Der Verlauf der Gesundheitssituation in Freiburg ist wie in anderen Teilen der Schweiz besorgniserregend. Die Zahl der COVID-19-Hospitalisierungen hat eine kritische Höhe erreicht, die das Ergreifen von Massnahmen erfordert, um die kantonalen Kapazitäten im Gesundheitswesen zu wahren. Denn seit Anfang Oktober steigen die Hospitalisierungen konsequent, was dazu führt, dass auf den Intensivstationen des HFR mehr Personen betreut werden.
Auf Anfrage der GSD und der Gesundheits-Taskforce reaktivierte der Staatsrat deshalb eine Spitalkoordinationsstelle. Diese hat den Auftrag, die Operationsplanung der verschiedenen Einrichtungen im Kanton Freiburg zu koordinieren und sicherzustellen, dass der Kanton für die Betreuung der Patientinnen und Patienten mit COVID-19 sowie für die anderen dringenden Untersuchungen und Behandlungen über ausreichende Spitalkapazitäten verfügt.
Nicht dringende Eingriffe und Eingriffe, deren Verschiebung zu keinen langfristig schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit der Patientinnen und Patienten führt, werden suspendiert. Eine Ausnahme ist möglich, wenn die Spitalkapazitäten ausreichen, um am Coronavirus erkrankte Personen zu betreuen und andere dringende Untersuchungen und Behandlungen durchzuführen, und die Operationsplanung der Spitalkoordinationsstelle angewandt wird.
Anpassung der chirurgischen Eingriffe im Kanton
Als Reaktion auf die massive Zunahme der COVID-19-Patientinnen und -Patienten und unter der Leitung der Direktion für Gesundheit und Soziales und der Gesundheits-Taskforce wurde eine Zusammenarbeit zwischen dem Freiburger Spital (HFR), dem Daler-Spital und der Clinique Générale Ste-Anne geschaffen.
Ab Dienstag, 3. November 2020 wird ein Teil der nicht schweren chirurgischen Eingriffe, die keine Intensivpflege des HFR benötigen, von Ärztinnen und Ärzten des HFR und dem OP-Personal der Kliniken in den beiden Privatkliniken vorgenommen. Mit dieser Massnahme kann namentlich in der Anästhesie Fachpersonal des HFR entlastet werden, um die Teams der Intensivpflege zu verstärken, die durch die massive Zunahme der Coronavirusfälle stark in Anspruch genommen werden.
Im Rahmen dieser Zusammenarbeit stellt jede Privatklinik dem HFR an 5 Wochentagen einen Operationssaal zur Verfügung. So werden orthopädische Eingriffe des HFR in der Clinique Générale Ste-Anne und Eingriffe der Allgemein- und Viszeralchirurgie im Daler-Spital durchgeführt. Die betroffenen Patientinnen und Patienten werden von ihrem Arzt bzw. ihrer Ärztin informiert.
Die schweren Operationen, wie auch die Orthopädie-, Gynäkologie- und HNO-Eingriffe, werden weiter im HFR durchgeführt. Die Privatkliniken führen mit ihren verbleibenden Operationskapazitäten ebenfalls weiter Eingriffe durch. Dazu gehören auch die dringenden Eingriffe, die bereits heute von ihren eigenen Chirurginnen und Chirurgen vorgenommen werden.
Diese Zusammenarbeit ermöglicht die Sicherstellung der Betreuung der COVID-19-Patientinnen und -Patienten und wahrt gleichzeitig die OP-Kapazität im Kanton.
Je nach Situation hat der Staatsrat hat die Möglichkeit, abhängig vom Bedarf die infrastrukturellen, personellen und materiellen Kapazitäten des Daler-Spitals und der Clinique Générale Ste-Anne zu beschlagnahmen.
Der Staatsrat dankt den Privatkliniken für ihre Verfügbarkeit bei der Lösungssuche zum Wohl der Freiburgerinnen und Freiburger.
Gesundheitsinformationen
Hospitalisierungen
12.10.20 | 14.10.20 | 16.10.20 | 20.10.20 | 22.10.20 | 26.10.20 | 28.10.20 | 29.10.20 | |
Anzahl hospitalisierte COVID-Patient/innen | 12 | 17 | 23 | 38 | 56 | 80 | 101 | 120 |
davon Intensivpflege | 1 | 3 | 3 | 5 | 5 | 10 | 11 | 16 |
davon beatmet | 1 | 3 | 3 | 4 | 3 | 7 | 9 | 10 |
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