Der Staatsrat hat in seiner Sitzung vom 30. Mai 2016 die Botschaft zum Dekretsentwurf über die Einführung eines Masterprogramms in Humanmedizin an der Universität angenommen. Dieses innovative, auf die Hausarztmedizin ausgerichtete Programm ist das Ergebnis von Machbarkeitsstudien, welche die Universität Freiburg und das freiburger spital gemeinsam mit dem Freiburger Netzwerk für psychische Gesundheit durchgeführt haben. Das erste Studienjahr des Masterprogramms, das drei Jahre dauert, soll im Herbst 2019 mit 40 Studierenden beginnen. Das Programm wird sämtlichen Zielen der ärztlichen Ausbildung in der Schweiz zur Vorbereitung auf das eidgenössische Staatsexamen entsprechen. Die Studierenden werden dabei keineswegs verpflichtet, sich auf die Hausarztmedizin zu spezialisieren. Der gesamte Studiengang würde jedoch nach einem auf die allgemeine Medizin und die Hausarztmedizin ausgerichteten Ansatz konzipiert, wobei ein starkes Gewicht auf fachübergreifende Kenntnisse in den verschiedenen medizinischen Fachrichtungen gelegt wird. Geplant ist zudem die Schaffung eines Instituts für Hausarztmedizin, dem die Teams von vier Professorenstellen angehören und das mit Hausärztinnen und Hausärzten mit eigener Praxis zusammenarbeitet. Mit diesem Masterprogramm wollen die Freiburger Institutionen nicht nur ein Beitrag zur Erhöhung der Studienplätze in Humanmedizin leisten, sondern auch die auf die Patientinnen und Patienten und ihr Umfeld ausgerichtete Hausarztmedizin fördern. Der Freiburger Master in Humanmedizin ist ausserdem eines der Mittel, um gegen den Hausärztemangel anzukämpfen und gehört zur Strategie der Freiburger Spitalnetze.
Die Zusammenarbeit mit den medizinischen Fakultäten soll verstärkt werden: Dazu wurde mit der Universität und der Medizinischen Fakultät von Bern eine Absichtserklärung unterzeichnet und weitere Partner haben sich grundsätzlich zu einer Zusammenarbeit bereit erklärt. Sobald die drei vollen Masterstudienjahre eingeführt sind, werden sich die Kosten dieses Programms für den Kanton Freiburg auf jährlich 5,86 Millionen Franken belaufen. Die Einführung soll im 2017 beginnen. Der dem Grosser Rat vorgelegte Dekretsentwurf sieht einen Betrag von 32,9 Millionen Franken für die Jahre 2018 bis 2022 vor.
Der Staatsrat erachtet die Einführung dieses Masters als Investition, die für den Kanton mittel- und langfristig sicherlich Vorteile bringen und sich daher auszahlen wird.
Master in Humanmedizin: Botschaft an den Freiburger Grossen Rat überwiesen
Acht Monate nach seinem Grundsatzentscheid für den Master in Humanmedizin an der Universität Freiburg hat der Staatsrat die Botschaft zur Schaffung und Finanzierung dieses Masterprogramms an den Grossen Rat überwiesen. Der Staatsrat sieht in der Einführung des Masters in Humanmedizin mit Ausrichtung auf die Hausarztmedizin eine Chance für den Kanton und dessen Entwicklung, und dies nicht nur im Hinblick auf seine Stellung als Bildungs- und Forschungsstandort, sondern auch mit Blick auf die Gesundheitsversorgung sowie ganz allgemein betrachtet.
Veröffentlicht am 15. Juni 2016 - 10h30
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Herausgegeben von Direktion für Bildung und kulturelle Angelegenheiten
Letzte Änderung: 15.06.2016 - 10h30