Seit 2011 werden in der Stadt Freiburg Bodenproben entnommen, um die Qualität der Böden in der Nähe der städtischen Emittenten zu untersuchen, wozu auch die ehemalige Kehrrichtverbrennungsanlage (KVA) Les Neigles zählt. Die Böden in der Nähe der SAIDEF werden seit ihrer Inbetriebnahme 2001 regelmässig analysiert.
Während des Monats Mai 2022 wurde an 13 Standorten mit einer Fläche von 100 m2 und in einem Umkreis von 600 Metern um die ehemalige KVA von Estavayer-le-Lac eine Kampagne zur Analyse der Böden durchgeführt, um eine eventuelle Präsenz von Dioxinen, Furanen und polychlorierten Biphenylen (PCB) zu untersuchen. Die Wahl der Probenahmestandorte beruht auf verschiedenen Parametern wie der vorherrschenden Windrichtung, der Höhe des ehemaligen Kamins der Verbrennungsanlage, der Topographie sowie der bisherigen Bodennutzung.
Die ehemalige Kehrichtverbrennungsanlage von Estavayer-le-Lac befand sich am Standort der heutigen Autobahnraststätte Rose de la Broye. Die Anlage wurde zwischen 1973 und 1979 betrieben und hat insgesamt zwischen 12 000 und 15 000 Tonnen Abfall verbrannt.
Ergebnisse
Die Dioxin- und Furankonzentrationen der 13 analysierten Proben liegen alle unterhalb des Richtwerts der Bundesverordnung über Belastungen des Bodens (VBBo). Es konnte kein PCB nachgewiesen werden.
Auf Empfehlung des Bundesamts für Umwelt wurden Zusatzabklärungen über die Präsenz von coplanarem PCB (nachfolgend cPCB) durchgeführt. Eine Probe enthält eine cPCB-Konzentration, die den Richtwert der VBBo überschreitet, aber unterhalb des Prüfwerts liegt, ab dem ein Risiko für die Gesundheit bestehen kann. Der Ursprung dieser cPCB-Spuren konnte nicht nachgewiesen werden, sie stehen aber nicht mit der ehemaligen Kehrichtverbrennungsanlage in Verbindung. Die Böden können aufgrund des sehr geringen Werts ohne Einschränkungen genutzt werden.