Worum geht es bei diesem Begriff?
Der Begriff Money Mule bezeichnet eine Person, die bereit ist, ihr eigenes Bankkonto zur Verfügung zu stellen, um gegen eine finanzielle Provision Schwarzgeld an Empfänger in der Schweiz oder im Ausland zu überweisen.
Die kriminellen Netze rekrutieren die Money Mules über verlockende Stellenangebote, die auf Online-Plattformen, Kleinanzeigenseiten, gefälschten Unternehmenswebseiten oder in sozialen Netzwerken veröffentlicht werden.
In diesen Angeboten werden Stellen als Finanzagenten angeboten, die in den meisten Fällen keine besondere Ausbildung oder Fähigkeiten erfordern. Häufig werden diese mit einem Arbeitsvertrag abgeschlossen. Das Ziel für den "Anwerber" besteht darin, Geld aus kriminellen Aktivitäten zu transferieren und so dessen kriminelle Herkunft zu verschleiern. Zu diesem Zweck erhält der "money mule" Geld auf sein eigenes Bankkonto. Dieses Geld muss dann weitergeschickt werden, manchmal in die Schweiz und oft ins Ausland, per Überweisung, Paketdienst oder auch per internationalem Überweisungsauftrag (MoneyGram, Ria Financial, Western Union, ...). Manchmal wird von den Kriminellen auch eine Umwandlung in elektronisches Geld verlangt.
Diese relativ einfache und einträgliche Arbeit mag für Arbeitslose oder Menschen in finanziellen Schwierigkeiten sehr attraktiv erscheinen. Dahinter verbirgt sich jedoch ein konkretes strafrechtliches Vergehen. Denn der Money Mule beteiligt sich, indem er als Mittelsperson in einem schmutzigen Geldfluss fungiert. Wer in einen solchen Prozess involviert ist, setzt sich daher der Gefahr aus, wegen Geldwäsche strafrechtlich verfolgt zu werden, ein Delikt, das nach Artikel 305bis des Schweizer Strafgesetzbuchs strafbar ist.
Ein wenig Vorsicht und viel gesunder Menschenverstand
Gesunder Menschenverstand, Neugier und Vorsicht sind der beste Schutz gegen diese Form der Kriminalität:
- Seien Sie misstrauisch gegenüber verlockenden Jobangeboten (schnelles Geld, geringe Arbeitsbelastung, einfache Aufgaben).
- Besorgen Sie sich so viele Informationen wie möglich über den Arbeitgeber. Überprüfen Sie seine Kontaktdaten in mehreren Verzeichnissen, wenden Sie sich direkt an die Zentrale.
- Geben Sie sich nicht mit einem einfachen E-Mail-Kontakt zufrieden, bitten Sie um ein Vorstellungsgespräch, fragen Sie den Arbeitgeber nach klaren und präzisen Informationen.
- Geben Sie niemals Ihre Bankdaten an Personen weiter, denen Sie nicht vertrauen.
- Vergewissern Sie sich immer, dass das Geld, das Sie auf Ihr eigenes Bankkonto überweisen, aus legalen Quellen stammt, behalten Sie immer die Kontrolle, das ist Ihre Verantwortung!
- Wenn Sie auch nur den geringsten Zweifel an einer Transaktion haben, gehen Sie zu Ihrer Bank, um Vorkehrungen zu treffen. Lassen Sie das Geld auf keinen Fall an den von Ihrem "Arbeitgeber" angegebenen Empfänger weiterleiten.
Wenn Sie bereits in ein solches Unternehmen verwickelt sind:
- Stellen Sie sofort alle Überweisungen ein, zögern Sie gegenüber Ihrem "Arbeitgeber" mit dem Hinweis auf administrative oder technische Probleme.
- Informieren Sie Ihre Bank und die Polizei über alle verdächtigen Transaktionen, die in diesem Zusammenhang getätigt wurden.
Abschliessend
Mit der Aussicht auf einfache und schnelle Gewinne erscheinen diese Angebote sehr verlockend. Es handelt sich jedoch um illegale Aktivitäten, die schwere strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen (eine Geldstrafe oder bis zu fünf Jahre Freiheitsentzug). Darüber hinaus tragen diese Transfers zur Entwicklung des organisierten Verbrechens bei (Waffen- und Drogenhandel, Menschenhandel, Cyberbetrug, ...) bei.