Insgesamt wird das AfU neun solche Gelegenheiten der Information und des Austausches zum Klimawandel, zu den massgeblichen Risiken und Chancen sowie zu den durchzuführenden Anpassungs- und Minderungsmassnahmen organisieren. Die Klima Lunches werden vom Bund als Pilotprojekt unterstützt.
Ziele der Klima Lunches
- Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der kantonalen Verwaltung sollen ein besseres Verständnis für die mit dem Klimawandel verbundenen Risiken und Chancen entwickeln, um sie bei allen Projekten des Staats berücksichtigen zu können.
- Es sollen konkrete Beispiele für Massnahmen zur Minderung und Anpassung vorgestellt werden, wobei der Schwerpunkt auf den Sachpolitiken des Staats liegt.
- Rednerinnen und Redner aus der akademischen Welt, der Wirtschaft und der Praxis schlagen Visionen, Standpunkte und Möglichkeiten des Engagements vor.
2019 legten die Klima Lunches die Wissensgrundlagen, die zum Verständnis des komplexen Themas Klimawandel nötig sind. Im Jahr 2020 wird es darum gehen, Beispiele für die Anpassung an den Klimawandel in staatlichen Dienststellen, aber auch in Schulen oder privaten Unternehmen vorzustellen. 2021 schliesslich werden bestimmte Themen oder Beispiele und gute Praktiken weiterentwickelt werden, bevor dieses Projekt abgeschlossen oder für ein anderes Zielpublikum angepasst wird.
Klima Lunch Nr. 1: Klimawandel: eine Standortbestimmung (27.06.2019)
Mit Martine Rebetez, Klimatologin, Professorin an der Universität Neuenburg und Forscherin an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft
Ziel dieser ersten Ausgabe war es, Informationen über die Entwicklung des Klimas im Laufe der Zeit zu liefern, die Rolle der menschlichen Aktivitäten in der aktuellen Entwicklung darzulegen und die wahrscheinlichen Szenarien und Konsequenzen im Laufe des Jahrhunderts zu beleuchten.
Klima Lunch Nr. 2: Ethik beim Klimaschutz? (17.10.2019)
Mit
- Prof. Ivo Wallimann-Helmer, Inhaber des Lehrstuhls für Umweltgeisteswissenschaften und Präsident der Koordinationsgruppe Umweltwissenschaften, Universität Freiburg
- Dr. Dominic Roser, Lehr- und Forschungsrat beim Interdisziplinären Institut für Ethik und Menschenrechte, Universität Freiburg
Die Klimaschutzmassnahmen, die Anpassung an den Klimawandel und die technologische Manipulation des Klimas sind jetzt schon eine Herausforderung für die Schweiz und werden es zunehmend sein. Sie werfen eine Reihe von ethischen Fragen auf. Deshalb wurden die wichtigsten Konzepte der Klimaethik mit den anwesenden Staatsangestellten diskutiert und folgende Fragen behandelt: Wie soll unser Engagement für künftige Generationen aussehen? Welche Rolle sollen die entwickelten Länder spielen? Welchen Anteil an den Emissionen dürfen die Entwicklungsländer ausstossen?
Klima Lunch Nr. 3: Neurowissenschaften und Klima: die Gründe für Untätigkeit (05.12.2019)
Mit
- Jeremy Grivel, Doktor der Neurowissenschaften. Spezialist für Bewusstseinszustände und den Einfluss der Umwelt auf das Verhalten, Mitbegründer von aXesslab – Strategien für Verhaltensänderungen
- Yves François, Psychologe, Praktiker des systematischen Ansatzes und der Hypnotherapie. Spezialist für wirksame Kommunikation, Mitbegründer von aXesslab – Strategien für Verhaltensänderungen
Wissenschaftliche Daten aus den Neurowissenschaften und der Psychologie erklären, wie das Gehirn organisiert ist, um aufzunehmen, zu wachsen und sich zu entwickeln. Zurückhaltung und Wachstumsrücknahme sind nicht Teil unseres Grundrepertoires. Es gibt also biologische und psychologische Faktoren, welche die Schwierigkeit, einen Paradigmenwechsel zu vollziehen, erklären. Somit stellt sich die Frage, welche Möglichkeiten es gibt, Funktionsweisen zu ändern und Verhaltensänderungen zu erleichtern. Dieser Klima Lunch ermöglichte es, klarer zu sehen, aber auch Wege vorzuschlagen, wie wir unser Verhalten angesichts des Klimawandels ändern können.
Klima Lunch Nr. 4 - Die Tigermücke und der Klimawandel (Online)
Mit Daniel Cherix, Spezialist für die Tigermücke und Koordinator der Überwachung dieser Art in der Westschweiz
Trotz des Coronavirus will das Team Klimaplan Ihnen die Möglichkeit bieten, ohne Ihren Arbeitsplatz im Büro oder zu Hause zu verlassen, auf eine Entdeckungsreise zu gehen und die Tigermücke besser kennenzulernen. Den Link zum Video des Interviews sowie das Formular, mit dem Sie diese Ausgabe auswerten und Ihre Fragen stellen können, finden Sie hier.
Das Interview ist auf Französisch, mit deutschen Untertiteln.
