Der öffentliche Raum wird immer stärker belebt und genutzt. Wir tun gut daran, neben dem optischen auch das akustische Erscheinungsbild unserer Umgebung zu pflegen. Denn die akustische Raumqualität beeinflusst uns in der Standortwahl für Wohnen, Arbeiten und Freizeit. Sie bestimmt, wie lange wir an einem Ort verweilen und wirkt direkt auf unsere Befindlichkeit. Sie schlägt sich aber auch im Grundstückspreis und in der Höhe der Wohnungsmieten nieder.
Stadtklang erleben
Auf den Klangspaziergängen stehen die akustischen Bedingungen des öffentlichen Raums sowie dessen Verbesserungsmöglichkeiten im Mittelpunkt. Es geht um die Frage einer qualitätsvollen Entwicklung urbaner Gebiete unter akustischer Sicht. Die Gebäudefassaden und -dächer, der Stadtboden sowie das Gelände wirken mit ihren reflektierenden Oberflächen, ihren Massen und Hohlräumen zusammen und erzeugen den hörbaren akustischen Raum. Damit ist jede Fassade, jedes Gebäude, jeder Bodenbelag für die akustische Qualität des öffentlichen Raums direkt verantwortlich. Jede Veränderung an Baumaterialien und Gebäuden bietet daher Chancen, mit stadtplanerischen, architektonischen und gestalterischen Überlegungen die Klangqualität im öffentlichen Raum zu verbessern.
Klangspaziergänge in verschiedenen Schweizer Städten
Anlässlich des diesjährigen "Tag gegen Lärm" finden am 27. April 2016 in unterschiedlichen Schweizer Städten jeweils abends Klangspaziergänge statt. Wie klingt Bern? Oder Fribourg? Oder Bellinzona? International tätige Akustiker, Sound Designer, Klangkünstler und Musiker nehmen Sie mit auf eine Hörreise durch die Klangräume Ihrer Stadt. Plätze, Strassenräume, Fassaden und Höfe erleben Sie akustisch und kommen so der Stimme ihrer Stadt auf die Spur.
Informationen zu den Klangspaziergängen in Baden, Bern, Basel, Zürich, Luzern, Fribourg und Bellinzona finden Sie unter www.tag-gegen-laerm.ch -> Klangspaziergänge.
Und für Freiburg: http://www.fr.ch/sen/de/pub/aktuelles.cfm?fuseaction_pre=Detail&NewsID=54451
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Hintergrund Tag gegen Lärm
1996 wurde der "International Noise Awareness Day" von der New Yorker "League for the Hard of Hearing" ins Leben gerufen. 2005 nahm die Schweiz auf Initiative des Cercle Bruit, der Schweizerischen Gesellschaft für Akustik, der Lärmliga Schweiz und der Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz zum ersten Mal aktiv an diesem Aktionstag teil. Unterstützt wird die Trägerschaft vom Bundesamt für Umwelt BAFU und vom Bundesamt für Gesundheit BAG. Mit der Teilnahme am Aktionstag setzte sich die Trägerschaft das Ziel, den "Tag gegen Lärm" in der Schweiz zu verankern und jedes Jahr eine andere Facette der Lärmproblematik in den Vordergrund zu stellen.