Waldbauliche Arbeiten für bessere Klimaresistenz der Freiburger Wälder
Das Amt für Wald und Natur (WNA) führt derzeit in acht Wäldern im Kanton ein Holzschlagprojekt durch. Betroffen sind jeweils zwei Wälder in jedem der 4 Forstkreise. Auch wenn diese Holzschläge mässig grossen Lücken in den Beständen hinterlassen, werfen solche Eingriffe bei der Bevölkerung Fragen auf. Die Holzschläge schaffen mehr Licht für die verbleibenden Bäume und dadurch bessere Bedingungen für die natürliche Verjüngung und für eine grössere Vielfalt. Das Projekt wird vom WNA und über den Klimaplan finanziert.
Veröffentlicht am 15. November 2023 - 10h42
Acht Wälder im Kanton werden einer Verjüngungskur unterzogen. Die Gesamtfläche des Projekts umfasst 25,65 Hektaren, wovon 21 Hektaren mit Fichten bewachsen sind. Diese walbaulichen Eingriffe wurden im November in Angriff genommen und dauern noch bis Ende Jahr. Für ihre Finanzierung werden 77'680 CHF aus dem Klimaplan mobilisiert. 2356 m3 Holz werden dadurch in die Holzbranche gelangen.
Die betroffenen Wälder gelten aufgrund ihrer Zusammensetzung (oft fast 100% Fichten) und ihrer Struktur (alle Bäume gleich alt und gleich hoch) als besonders anfällig für den Klimawandel. Gemäss den Klimamodellen sind Fichten für diese Wälder in einer immer näheren Zukunft nicht mehr geeignet.
Mit diesem Projekt soll aufgezeigt werden, wie gegenüber klimatischen Störungen anfällige Bestände toleranter und resilienter gemacht werden können. Durch die Entnahme von Fichten werden Lücken geschaffen, damit genügend Licht auf den Boden gelangen kann und sich so eine möglichst grosse Mischung der Baumarten entwickelt. Konkret sollen Fichtenmonokulturen durch natürliche Mischwälder ersetzt werden, mit Baumarten, hauptsächlich Laubbäumen, die auch in Zukunft Bestand haben werden.
Solche waldbaulichen Eingriffe in diesen Waldtypen können als Beispiel für zahlreiche weitere Wälder im Kanton dienen, deren Zusammensetzung angesichts des Klimawandels ebenfalls problematisch ist. Das Vorgehen kann übernommen werden, um die Wälder vielfältiger und somit resistenter und weniger störungsanfällig zu machen oder mit anderen Worten schöner, artenreicher und stärker.
In den acht Wäldern des Projekts erfolgt ein wissenschaftliches Monitoring mit der Unterstützung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) mit dem Ziel, die Entwicklung ihrer Artenzusammensetzung zu verfolgen und die Verbesserung ihrer Resilienz gegenüber klimatischen Risiken zu beurteilen. Das Projekt wird von der Fachstelle Waldbau, der WSL und finanziell vom kantonalen Klimaplan und dem WNA unterstützt.
Anhang
Herausgegeben von Amt für Wald und Natur
Letzte Änderung: 27.11.2023 - 11h41