Der Staatsrat unterbreitet dem Grossen Rat einen Dekretsentwurf über die Gewährung eines Kredits für die Projektierung des Umbaus des ehemaligen Zeughauses und dessen Einrichtung als neuen Standort für das Naturhistorische Museum (NHM). Die Behörden haben den Bedarf nach einer Vergrösserung und Modernisierung des NHM schon vor Jahrzehnten erkannt. Mit diesem Projekt kann es zukünftig seine wichtigen Forschungs-, Aufbewahrungs- und Aufwertungsaufgaben erfüllen und durch ein innovatives Tätigkeitsprogramm auf kantonaler und nationaler Ebene attraktiv bleiben. Die heutigen Räumlichkeiten des NHM auf der Perolles-Ebene werden für die Universität freigegeben.
Das zukünftige Naturhistorische Museum wird nach dem Projekt «M13» des Freiburger Architekturbüros Zamparo Architectes gestaltet, das den 2018 durchgeführten internationalen Architekturwettbewerb gewonnen hat. Das bestehende Gebäude im aufstrebenden Quartier an der Zeughausstrasse im Herzen der Stadt wird aufgestockt. So bleibt Platz, um einen begrünten Stadtpark zu schaffen, der die urbane Biodiversität fördert. Das neugestaltete NHM wird die Anforderungen an ein Museum des 21. Jahrhunderts erfüllen. Die neue Dauerausstellung von 2000 m2, in der die Vorzeigeobjekte der Sammlung zur Schau gestellt werden, wird unter Berücksichtigung der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse konzipiert, wobei auch die ökologischen Herausforderungen für unsere Gesellschaft thematisiert werden. Zwei Räume sind für Sonderausstellungen bestimmt. Das grosse Foyer wird den Empfangsbereich, die Cafeteria mit Terrasse und einen Museumsshop beherbergen und Zugang zu einem vielseitig nutzbaren Vortragsraum bieten. Zudem wird das Museum mit einem Raum zur Konsultation der wissenschaftlichen Sammlungen sowie modernen Technik- und Diensträumen ausgestattet.
Die Vorlage wird voraussichtlich in der Februarsession 2020 des Grossen Rates behandelt. Nach Abschluss der Projektstudie wird sie dem Volk zur Abstimmung vorgelegt. Die Eröffnung des neuen Museums ist für 2026 geplant.
Das Naturhistorische Museum
Das NHM ist eine der fünf kulturellen Institutionen des Staates Freiburg. Es wurde 1824 eröffnet und befindet sich seit 1897 im Gebäude der ehemaligen Eisenbahnwagonfabrik auf der Perolles-Ebene. Das Team des NHM besteht aus 20 festangestellten Mitarbeitenden, die sich 9,7 Vollzeitstellen teilen, und etwa 15 Hilfskräften und externen Auftragnehmenden. Das Museum ist an 363 Tagen im Jahr geöffnet und sehr beliebt: Es empfängt jedes Jahr durchschnittlich 65 000 Besucherinnen und Besucher, richtet sich an ein breites Publikum und wird sehr oft von Schulen, Gruppen, Familien und Forschenden besucht. Neben seinem Auftrag, für die sichere Aufbewahrung, den Unterhalt, die Aufwertung und die Erweiterung seiner Sammlungen zu sorgen, zeigt das Museum eine Dauerausstellung und führt jedes Jahr mehrere Sonderausstellungen durch. Damit soll die Öffentlichkeit für die Vielfalt des Naturerbes und für aktuelle Themen sensibilisiert werden.