Klima Lunch N°5 - Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Biodiversität (10.09.2020)
Mit
- Michel Roggo, Fotograf (www.roggo.ch)
- Adrian Aebischer, Biologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Amt für Wald und Natur
Mit immer öfter auftretenden Dürreperioden und veränderten Niederschlagsmustern bedroht der Klimawandel zusätzlich auf lokaler und globaler Ebene die biologische Vielfalt. Michel Roggo wird uns mit seinen Bildern vom Baikalsee über die Ufer des Rio Negro bis zur Sense führen und uns dabei aquatische Ökosysteme zeigen, die vom Klimawandel betroffen sind. Adrian Aebischer wird uns aufzeigen, wie der Klimawandel die Freiburger Tierwelt gefährden kann.
Klima Lunch N°6 - Der Hitzeinseleffekt (20.05.2021)
Mit
- Marc Vonlanthen, Professor bei der HTA-FR
- Aline Hayoz-Andrey, Verantwortliche Nachhaltige Entwicklung der Stadt Freiburg
- Delphine Galliard von der Stadtplanung der Stadt Freiburg
Mit dem Klimawandel werden Hitzeperioden, eine wichtige gesundheitliche Herausforderung, häufiger, länger und heisser. Wegen der stärkeren Auswirkung des Hitzeinseleffekts in der städtischen Umgebung ist die Bevölkerung der Städte und Agglomerationen besonders anfällig bei Hitzewellen. Die Rednerinnen und Redner werden uns die Kartographie der Hitzeinseln in der Stadt präsentieren, wie auch die Stadtplanungsprojekte, die eine Bekämpfung dieses Effekts bezwecken, indem sie eine für die Gesundheit der Bevölkerung positive Frische in der Stadt sicherstellen.
Klima-Lunch Nr. 7 - Klima und Schulen: welche Perspektiven? (15.06.2021)
Mit
- Raphaël Schaer, pädagogischer Mitarbeiter im Amt für französischsprachigen obligatorischen Unterricht (FOA)
- der Klasse 8H von Charmey (Lehrer: Ludovic Bussard)
- der Klasse 1-2H von Cormanon (Lehrerin: Marion Savoy)
- Alexandre Berset, wissenschaftlicher Mitarbeiter Klima im Amt für Umwelt (AfU
Bei dieser Veranstaltung wird auf die Behandlung des Klimawandels im Unterricht eingegangen. Gleichzeitig erfahren Sie, wie der kantonale Klimaplan auf die Herausforderungen des Klimawandels für die Schulen eingeht. Es besteht zudem für die preisgekrönten Klassen des Wettbewerbs «Environnement et Jeunesse 2020-2021: Le climat et moi» die Gelegenheit, ihre Projekte vorzustellen.
Klima-Lunch Nr. 8 – Die Gebäudeplanung im Zeichen des Klimawandels (21.10.2021)
Mit
- Serge Boschung, Amtsvorsteher des Amts für Energie bei der Volkswirtschaftsdirektion (VWD)
- Eva Marco, Sektionschefin beim Hochbauamt
- Sarah Hemmer, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Hochbauamt
Bei dieser Veranstaltung wird darauf eingegangen, wie der Gebäudesektor die Thematik der Anpassung an den Klimawandel in die Praxis umsetzt: dabei werden das Gebäudeprogramm und die Herausforderungen, die mit der Zertifizierung gemäss SNBS (Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz) einhergehen, betrachtet.
Klima-Lunch Nr. 9 - Wozu dient eine Treibhausgasbilanz? (10.03.2022)
Mit
- Werner Halter, Geschäftsführer von Climate Services
- Mélanie Maillard Russier, Gemeinderätin in Villars-sur-Glâne
- Jasmine Montel-Cambou, Gemeindingenieurin in Villars-sur-Glâne.
Bei dieser Veranstaltung wird die Thematik der Treibhausgasbilanz, ein bekanntes Instrument zur Messung des CO2-Fussabdrucks, erörtert. Dabei werden mehrere theoretische und praktische Fragestellungen betrachtet: Wie wird eine Treibhausgasbilanz berechnet? Welche Institutionen befassen sich mit ihr? Weshalb wird sie durchgeführt?
Klima-Lunch Nr. 10 - Landwirtschaftlich genutzte Böden: Kohlenstoffsenken oder -emittenten? (13.10.2022)
Mit
- Didier Castella, Staatsrat
- Pascal Boivin, Professor und Leiter der Abteilung Agronomie an der Fachhochschule Genf und Präsident der ECSSS (European Confederation of Soil Science Societies)
- Herrn Thomas Guillaume, stellvertretender Leiter der Forschungsgruppe «Ackerbausysteme und Pflanzenernährung» am Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (Agroscope)
Böden sind, je nach der landwirtschaftlichen Aktivität, die darauf ausgeübt wird, in der Lage, beträchtliche Mengen an Kohlenstoff zu speichern, aber auch freizusetzen.
Wie funktioniert die Kohlenstoffbindung? Wie gross ist das Potenzial im Kanton Freiburg und welche alternativen Strategien sind für die Zukunft denkbar? Die Redner antworten auf diese Fragen.