Das von CSD zu Beginn 2011 vorgeschlagene Sanierungsprojekt sieht einen vollständigen Aushub der 280'000 m3 umfassenden ehemaligen Deponie und eine je nach Belastung unterschiedliche Entsorgung des Aushubmaterials vor (Verbrennung in Sonderabfallöfen oder in einem Zementwerk, Ablagerung in einer Deponie, Reinigung der Kiesablagerungen im Hinblick auf eine Verwertung). Das Ingenieurbüro veranschlagt die Kosten nach einer ersten Schätzung mit 250 Millionen Franken.
Nach Analyse des eingereichten Sanierungsprojekts und angesichts der Kosten verlangte das Bundesamt für Umwelt (BAFU) im Jahr 2011 eine detaillierte Abklärung der Frage, ob andere Sanierungsvarianten in Frage kommen, sowie eine Beurteilung der Auswirkungen der verschiedenen Varianten auf die Saane. Der Auftrag Geinoz, den der Grosse Rat 2012 erheblich erklärt hat, verlangt seinerseits, dass dem Kantonsparlament drei Varianten für die Sanierung der ehemaligen Deponie La Pila unterbreitet werden.
Zusatzuntersuchungen
Die Dokumente, die infolge der Aufforderung des BAFU und der RUBD und des Auftrags Geinoz erstellt wurden, wurden von einem im Bereich der Erdwissenschaften spezialisierten öffentlichen französischen Institut begutachtet. Das Institut formulierte dreissig Empfehlungen, um die von der Deponie La Pila verursachten Verschmutzungen und deren Auswirkungen auf die Saane besser zu verstehen.
Gestützt auf diese Empfehlungen arbeitete das Konsortium ein Programm für Zusatzuntersuchungen aus, das Gegenstand eines regen Austausches mit dem Amt für Umwelt des Kantons Freiburg und dem BAFU war. Diese Untersuchungen wurden durchgeführt, um die ökologisch und ökonomisch optimale Lösung für die Sanierung der ehemaligen Deponie La Pila zu bestimmen.
Sanierungsvarianten und Antwort auf den Auftrag Geinoz
Im 2018 wurden vier Sanierungsvarianten ausgearbeitet und bewertet. Der Bund sprach sich für ein Projekt aus, das einen Teilaushub der Deponie und Kosten von 110 bis 195 Millionen Franken vorsieht. In seiner Antwort auf den Auftrag Geinoz liess der Staatsrat wissen, dass er ebenfalls dieses Projekt unterstütze, dass er aber auch prüfen wolle, wie weit die Kosten reduziert werden können, ohne die Sanierungsziele zu verfehlen.
Im Anschluss daran und nach Behandlung des Auftrags Geinoz durch den Grossrat wird die Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion in einer Verfügung die definitiven Ziele der Sanierung, die Sanierungsmassnahmen, die Nachkontrolle, die Fristen sowie die übrigen Vorgaben und Bedingungen aus der Sicht des Umweltschutzes festlegen.
In der Zwischenzeit und bis zur vollständigen Sanierung des Standorts wurden schon Teilsanierungen vorgenommen. Es handelt sich um die Sofortmassnahmen, welche im Jahr 2009 ausgeführt wurden, sowie die vorbereitenden Massnahmen, die im Juli 2012 begonnen wurden und im Oktober 2014 abgeschlossen sind.
Die technische Komplexität der Sanierung ist unter anderem auf die Grösse der Deponie, die Heterogenität des abgelagerten Abfalls, die Nähe zur Saane sowie den PCB-Sekundärbestand in den Sedimenten der Saane zurückzuführen. Weil es keinen vergleichbaren Fall gibt, auf den sich der Bauherr und die Aufsichtsbehörde stützen könnten, stellt die Sanierung der Deponie La Pila eine technische, wissenschaftliche und finanzielle Herausforderung dar.