Die Bedeutung des öffentlichen Verkehrs
Der öffentliche Verkehr spielt eine wichtige Rolle bei der Reduzierung der CO2-Emissionen, einem Schlüsselelement im Kampf gegen den Klimawandel. Der Staat Freiburg fördert deshalb den öffentlichen Verkehr, und das entsprechende Angebot wächst stetig.
Die Dekarbonisierung der TPF
In den nächsten Jahren werden die TPF über 580 Millionen Franken investieren, damit sie ihre Dienstleistungen für die Allgemeinheit noch sauberer und umweltfreundlicher erbringen können. So wollen sie etwa, im Auftrag der öffentlichen Hand, ihre Bus-Flotte dekarbonisieren, indem sie die mit fossiler Energie betriebenen Orts- und Regionalbusse durch sauberere Fahrzeuge ersetzen. Geplant sind zudem die Einrichtung neuer Bushöfe und Park-and-Ride-Anlagen sowie der Ersatz alter Zugskompositionen.
Die vorgeschlagene Lösung
Der Staat Freiburg will seine Beteiligung am Aktienkapital der TPF erhöhen, um diese Entwicklung zu unterstützen. Dafür möchte er 60 Millionen Franken aus seinem Vermögen einsetzen. Dank diesem Geld werden die TPF in ihrer Finanzkraft deutlich gestärkt. Sie werden deshalb weniger Kredite von Geldgebern benötigen, und die notwendigen Kredite bekommen sie zu günstigeren Konditionen. Die TPF, und damit auch die öffentliche Hand, müssen also weniger Zinsen zahlen. Und die Mittel, die auf diese Weise eingespart werden, können für die Verbesserung des Angebots an öffentlichen Verkehrsmitteln zum Nutzen der gesamten Bevölkerung eingesetzt werden.
Die Empfehlung des Staatsrats und des Grossen Rats
Der Finanzierungsvorschlag des Staatsrats macht die gewünschte Entwicklung im öffentlichen Verkehr einfacher, schneller und günstiger. Der Grosse Rat hat diesen Plan mit 83 zu 13 Stimmen bei einer Enthaltung genehmigt. Die Stadt Freiburg und die SBB wollen ebenfalls mitmachen. Die Hauptaktionäre der TPF spannen also zusammen für einen attraktiven, effizienten und sauberen öffentlichen Verkehr.
Aus all diesen Gründen empfehlen Ihnen der Staatsrat und der Grosse Rat am 3. März 2024 ein Ja zu dieser Vorlage.
Die parlamentarische Debatte
Der Grosse Rat behandelte die Vorlage am 11. Oktober 2023 und nahm sie mit 83 zu 13 Stimmen bei 1 Enthaltung an. Die Parlamentarier erkannten an, wie wichtig es ist, ein Freiburger Unternehmen des öffentlichen Verkehrs zu haben und zu stärken, in den öffentlichen Verkehr zu investieren und das Rollmaterial zu dekarbonisieren. Sie stimmten auch der Form des finanziellen Beitrags des Staates zu: eine Erhöhung des Aktienkapitals der TPF Holding, die vollständig TPF TRAFIC zugutekommen wird.
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Die Hauptanliegen, die in den Debatten geäussert wurden, betrafen die finanzielle Lage der TPF, Schwierigkeiten bei der Unternehmensführung und Fragen der Auftragsvergabe. Die Vertreter des Staatsrats erinnerten daran, dass die Bücher der TPF unabhängigen Bewertungen unterzogen werden, die ihnen ausgezeichnete Noten (AA+) erteilen, und sie drückten ihr Vertrauen in die Direktion der TPF aus.
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Darüber hinaus wurden in der Debatte im Grossen Rat Zweifel an der Technologie der kohlenstoff-freien Busse, insbesondere an deren Aufladung, geäussert. Es wurde auch die Frage gestellt, ob das Netz das Mehr an Strom verkraften kann.
Die Vertreter des Staatsrats antworteten, dass es keinen Zweifel an der Wahl von Elektrobussen für den Agglomerationsverkehr gebe. Die Technologie habe sich schon in zahlreichen Städten bewährt, und die Stromversorger hätten Versorgungsgarantien abgegeben. Bei Bussen, die auf längeren Strecken verkehren, sei die Wahl der Technologie hingegen noch offen. Diese Technologie entwickle sich schnell weiter, und es werde möglich sein, sich nötigenfalls daran anzupassen.
