Betrügereien unter den Anzeigen
Die grosse Mehrheit dieser Angebote ist zwar echt und korrekt, aber ein kleiner Teil entpuppt sich dennoch als Betrug. Trotz der Massnahmen, die von den Spezialisten für Online-Kleinanzeigen ergriffen wurden, gelingt es betrügerischen Anzeigen, die Sicherheitsfilter zu passieren.
Falsche Verkäufer ...
Der typische Betrug folgt einer sehr einfachen Funktionsweise. Ein Käufer möchte von einem Angebot zu einem sehr günstigen Preis profitieren, das ihm auf der Website aufgefallen ist. Im Glauben, ein gutes Geschäft zu machen, überweist er den vereinbarten Geldbetrag an den Verkäufer. Leider ist die Ware nicht vorhanden und wird nie beim Kunden ankommen. Der Betrüger jedoch wird das geforderte Geld, meist via einen Finanzagenten oder auch Money Mule, erhalten haben.
Falsche Käufer ...
Der Betrüger kann manchmal auch in die Rolle des Käufers schlüpfen. In diesem Fall wird der Täter eine Kostenvorschusszahlung verlangen, damit der Verkäufer das Geld aus dem Verkauf erhält. Dieser Kostenvorschuss kann in verschiedenen Formen verlangt werden: iTunes-Karten, paysafecard, PCS Card oder andere Geschenkkarten, die vom Opfer aufgeladen wurden.
Falsche Arbeitgeber ... (Money Mule)
Es ist auch möglich, dass der Betrüger Kontakt aufnimmt, um ein Jobangebot zu unterbreiten. Dieses Angebot, das nur wenig Zeit in Anspruch nimmt, erfordert, dass der "Arbeitnehmer" sein Bankkonto zur Verfügung stellt, um Geld zu empfangen und es weiterzuleiten, und dafür eine Provision für jede durchgeführte Transaktion erhält. Das Opfer wird so zu einem Finanzagenten oder Money Mule. Oft ist der "Chef" nur über Whatsapp oder andere Arten von Online-Kommunikationsanwendungen erreichbar.
Aber echte Betrüger!
Bei Verkäufer- und Käuferbetrügereien können die ergaunerten Summen je nach Art der betroffenen Ware mehr oder weniger gross sein. Dabei geht es aber meist nur um mehrere hundert Franken. Sobald das Geld bezahlt ist, wird der Betrüger nicht mehr auf die gesendeten Nachrichten reagieren. In Bezug auf falsche Arbeitgeber besteht für das Opfer das Risiko, wegen Geldwäsche verurteilt zu werden, da die erhaltenen und überwiesenen Beträge aus illegalen Aktivitäten stammen.
Betrügerische Angebote weisen häufig einige typische Merkmale auf.
- Der Verkäufer kann den Käufer nicht treffen (Reise ins Ausland, Nichtverfügbarkeit...).
- Er kann nur über WhatsApp mit seiner Schweizer Telefonnummer kommunizieren.
- Er besteht darauf, dass die Zahlung über einen Geldüberweisungsdienst erfolgt.
Vorsicht und vor allem gesunder Menschenverstand, um sich zu schützen.
Die Tipps bleiben in all diesen Fällen gleich:
- Zahlen Sie nie Geld im Voraus, wenn Sie das versprochene Objekt nie gesehen haben und insbesondere nicht für Gebühren oder Kautionen.
- Bestehen Sie nach Möglichkeit darauf, dass der Verkauf persönlich stattfindet, und ignorieren Sie Anzeigen oder Nachrichten, bei denen sich die Person im Ausland aufhält.
- Die Tatsache, dass der Verkäufer Ihnen einen Personalausweis schickt, um bei Ihnen Vertrauen zu erwecken, beweist noch lange nicht, dass es sich um die richtige Person handelt. Der Personalausweis kann von einer bereits geschädigten Person stammen und missbraucht worden sein.
- Seien Sie vorsichtig bei Kleinanzeigen, die eine Zahlung über Dienste wie MoneyGram, Ria Financial, Western Union oder sogar Paypal verlangen.
- Die Tatsache, dass der Verkäufer Ihnen eine Zahlung über TWINT anbietet, ist keine Garantie dafür, dass es sich nicht um einen Betrug handelt.
- Schauen Sie sich die Anzeige genau an: Texte in Englisch oder gebrochenem Französisch oder Deutsch sind mit grosser Vorsicht zu geniessen.
- Lassen Sie Ihren gesunden Menschenverstand walten. Wenn Ihnen ein Angebot zu gut erscheint, um wahr zu sein, dann verzichten Sie darauf!
Wenn Sie eine betrügerische Kleinanzeige vermuten, melden Sie sie dem Administrator der betreffenden Website und dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC).
Sollten Sie Opfer eines solchen Betrugs werden, blockieren Sie sofort die Zahlung bei Ihrer Bank oder Ihrem Finanzintermediär und nehmen Sie Kontakt mit Ihrer Polizei auf.