Laut einer Umfrage, welche die Unterrichtsämter bei den Schulleiterinnen und Schulleitern durchgeführt haben, ist es allgemein schwierig, Stellvertretungen zu organisieren. Für 64 % der befragten Schulleitungen ist die Besetzung von längerdauernden Stellvertretungen und für 46 % von kurzfristigen Stellvertretungen schwierig. Die Besetzung von Stellvertretungen für die 7H–8H scheint dabei besonders schwierig zu sein. Je nach Region kann die Suche nach einer Stellvertretung mit mehr Aufwand verbunden sein (insbesondere bei abgelegenen Orten wegen langer Arbeitswege). Zu Beginn eines Schuljahres bereitet die Suche nach Stellvertretungen weniger Probleme, da noch genügend Personen zur Verfügung stehen. Im Laufe des Schuljahres nimmt dieses Angebot jedoch ab und die Lage verschlechtert sich.
Zentralisierte Veröffentlichung von Stellvertretungsstellen
Dank der neuen kantonalen Plattform werden die Informationen künftig leicht zugänglich sein. Stellvertretungslisten auf Papier werden damit überflüssig und die oft zahlreichen Telefonate, um kurzfristig einen Ersatz zu finden, erübrigen sich. Die Schulleitungen nutzen nun das neue Angebot, um ihren Personalbedarf bekanntzugeben. So können sie in wenigen einfachen Schritten ein Stellenangebot veröffentlichen, das für alle Personen mit dem entsprechenden Profil sichtbar ist.
Habe ich das passende Profil?
An wen richtet sich die Plattform? An Primar- und OS-Lehrpersonen sowie an schulische Heilpädagoginnen und Heilpädagogen. Wer kann sich auf der Plattform anmelden? Vorrangig Personen mit einem in der Schweiz anerkannten Lehrdiplom, d. h. bereits angestellte Lehrkräfte, die ihr Teilzeitpensum gelegentlich ergänzen möchten, frisch pensionierte Lehrpersonen, die Zeit für kurz- oder längerfristige Stellvertretungen haben, Studierende der PH (HEP-PH FR oder andere) oder der Universität, insbesondere des Zentrums für Lehrerinnen- und Lehrerbildung Freiburg (ZELF) zum Erwerb des Lehrdiploms für die Sekundarstufe 1 und für die Mittelschulen, sowie des Heilpädagogischen Instituts (HPI).
Das Instrument ist so konzipiert, dass es einfach zu bedienen ist. Bei der Anmeldung erfolgt keine besondere Kontrolle. Personen, die kein Lehrerdiplom, aber einen Bachelor-Abschluss in einem Unterrichtsfach oder einem Studiengang in Pädagogik, Didaktik, Schulpsychologie oder in einem anderen Bereich erworben haben, können sich ebenfalls bewerben. Die Schulleitung stellt mit Unterstützung des Amts für Ressourcen der EKSD sicher, dass die an der offenen Stellvertretungsstelle interessierten Personen über die erforderlichen Diplome und/oder Kompetenzen verfügen. Mit anderen Worten, wer den gesuchten Profilen entspricht, kann sich auf der Plattform anmelden.
Hintergrund des Projekts?
Dieses Projekt zur Personalverwaltung von Lehrpersonen ist im Rahmen des Programms zur Harmonisierung der Schulverwaltungs-Informationssysteme (HAE) entwickelt worden. Dazu wurde im April 2018 die Schulverwaltungssoftware IS-Academia in Betrieb genommen, die als Datenbank für die Verwaltung der Verträge für das Lehrpersonal des Kantons dient. Derzeit sind darin rund 4000 Lehrpersonen erfasst. Im September 2018 hat die zweite Phase des Projekts zur Verwaltung von Stellvertretungen begonnen. Mit diesem neuen Instrument wird die Aufgabe der Schulleitung erheblich erleichtert, wenn es darum geht, das Lehrkräfteteam vorübergehend und vor allem rasch zu vervollständigen.