mit dem LSVW, dem WNA, dem Zivilschutz und der Kantonspolizei erneut eine Übung durchgeführt, um die Verfahren zu verbessern und alle Beteiligten für den Fall einer Kontamination eines Schweinebetriebs zu trainieren.
Bei der Vogelgrippe wurden Ende Jahr, zu Beginn der Zugzeit, Fälle bei Wildvögeln entdeckt. Eine neue Variante des Virus und eine sehr problematische Situation in Europa zwangen die Gesundheitsbehörden, schweizweit Schutzmassnahmen anzuordnen. Alle freiburgischen Hobby- und Berufstierhalter müssen zum Schutz ihrer Tiere Biosicherheitsmassnahmen einführen. Ziel ist es, den Kontakt zwischen Wildvögeln und Hausgeflügel zu vermeiden, um Ansteckungen zu verhindern.
Nombre de sinistres et indemnités versées aux détenteurs
Ursachen Anzahl Tiere bzw. Bienenvölker Entschädigungen in Fr. (90% des Schätzungswertes der Tiere) Tierseuchen 2021 2022 2021 2022 Bovine Virus Diarrhoe (BVD) 188 136 182'441.70 125'405.55 Paratuberkulose - Rindvieh 25 16 67'739.40 47'250.90 Salmonellose - Rindvieh 16 0 39'745.80 0.00 Rauschrand 0 0 0.00 0.00 Infektiöse Laryngotracheitis der Hühner (ILT) 01) 01) 0.00 0.00 Faultbrut der Bienen 0 0 0.00 0.00 Sauerbrut der Bienen 0 2 0.00 144.00 Verschiedenes (Rindergattung) Blitzschlag 32 32 83'395.80 75'541.60 Brände 0 0 0.00 0.00 1)Anzahl der Geflügelhalter
-
Das von der Sanima verwaltete Netz der Sammelstellen für die Entsorgung von tierischen Nebenprodukten trägt einerseits zur professionellen Entsorgung von tierischen Nebenprodukten auf dem Kantonsgebiet bei, ist aber auch ein Instrument zur Überwachung von Tierseuchen. Aufgrund des Managements der Betriebskosten der sechs kantonalen Zentren und der Verbesserung der Kosten für die Übernahme sowie die Behandlung und Verwertung der Nebenprodukte durch GZM können die Prämien für die Tierhalterinnen und Tierhalter für 2023 um 5 % gesenkt werden.
Kennzahlen
Sanima beschäftigt vier Personen im Verwaltungsbereich und bildet eine angehende Büroangestellte aus. Neun Personen arbeiten Teilzeit bei den sechs Sammelstellen für tierische Abfälle im Kanton Freiburg und übernehmen Vertretungen in den Partnerstellen im Kanton Waadt.
Ergebnisse der Tierzählung und Versicherungsprämien 2022
Versicherte Tiergaltungen | Anzahl Tier- bzw. Bienenhalter | Anzahl Tiere bzw. Bienenvölker oder Fischmenge in kg | Versicherungsprämienin Fr. |
---|---|---|---|
Rindvieh | 2'018 (-38) | 131'798 (+1'437) | 1'143'734.20 |
Pferde | 1'240 (+6) | 6'699 (+62) | 16'020.05 |
Schweine | 312 (+11) | 70'831 (-2'466) | 53'087.20 |
Schafe | 654 (+2) | 18'159 (+300) | 60'160.60 |
Ziegen | 615 (+7) | 5'326 (+181) | -1) |
Damhirsche / Rothirsche | 34 (-2) | 860 (-11) | 2'500.30 |
Lamas / Alpakas | 51 (-1) | 254 (-3) | 2'104.90 |
Bienen | 905 (-24) | 10'024 (-275) | 31'530.50 |
Geflügel | 1'559 (+78) | 2'329'302 (+65'320) | 141'580.50 |
Fische | 5 (-1) | 86'621 (11'668) | 5'204.75 |
(+-) Anstieg oder Abnahme im Vergleich zum Vorjahr
1)zusammen mit Schafe