Das Programm Kultur & Schule des Staates Freiburg, mit dem bis 2022 ein gleichberechtigter Zugang zur Kultur für die über 42 000 Schülerinnen und Schüler der obligatorischen Schule im Kanton Freiburg angestrebt wird, ist durch die Pandemie erheblich gebremst worden.
Infolge des Verbots öffentlicher Veranstaltungen und der anschliessenden Einrichtung des Fernunterrichts mussten alle im Frühjahr geplanten kulturellen Angebote des Programms Kultur & Schule abgesagt oder aufgeschoben werden. «Planète Cinéma FIFF», die Ausstellung «Küken» am Naturhistorischen Museum oder das letzte Werk des Théâtre des Osses «Une rose et un balai» sind nur einige der vielen Kulturangebote, die von der Coronakrise betroffen sind. Zwar können Kulturunternehmen und Kulturschaffende die vom Bund und den Kantonen eingerichteten Soforthilfen und Ausfallentschädigungen in Anspruch nehmen, doch der Kulturbereich leidet schwer unter den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie.
Als Ersatz für das vorübergehende Fehlen von kulturellen Ausflugsmöglichkeiten bietet rund ein Dutzend Kulturvermittlerinnen und Kulturvermittler des Programms Kultur & Schule den Schulen Aktivitäten an, die zu Hause durchgeführt werden können. So werden virtuelle Besichtigungen, Videos von Schauspielen, pädagogische Dossiers und viele kreative Ideen vorgeschlagen, mit denen man mit den kulturellen Einrichtungen der Region in Verbindung bleiben kann. Daneben werden weitere Inspirationen aus der ganzen Welt präsentiert. Gleichzeitig bereitet sich die Kulturplanung auf den Beginn des neuen Schuljahres und den Start der kulturellen Angebote im September vor.
Die am Schweizer Pilotprojekt «Kulturagent.innen für kreative Schulen» beteiligten Freiburger Schulen haben ebenfalls Initiativen für die kulturelle Teilhabe auf Distanz lanciert. Video-Projekt (Französisch).
Kulturelle und künstlerische Bildung im Fernunterricht
Auch der Unterricht in künstlerischen Fächern wie Musik, Bildnerisches Gestaltung sowie Technisches und Textiles Gestalten musste in dieser Zeit des Fernunterrichts neu organisiert werden. Die pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ämter für obligatorischen Unterricht bereiten Ressourcen für die Lehrpersonen vor. Dies scheint gut zu funktionieren, auch wenn die Erwartungen bescheiden und realistisch bleiben sollten. Zum Beispiel wird die Tradition des Maisingens am 1. Mai mit der Bereitstellung von Partituren und Audiodateien alternativ zelebriert. Das Freiburger Konservatorium hat ebenfalls eine Initiative ergriffen, um dieses lebendige Tradition unseres Kantons auch in diesem Jahr zu pflegen. Dabei sollen die Bevölkerung und insbesondere die älteren Menschen den Gesangs- und Musikauftritten der Kinder zum 1. Mai via Radio zuhören können. Der Fernunterricht hat auch Vorteile: Die Schülerinnen und Schüler schulen ihren persönlichen Recherchefähigkeiten und lernen mit Hilfe neuer technischer Tools kulturelle Einrichtungen kennen.
Gespräch über den Fernunterricht in den künstlerischen und gestalterischen Fächern (nur auf Französisch):