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Das Fehlen einer Nachhaltigkeits-Strategie und von Zielen der TPF in Bezug auf die CO2-Reduktion wurde ebenfalls kritisiert. Inzwischen wurde diese Strategie von den TPF veröffentlicht und kommuniziert (im November 2023).
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Um den Kritiken Rechnung zu tragen und ein Follow-up zu gewährleisten, stimmte der Grosse Rat einstimmig einer Änderung des Dekrets zu: Berichte über das Resultat der Investitionen aus Sicht der Wirtschaftlichkeit und der Dekarbonisierung müssen regelmässig der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission unterbreitet werden.
Häufig gestellte Fragen
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Die TPF planen bis 2030 Investitionen in Höhe von schätzungsweise 585 Millionen Franken, um insbesondere neues, saubereres Rollmaterial zu erwerben sowie Busbahnhöfe und Park-and-Ride-Anlagen einzurichten. Dank der Mittel des Staates wird die Finanzkraft der TPF gestärkt, sie benötigen weniger Kredite von Geldgebern, was dazu beitragen wird, den Anstieg der von den Bestellern zu zahlenden Entschädigungen einzudämmen.
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Nein. Aber die 60 Millionen erleichtern die Dekarbonisierung des Rollmaterials sowie die Einrichtung von Plattformen für multimodale Mobilität. Darüber hinaus werden sie es den TPF ermöglichen, ihr Eigenkapital zu erhöhen, um die notwendige Fremdfinanzierung zu günstigeren Konditionen zu erhalten.
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Angesichts des Umfangs der geplanten Investitionen, sowohl in Bezug auf das Finanzvolumen als auch auf die Entwicklung eines leistungsfähigeren und umweltfreundlicheren öffentlichen Verkehrs, wird diese Finanzierung die finanzielle Basis der TPF konsolidieren und das Wachstum ihrer Verschuldung eindämmen.
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Die anderen Aktionäre, insbesondere die Stadt Freiburg und die SBB, können sich ebenfalls an dieser Finanzierung beteiligen und so ihren prozentualen Anteil am Aktienkapital behalten. Der Generalrat der Stadt Freiburg hat einem finanziellen Beitrag von 12,5 Millionen Franken an die TPF bereits zugestimmt, vorbehaltlich der Annahme derjenigen des Staates Freiburg in der Volksabstimmung am 3. März. Auch die SBB sehen vor, ihren Anteil zu erhöhen, und zwar um 3,8 Millionen Franken.
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Nein. Der gesamte Betrag geht an TPF TRAFIC, die für die Mobilitätsleistungen an die Freiburger Bevölkerung zuständig ist. Es ist nämlich TPF TRAFIC, die mit dem Beitrag des Staates die skizzierten Entwicklungen zugunsten eines noch saubereren und attraktiveren Angebots umsetzen muss. TPF IMMO ist im Immobilienbereich tätig und verwertet insbesondere die Grundstücke der TPF in der Nähe der Bahnhöfe. Sie erhält keine Subventionen von der öffentlichen Hand.
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Weil die geplanten Investitionen dazu beitragen werden, das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln zu stärken, um die Nutzung dieses Angebots und damit die nachhaltige Mobilität zu fördern, wodurch wiederum die Treibhausgasemissionen gesenkt und Staus für Menschen, die sich mit dem Auto fortbewegen müssen, reduziert werden.
- Abstimmungsbroschüre: Erhöhung der Beteiligung des Staats Freiburg am Aktienkapital der Gesellschaft Freiburgische Verkehrsbetriebe Holding AG (PDF, 232.08k)
- Botschaft des Staatsrates: Erhöhung der Beteiligung des Staats Freiburg am Aktienkapital der Gesellschaft Freiburgische Verkehrsbetriebe Holding AG (PDF, 295.17k)
- Die parlamentarische Debatte: Wortprotokoll vom 11. Oktober 2023 (PDF, 314.94k)
- Medienmitteilung vom 12 Juli 2023: Unterstützung für das Angebot der Freiburgischen Verkehrsbetriebe (TPF) und die nachhaltige Mobilität: Staatsrat will Beteiligung des Staats am Aktienkapital der TPF erhöhen
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