Der Innovationspreis des Kantons Freiburg wird alle zwei Jahre den innovativsten Unternehmen und Start-ups verliehen. Dieses Jahr hat der Kanton Freiburg an diesem Anlass erstmals die Auszeichnung Nachhaltige Wirtschaft verliehen.
Unternehmenspreis
CelticLift: eine Aufzugsentwicklung, die sich an der Benutzererfahrung orientiert
Ascenseurs Menétrey hat den mit 10ʼ000 Franken dotierten Unternehmenspreis aus den Händen von Daniel Wenger, Präsident der Generaldirektion der Freiburger Kantonalbank, erhalten. Das Unternehmen erhält den Preis für die Entwicklung einer neuen Generation von Aufzügen, die die Liftbenutzer in den Mittelpunkt eines innovativen Ansatzes stellt.
Für dieses durch Innosuisse unterstützte Projekt konnte das Unternehmen auf das Know-how von drei Westschweizer Hochschulen zurückgreifen: der Hochschule für Technik und Architektur in Freiburg, der HE-ARC in Neuenburg und der ETH in Lausanne. Drei Jahre gemeinsamer Arbeit haben es ermöglicht, den neuen CelticLift (Composite Ergonomic Lift) zu entwickeln. Die neue Kabine ist geräumiger, bietet ein neues Benutzererlebnis, eine neu gestaltete Ergonomie und eine einfachere Wartbarkeit. Darüber hinaus ist Ascenseurs Menétrey weltweit das erste Unternehmen in seinem Bereich, das Verbundwerkstoffe verwendet hat, was ihm ein erhebliches Innovationspotential bietet.
Mit dem Unternehmenspreis zeichnet die Jury ein beachtliches Gemeinschaftsprojekt aus, das das in vierter Generation geführte Familienunternehmen erfolgreich durchgeführt hat. Die 1924 gegründete Ascenseurs Menétrey AG mit Sitz in Romont beschäftigt heute 125 Mitarbeitende. Sie ist in einem stark umkämpften Markt mit einer Vielzahl internationaler Akteure tätig. Ascenseurs Menétrey zeichnet sich insbesondere durch die Entwicklung massgeschneiderter Aufzugskonstruktionen aus.
Start-up-Preis:
Jury und Publikum bestimmen GBY – Go By Yourself zum Gewinner
Nach Bekanntgabe der Finalisten hatte die Bevölkerung die Möglichkeit, einem der drei Start-up-Finalisten ihre Stimme abzugeben. Auch das Publikum der Preisverleihung konnte per SMS abstimmen. Gewinner des Start-up-Preises ist das Unternehmen GBY aus Vuisternens-en-Ogoz, das am meisten Stimmen erhielt.
GBY hat das Go-Tryke entwickelt, ein Dreirad mit zwei verbundenen Kurbeln: eine für die Hände und eine für die Füsse. Wenn die Handkurbel aktiviert wird, dreht sich auch die Fusskurbel und respektiert dabei die natürliche physiologische Bewegung des Körpers. Mehrere Studien zeigen, wie wichtig es ist, diese Bewegung bei der Therapie zu berücksichtigen. Das Go-Tryke ist das einzige Dreirad, das diese Bewegung erlaubt. Ein mit Sensoren ausgestatteter elektrischer Motor im Hinterrad kann den Benutzer unterstützen. Mit dem Go-Tryke, das auch auf Feldwegen benutzt werden kann, ist es möglich, Therapie und Sport im Freien zu kombinieren. Es eignet sich besonders gut für einseitig Gelähmte, Menschen mit einer Rückenmarkverletzung, Amputation, oder motorischer Beeinträchtigung sowie für ältere Menschen.
Der mit 30ʼ000 Franken dotierte Start-up-Preis wurde durch Staatsrat Olivier Curty überreicht, der die Jury des Innovationspreises des Kantons Freiburg präsidiert.
Bloom Biorenewables gewinnt die Auszeichnung Nachhaltige Wirtschaft
Die mit 6ʼ000 Franken dotierte Auszeichnung Nachhaltige Wirtschaft hat das Unternehmen Bloom Biorenewables aus Marly gewonnen. Bloom Biorenewables hat ein Verfahren entwickelt, um den verborgenen Wert von Biomasse zu nutzen.
Aus Holzabfällen gelingt es dem Start-up, lösliches Lignin zu gewinnen, das dann als Ersatz für erdölbasierte Verbindungen verwendet wird. Diese finden wir in grossem Massstab in Parfums, Aromen, Tinten, Kosmetika, Medikamenten, Klebstoffen, Kunststoffen oder Textilien. Die in diesen Produkten enthaltenen CO2-Mengen sind oft unerwartet hoch. Bloom befreit uns daher von Erdöl, indem es die Abfälle einer Industrie recycelt, die im Kanton sehr präsent ist, nämlich Holz. Bloom ist ein sehr gutes Beispiel für die Kreislaufwirtschaft.
Die Auszeichnung Nachhaltige Wirtschaft hat Chantal Robin überreicht, Direktorin der Handels- und Industriekammer Freiburg (HIKF) und Jurymitglied des Innovationspreises. Gestiftet wird diese Auszeichnung durch die HIKF, das Amt für Energie und die Wirtschaftsförderung Kanton Freiburg.