Die erhöhte Mobilität von Personen, Waren und Dienstleistungen verändert das Lebensumfeld der Bürgerinnen und Bürger. Die Handlungsräume erstrecken sich oft über die Kantonsgrenzen hinaus. Um diesem Phänomen und den damit verbundenen Erwartungen an den Staat gerecht zu werden, müssen die Kantone ihr Handeln überdenken und auf interkantonaler Ebene durch bilaterale oder multilaterale Beziehungen nach abgestimmten Lösungen suchen.
Konferenz der Kantonsregierungen (KdK)
Mit dem Ziel, die Interessen der Kantone in der Bundespolitik besser zu vertreten, gründeten die Kantone 1993 die Konferenz der Kantonsregierungen (KdK). Die KdK fördert die Zusammenarbeit zwischen den Kantonen in ihren Zuständigkeitsbereichen und sorgt für die Koordination und Information der Kantone in den sie betreffenden Dossiers des Bundes.
Die KdK ermöglicht es den 26 Kantonsregierungen, in der Bundespolitik gezielt zu handeln und Fragen, die die Kantone betreffen, zu koordinieren. Ein abgestimmtes Vorgehen der Kantonsregierungen stärkt die Position der Kantone auf Bundesebene.
Als Stabsstelle der KdK ist das Sekretariat der Konferenz in Bern angesiedelt. Das Sekretariat bereitet die Sitzungen der politischen Organe vor und setzt deren Beschlüsse um.
Westschweizer Regierungskonferenz (WRK)
Die Westschweizer Regierungskonferenz (CGSO) wurde 1993 von den Kantonen Bern, Freiburg, Waadt, Wallis, Neuchâtel, Genf und Jura gegründet.
Die Ziele der WRK sind die folgenden:
- Förderung der gemeinsamen Interessen der Westschweizer Kantone bei den Bundesbehörden, der Konferenz der Kantonsregierungen (KdK), den anderen Schweizer Kantonen und den anderen schweizerischen und europäischen Regionen
- Globale Vision der interkantonalen Zusammenarbeit bieten und die Rahmenbedingungen für die interkantonale Zusammenarbeit in der Westschweiz schaffen
- Informationsaustausch und die Koordination zwischen seinen Mitgliedern sicherstellen
- Informationsaustausch und die Koordination mit den Fachkonferenzen der Westschweiz sicherstellen
Zur WRK gehören rund 40 % der Einwohner/innen und des Territoriums der Schweiz. Sie ist die einzige Regierungskonferenz, die eine zweisprachige interkantonale Einheit bildet. Seit Februar 2006 besitzt sie ein ständiges Sekretariat in Freiburg und leitet ebenfalls das Sekretariat der Westschweizer Konferenz der kantonalen Volkswirtschaftsdirektorinnen und -direktoren (CDEP-SO).
Bilaterale Beziehungen
Neben der interkantonalen Zusammenarbeit auf der Stufe der Regierungskonferenzen und der Direktorinnen- und Direktorenkonferenzen unterhält der Kanton Freiburg bilaterale Beziehungen mit anderen Kantonen. Eine besondere Bedeutung schenkt er dabei den Beziehungen mit den direkten Nachbarn, den Kantonen Bern, Neuenburg und Waadt. Einmal jährlich kommt der Staatsrat mit der Regierung jedes dieser angrenzenden Kantone zu einem Arbeitstreffen zusammen.
Die Verwaltung überkantonaler Gebiete verlangt viel Koordinationsarbeit. Die Mobilität der Personen, Güter und Dienstleistungen hat das Ausmass solcher Gebiete stark vergrössert, was immer mehr bilaterale Zusammenarbeit erfordert. Die Suche nach gemeinsamen Lösungen für gemeinsame Herausforderungen und die Umsetzung bilateraler Projekte stehen im Mittelpunkt dieser Treffen von Kantonsregierungen. Die gemeinsamen Projekte decken zahlreiche Bereiche ab wie Bildung, Gesundheit, Sicherheit, Wirtschaft, territoriale Entwicklung und Umwelt
Hauptstadtregion Schweiz (HRS)
Der Verein Hauptstadtregion Schweiz (HRS) wurde im Dezember 2010 gegründet. Mitglieder sind die Kantone Bern, Neuenburg, Freiburg, Solothurn und Wallis sowie eine Vielzahl von Städten, Gemeinden und regionalen Organisationen dieser Kantone. Dank der Zusammenarbeit bei verschiedenen Themen und Projekten gedenkt der Verein die Rolle dieser Region als politisches Zentrum zu stärken und auszubauen. Ausserdem will er als Schnittstelle der drei Metropolitanräume Zürich, Basel und Genferseeregion dienen.