Die Auswertungsresultate zum Friedhof von Châbles/Les Biolleyres 1 erscheint in Form einer Online-Monografie. Der Friedhof zählt zu den sehr wenigen mittel- bis frühspätbronzezeitlichen (zwischen 1450 und 1250 v.Chr.) Bestattungsplätzen des Schweizer Mittellandes, die in jüngerer Zeit und mit adäquaten Methoden ausgegraben wurden. In Form eines ausführlichen Katalogs legt die Publikation der Fachwelt die Grabungsergebnisse vor.
Die auf eine Fläche von rund 4000 m2 untersuchte Fundstelle zeichnet sich durch mindestens neun viereckige "Grabeinfriedungen" (enclos) aus, die sich auf einer Ost-West-Achse dicht aneinanderreihen. Jeder dieser Anlagen barg eine oder mehrere Körperbestattungen. Zudem fanden sich Deponierungen von Kremationsresten, die auf die Körpergräber Bezug nehmen.
In unmittelbarer Nähe wurden weitere Befunde wie Brandgräber, Kremationsplätze und Feuerstellen freigelegt. Diese Strukturen widerspiegeln die Ausbreitung des Kremationsritus, die zeitlich mit der Nutzung des Friedhofes einhergeht. Die Fundstelle von Châbles unterscheidet sich von anderen zeitgleichen Nekropolen des Schweizer Mittellandes (wie z.B. Murten/Löwenberg), die durch Bestattungen unter Grabhügeln, sogenannten Tumuli, charakterisiert sind. Ihre Untersuchung beleuchtet die Bestattungssitten in dieser Region, auch unter dem Aspekt einer festgestellten Zunahme von Siedlungen in dieser Zeit.
Permalink: http://doc.rero.ch/record/306538