Im Kanton Freiburg wenden sich seit 2013 Betroffene von FZF an die Opferberatungsstelle und das Staatsarchiv. Die meisten dieser Personen waren ehemalige Verdingkinder, die in Bauernfamilien oder in Waisenhäusern von Ordensgemeinschaften untergebracht waren. Die Platzierung bei Bauernfamilien hatte oft den Beweggrund, dass diese Kinder unentgeltliche Arbeitskräfte darstellten. Manche der betroffenen Kinder wurden auch Opfer von Gewalt und Missbrauch, der ungeahndet blieb, weil Gesetze nicht angewendet und vorgeschriebene Kontrollen nicht durchgeführt wurden, oder wegen der grossen Distanz zu den Herkunftsfamilien. Bei den verschiedenen Unterbringungseinrichtungen (privat, interkommunal oder kantonal) fehlte es an einer systematischen Kontrolle, die das Ziel gehabt hätte, in Erfahrung zu bringen, wie die Opfer behandelt wurden. Aufgrund unserer Erfahrung können wir sagen, dass die schmerzhafte Kindheit dieser Personen sich in vielen Fällen nachhaltig auf ihr Leben ausgewirkt hat, sei dies in emotionaler, sozialer, beruflicher oder finanzieller Hinsicht.
Historische Recherchen zu Personen sind nicht immer einfach, schon gar nicht, wenn es sich um ein so heikles Thema wie Zwangsmassnahmen handelt. Man darf nicht vergessen, dass diese Personen oft nicht wussten, was in ihrer Familie geschehen war, und die Einzelheiten ihrer Vergangenheit nicht kennen. Die Nachforschungen sind auch anspruchsvoll, weil das subjektive Empfinden gegenüber diesen Ereignissen sich verändert hat. Im Zeitpunkt der Platzierung war es "normal, diese Kinder zu platzieren und gegenüber Erwachsenen administrative Massnahmen zu treffen, während dies heute schockierend wirkt. Die Gesellschaft hat sich sehr verändert und man darf nicht vergessen, dass sich ab dem Ende der Siebziger Jahre die Sozialstrukturen und die Personenhilfe stark entwickelten.
Die Opferberatungsstelle und das Staatsarchiv des Kantons Freiburg helfen Ihnen gerne dabei, Ihre Vergangenheit besser nachzuvollziehen und zu verstehen, was passiert ist. Es ist nicht einfach, sämtliche Möglichkeiten in einigen Zeilen wiederzugeben. Jedoch finden Sie untenstehend einige Anweisungen, damit Sie sich an die richtigen Stellen wenden und korrekt vorgehen können.
- Wer ist betroffen?
- Welche Leistungen können Betroffene in Anspruch nehmen?
- Welche gesetzlichen Grundlagen gibt es?
- Nach welchen Unterlagen wird gesucht?
- Auf welcher gesetzlichen Grundlage wurden die Opfer zwischen 1928 und 1981 platziert oder interniert?
- Zusätzliche Informationen für Gemeinden
- Zusätzliche Informationen für Fachpersonen oder Angehörige einer privaten oder öffentlichen Einrichtung (Pflegeheim, Heim, Spital usw.) oder einer religiösen Gemeinschaft
- Personen, die in einem anderen Kanton wohnhaft sind
- Der Suchdienst des Schweizerischen Roten Kreuzes
- Nützliche Links