Angesichts des verstärkten Drucks auf die Kaufkraft der Haushalte und des Klimawandels hat diese fünfte Ausgabe des Wohnforums zwei besonders aktuelle Themen behandelt: erschwinglicher Wohnraum und nachhaltiges Wohnen. Rund 150 Personen aus der Immobilienbranche, der Baubranche, den Wohnbaugenossenschaften, den Gemeinden und den Nachbarkantonen konnten mehrere nachhaltige Freiburger Immobilienprojekte entdecken, den gemeinnützigen Bauträgern zuhören und sich mit dem Stellenwert des Wohnens in der Strategie Nachhaltige Entwicklung des Staates Freiburg vertraut machen. Drei Staatsräte nahmen an der Veranstaltung teil.
In seiner Eröffnungsrede erinnerte Staatsratspräsident Didier Castella an die Bedeutung des Zugangs zu Wohnraum und des Beitrags der Gemeinden an die Wohnungspolitik und hat sie insbesondere aufgefordert, dem Wohn- und Immobilienmonitor beizutreten. Staatsrat Olivier Curty wies auf den Querschnittscharakter der Wohnungspolitik hin und stellte die wichtigsten Statistiken zum Wohnungswesen sowie das Programm des Forums vor.
Die gemeinnützigen Wohnbauträger in Aktion
Der erste Teil wurde vom Westschweizer Verband der gemeinnützigen Bauträger (ARMOUP) und von der Vereinigung der gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften des Kantons Freiburg (FRIMOUP) geleitet.
Isabelle del Rizzo, Generalsekretärin des ARMOUP, erinnerte daran, dass die gemeinnützigen Wohnbauträger ein wesentliches Glied in der Versorgung mit erschwinglichem Wohnraum sind, da bei ihnen die Mieten gestützt auf die Kosten berechnet werden. Anschliessend erläuterte sie insbesondere den Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinden und der Bauträger die Finanzierungsinstrumente, die gemeinnützigen Wohnbauträgern zur Verfügung stehen, und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit dem ARMOUP.
Jean-Pierre Gauch, Präsident von FRIMOUP, stellte seine Vereinigung vor und listete die Vorteile von Genossenschaften auf, bevor er auf die Herausforderungen bei der Gründung einer Genossenschaft im Kanton Freiburg einging, insbesondere den Zugang zu Grundstücken und die Schwierigkeiten, ein Grundstück im Baurecht zu erhalten.
Stärkung der nachhaltigen Siedlungsentwicklung
Der zweite Teil wurde von Amélie Dupraz-Ardiot, der Verantwortlichen Nachhaltige Entwicklung des Staats Freiburg, eingeleitet. Sie erinnerte an die Bedeutung des Wohnungswesens in der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und in der Strategie Nachhaltige Entwicklung des Staats Freiburg.
Eines der Ziele dieser Strategie ist die Stärkung der nachhaltigen Siedlungsentwicklung. Loïc Simon, Mitbegründer von Enoki, nutzte die Gelegenheit, um die Tätigkeit der Antenne Nachhaltige Quartiere zu präsentieren, die eine nachhaltige Siedlungsentwicklung durch Information und Beratung anstrebt und die Akteure der Siedlungsentwicklung des Kantons miteinander in Kontakt setzt.
Der Vorsteher des Amts für Energie, Serge Boschung, sprach seinerseits über die verschiedenen Nachhaltigkeits-Labels, die es im Bauwesen gibt, sowie über die Förderbeiträge, die für die energetische Sanierung von Wohngebäuden zur Verfügung stehen. Er hat ferner das Gebäudeprogramm des Kantons Freiburg, den Gebäudeenergieausweis der Kantone und die neue Fotovoltaikstrategie des Staates Freiburg vorgestellt, die kürzlich vom Staatsrat verabschiedet wurde.
Überzeugende Freiburger Projekte
Im dritten Teil des Forums wurden nachhaltige Freiburger Immobilienprojekte diskutiert, die in der Planungs- oder in der Betriebsphase sind. Philippe Berset, Vorsteher der Burgergemeinde der Stadt Freiburg, sprach strategische Punkte im Zusammenhang mit den Grundstücken, der Nachhaltigkeit und der Planung als "öffentlich-private" Bauherrschaft an.
Es ging auch um den partizipativen Ansatz und die verschiedenen Wettbewerbe, die im Rahmen des Bourguillon-Projekts durchgeführt wurden, sowie um die Frage des Preises, der für Nachhaltigkeit bezahlt wird.
Jean-Marc Boéchat, Quartieraktivator, beschrieb in seiner Präsentation des Ökoquartiers der ehemaligen Papierfabrik in Marly die Grundsätze der SEED-Zertifizierung von (nachhaltigen) Quartieren und erinnerte daran, wie wichtig es ist, die Auswirkungen eines Quartiers dieser Grössenordnung auf die Infrastruktur und die Umwelt zu berücksichtigen.
Die Überlegungen zu den öffentlichen Ausschreibungen und den volkswirtschaftlichen Aspekten bei der Schaffung eines neuen Stadtteils wurden von Yves Bürdel, Gemeinderat in Tafers, in seiner Präsentation des Quartiers Asta fortgesetzt.
Die drei Teile des Forums wurden jeweils durch eine Frage- und Antwortrunde mit dem Publikum aufgelockert, und das Schlusswort gehörte Staatsrat Philippe Demierre, der die materiellen und sozialen Funktionen des Wohnens hervorhob und auf die Schwierigkeiten armutsbetroffener Bevölkerungsgruppen bei der Wohnungssuche hinwies.