Arbeitslast : Die Arbeitslast der Gerichtsbehörden bleibt allgemein hoch, dies trotz der mehrheitlich festgestellten leichten Abnahme der Neueingänge. Die Bezirksgerichte haben in Zivilsachen - arbeits- und mietgerichtliche Angelegenheiten inbegriffen - insgesamt 10'100 neue Angelegenheiten verzeichnet (2015: 11'174) und 9'923 Verfahren erledigt (2015: 10'177). Bei den Schlichtungskommissionen für Mietsachen haben die Neueingänge ebenfalls abgenommen (2016: 752; 2015: 932).
Die Zahl der von den Bezirksstrafgerichten abgeurteilten Personen (991) ist hingegen im Vergleich zum Vorjahr (952) deutlich gestiegen. Auch die Friedensgerichte verzeichnen mit 7'987 Neueingängen (2015: 7'573) eine Zunahme ihrer Arbeitslast.
Das Arbeitsvolumen des Kantonsgerichts bleibt erheblich. Das Gericht konnte zwar seine Erledigungsquote dank organisatorischen Bemühungen und dem grossen Einsatz seiner Richterinnen und Richter und aller Mitarbeitenden um 9 % steigern (2016: 3'199 Entscheide; 2015: 2'868), trotz dieser Anstrengungen vermochte es jedoch nicht, die Zunahme der Neueingänge um 10% zu bewältigen.
Bei der Staatsanwaltschaft ist die Anzahl der registrierten Verfahren um 1'709 Einheiten auf 13'291 gesunken. Dank diesem Umstand und den grossen Anstrengungen der gesamten Belegschaft konnte die Staatsanwaltschaft die Gesamtzahl der erledigten Verfahren erhöhen (12'618 begründetet Verfügungen und 8'789 Strafbefehle).
Organisation : Die ausgeglichene Verteilung dieser Arbeitslast bleibt eine Herausforderung. Mit der Einführung der Institution „Gerichtsunabhängige Richterin/Gerichtsunabhängiger Richter" wurde dem Justizrat ein Instrument zur Verfügung gestellt, um bei den erstinstanzlichen Gerichten rasch auf Engpässe zu reagieren. Der Rat macht sich zudem Gedanken, mit welchen organisatorischen Massnahmen die Justizverwaltung der einzelnen Gerichte entlastet werden kann.
Die Zivil-, Straf- und Verwaltungsjustiz im Kanton wird von 63 Berufsrichterinnen und Berufsrichtern und 370 Beisitzerinnen und Beisitzern getragen. Unter ihrer Verantwortung arbeiten 312 Juristinnen und Juristen (65.6 VZE) und Verwaltungsangestellte (71.9 VZE, inkl. Lernende, Praktikantinnen und Praktikanten, junge Stellensuchende). 15 Staatsanwältinnen und Staatsanwälte gewährleisten die Strafverfolgung; sie werden durch Gerichtschreiberinnen und Gerichtsschreiber und Verwaltungsangestellte unterstützt. Die Staatsanwaltschaft umfasst eine Belegschaft von insgesamt 78 Personen. Dazu kommen 7 Oberamtmänner, die in Vergehen, welche auf einer Klage beruhen, als vermittelnde Behörde fungieren oder für das Beurteilen bestimmter Vergehen zuständig sind.